Und immer wieder der Klang. Nada Brama – schrieb Joachim-Ernst Berendt. Francois Rabbath und der Komplex der Tradition. Was ist, das muss auch so bleiben wie es immer war. Fabien Bage und die Kunst des Erzählens bringt es auf den Punkt.

Grandios: alle haben es gehört. Mein Schwager Ingo Schneider: “ Dein Kontrabass mit den Genssler Saiten legt einen seidigen Klang über das ganze Philharmonische Orchester „.
Ein Kontrabassist kommentiert: Egal wo ich in der Stadthalle sitze, ich höre wenn dein Bass erklingt
.
Alle, so scheint es hören es . Aber meine Kollegen sind taub. Sie sind aber Musiker. Sie sollten das vielleicht auch hören. Das tun sie aber nicht. Ignorant bis zum Sankt Nimmerleinstag. Das dürfen sie auch, sie können tun und lassen was sie wollen.
Positiv formuliert: Meine Kollegen arbeiten gerne. Auch um Geld zu verdienen. Am Bass brauchen sie aber den Widerstand der Saiten.
Michael Schneider möchte gerne eine Antwort wenn er eine Frage stellt. Und zwar sofort, freiwillig und ohne Gezerre und Kraft. Ich rede von meinem Saiteninstrument. Isabel Schneider, Konzertmeisterin beim Philharmonischen Orchester Heidelberg formulierte das einmal so: “ Dein Bass spricht ja an wie ein Geige „. Na, das möchte ich mal bei der hohen Saitenlage, den Pirastro Saiten und einem dicken Griffbrett hören, wenn sie oder ein anderer Geiger die Bässe meiner Kollegen ausprobiert. Jeder nach seinem Geschmack.
Aber Michael Schneider ist faul. Er arbeitet nicht gerne, besser: überhaupt nicht. Das Leben ist ein Spiel, die Musik musss es erst recht sein. Darum verlangt er von seinem Instrument eine Antwort. Sofort, leicht und ohne Widerstand.
Dazu bedarf es eines dünnen Griffbretts, niedriger Saitenlage die es erlaubt, an jeder Stelle des Griffbrettes zu spielen. Eine hohe Saitenlage bedeutet auch, dass die Saite dem Finger so lange folgt, bis sie ihre natürliche Leer-Spannung erreicht hat. Ergo: Viel Arbeit, viel Bewegung, viel Widerstand. Wer es nicht anders kennt, der lebt damit. Wer auf der Suche ist, der findet irgendwann eine Lösung: Francois Rabbath oder Michael Schneider.

Ach ja, Fabien Bages, der fehlt hier noch. Darüber ein anderes mal, das ginge jetzt zu weit.

Genssler Saiten – für wen ? Wiederholung: Genssler-Rabbath Saiten – für wen ?

Michael Schneider hat immer wieder neue Kontinente gesucht und musste folglich viele alte Kontinente aus den Augen verlieren.
Das überzeugendste Argument für eine Umorientierung auf dem Kontrabass erhielt ich ausgerechnet von meiner Schwiegermutter.
Ich übte das Bottesini h-Moll Konzert. Meine Schwiegermutter betrat den Raum und fragte mich: “ Warum müssen die Kontrabassisten denn immer so hoch spielen? “
Michael Schneider war schwer beleidigt. Ich übersetze das für den Leser: das klingt ja überhaupt nicht gut wenn du auf dem Kontrabass in den hohen Lagen spielst oder gar am Ende des Griffbrettes.
Jahre später.
Wieder war ich beim Üben, in diesem Fall jedoch beim Hören des Concerto Nr.2 für Kontrabass und Klavier von Francois Rabbath. Rabbath spielte auf der CD gerade die Kadenz, eine freie Improvisation. Genau diesen Moment erwischte meine Schwiegermutter und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus über die faszinierenden Klänge und diese Klang Kultur.

