Michael Schneider gibt Gitarrenunterricht. Bruno Strnad spielt Gitarre und leitet einen kleinen Flüchtlingschor. Der Chor besteht manchmal nur aus 2-3 Sängern. Kamerun, Togo und Afghanistan sind in diesem Chor vertreten. Wenn mehr kommen, vermehren sich auch die vertretenen Flüchtlingsländer.
Da hat mein Gehirn viele Namen, sehr viele unbekannte noch nie gehörte Namen zu verkraften.
Das fängt schon mit Bruno an, dem Chorleiter. Ein Zungenbrecher dieser tschechische Nachname.
So jetzt eine kleiner Test für Sie, die Leser. Es folgt eine Liste der Vornamen von Chorsängern und Gitarrenorchester Mitgliedern. Lesen Sie sich die Namen einmal durch und schreiben Sie die dann auswendig auf. Ohne zu spicken. Viel Vergnügen:
Hassa, Mohamad, Michel, Raheb, Obaid, Syed, Freddy, Maliksada, Assim,Mosab,Nesar.
So, Sie konnten also alle Namen wiederholen ? Ich gratuliere, ich darf die Namen in der Breiten Seite Nummer drei dann auch noch Gesichtern zuordnen.
Heute bekommen die auf dem Pressephoto vertretenen Gambianer einen Namen.
Erste Reihe von links nach rechts:
Bakari, Djeben, Ansu, Ibraim Ismaila.
Zweite Reihe von links nach rechts:
Sadja, Andrea Schmedes, Kalifo und Michael Schneider.
Die acht Gambianer und ihre Djemben brauchen heute keinen Profi, sie sind es selber. Heute trommeln sie zweieinhalb Stunden ohne Pause und für die anderen afghanischen und syrischen Flüchtlinge.
So widme ich mich mit Bruno dem gemeinsamen Projekt für das internationale Frühstück am 5. Juni in Sinsheim: wir legen mein Gitarrenorchester mit dem Flüchtlingschor zusammen und üben einen Kanon ein und ein weiteres Lied.
Innerhalb von zwei Wochen haben meine Gitarrenschüler Akkordwechsel gelernt, die sie inzwischen im Tempo spielen und die Akkorde mit gutem Timing wechseln können.
Wieder einmal hat Michael Schneider heute gelernt: wenn du etwas geben möchtest, dann darfst du nicht erwarten dass das genau so stattfindet, entgegengenommen wird wie du dir das vorstellst.
Immer wieder spüre ich eine kleine Eitelkeit in mir, die gestreichelt werden will.
Aber sie hat bei mir keine Chance. Ich weiss, einfach für die Flüchtlinge da sein und das sehr regelmäßig, das ist die beste Hilfe die ich ihnen geben kann.
Noch ein Kommentar zur anspruchsvollen „ Chor-Literatur „: Grün grün grün sind alle meine Kleider.
Zweites Repertoire Stück: Es tönen die Lieder.
Hier zum Nota Bene: Weniger ist eben immer wieder mehr. Nämlich besser als gar nichts.