Was war geschehen? Worin lag der Unterschied zwischen “ meinem Bottesini “ und der Komposition von Rabbath?
Dem liegt eine ganz andere Spielkultur zu Grunde. Ohne Bogendruck, sondern nur mit dem Arm- beziehungsweise Bogengewicht zu spielen und das alles mit weicheren Saiten – damals noch mit den Corelli Medium Saiten – das erlaubt, die Saiten sehr tief zu legen, ohne dass es dabei scheppert.
Auch mit den Pirastro Saiten beherrscht Michael Schneider beim Einrichten die Kunst, die Saiten so tief zu legen, dass es möglich ist, an jedem Punkt des Griffbrettes zu spielen, ohne dass die Saiten scheppern.
Wer zum Beispiel im Orchester darauf besteht, dass Lautstärke nur mit enormem Druck zu erzeugen ist, der ist auf diesem Kontinent fehl am Platze.
Enormer Druck erzeugt jede Menge hässliche Geräusche, aber keinen sonoren Ton.
Hinzu kommt noch die Qualität des Ton Ansatzes. Die meisten Töne bei den Kontrabassisten  beginnen mit einem knarzendem Ton, mit Kratzgeräuschen, aber nicht sofort mit dem reinen Ton.
Eine Therapiestunde für alle Kontrabassisten könnte sein, dass sie auf der Geige lernen, einen kratzfreien und sonoren Ton zu erzeugen. Dann kann man sie wieder an den Kontrabass schicken und bitten, mit diesem Bewusstsein, mit diesem Anspruch an den Ton auf dem Kontrabass das Geigenspiel zu wiederholen.
Ähnlich ergeht es den Kontrabassisten und Kontrabassistinnen, die sich für die Genßler Saiten interessieren. In der Regel beginnen Sie mit einem Kontrabass mit viel zu hohe Saitenlage und Pirastro Saiten. Irgendwann finden Sie in ihrer Unzufriedenheit meine Web Seite und erfahren etwas über die Genßler Saiten. Nach einem Telefonat sind alle restlos überzeugt. Um allen Interessenten auch das Gefühl zu vermitteln, dass ich ihnen nichts aufschwatzen will, biete ich Ihnen an, dass ich die Genssler Saiten nach einem Monat zurücknehme, sowie den handgefertigten teuren Saitenhalter aus Ebenholz.
Mir hat noch nie jemand etwas zurückgegeben, oder sein Geld zurück verlangt.
Meine Empfehlung geht also insbesondere darin, dass Anfänger, auch und besonders späte Anfänger oder Anfängerinnen sich für diese Saiten interessieren.
Solche Spieler, die vielleicht studieren oder schon Berufsmusiker sind, die haben in der Regel durch sehr hartes Training genügend Muskelkraft um den Saiten Widerstand und eine hohe Saitenlage durch Kraft zu kompensieren.

Wollen sie sich jedoch umorientieren, dann müssen sie sich sehr viel Zeit lassen für eine mentale und besonders körperliche Einstellung auf diese neue Leichtigkeit. Wer Kontrabass-Arbeiten gewohnt ist, der kann nur schwer einsehen, dass etwas plötzlich sehr leicht ist und es bisher nicht sein durfte.

Joel Quarrington – Quintstimmung nah am Steg – eine Bereicherung.

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Quintstimmung auf dem kleinen Violone: dem Violoncello

Seit fünf Jahren spiele ich nebenbei auf meinem dritten Kontrabass in Quintstimmung. Da ich auch Cello spiele denke ich auf dem Kontrabass in Quintstimmung an das Cello Spiel. Die Fingersätze kann ich natürlich 1/1 nicht übertragen. Aber die Daumentechnik von Francois Rabbath kann ich überall anwenden. Und natürlich das Pivot.

Irgendwann erzählte mir Gerold Genssler, dass Joel Quarrington sehr nah am Steg spielt, so nah, dass wir es nicht klingendes Ponticello nennen würden. Ponticello, weil es allgemein nicht als schön betrachtet wird. Dabei ist Ponticello eine weitere und andere Klangfarbe. Karl Valentin drückte es so aus: wenn man es kann ist es ja keine Kunst mehr. Da die Aufnahmen, die ich von Joel kenne sehr schön klingen, habe ich es auch versucht. Und sofort wieder gelassen. Aber seit meiner Erfahrung nach fünf Jahren Genssler Saiten habe ich auf einem anderen Bass mit Pirastro Saiten erlebt, dass ich sogar mit diesen Saiten plötzlich sehr gut umgehen kann. „Kann“ heißt in diesem Fall jedoch noch lange nicht „will“. Aber nun fiel mir Joel Quarrtington  ein und ich beginne nun eine bereichernde Variante zu entdecken.

Da die Rabbath Saiten von Gerold Genssler zehn Kilo weniger Zug pro Saite haben als andere, unterstelle ich mal, dass sie in der Nähe des Steges genau den Widerstand bieten, den normale Saiten in der Nähe des Griffbretts aufweisen. Ich bekomme also mit den Genssler Saiten quasi noch einen Satz Pirastro Saiten dazu geschenkt. Jetzt folgt die Werbung: beim Kauf von einem Satz Genssler Saiten gibt es gratis dazu einen Satz Pirastro Saiten – aber nur virtuell.

 

 

Pirastro Saiten und mögliche Klang Verbesserung!

Genssler Saiten haben an der Aufhängung eine Schlaufe. Corelli Saiten haben am Ende einen Ring. Dies erleichtert das umgekehrte Aufziehen der Saiten. Über diese umgekehrte Aufhängung habe ich schon berichtet.

Dadurch schwimmt sozusagen der Saitenhalter auf einer virtuellen Linie über der Verbindung des Aufhängeseils und der Kontrabass Saiten. Freunde der Pirastro Saiten können den gleichen Klang und die gleiche Klangverstärkung erreichen, indem sie einfach die Knöpfe des Endes oben aus dem Seitenalter heraus gucken lassen. Das ist optisch nicht so schön, hat aber die gleiche Wirkung in der Klangverbesserung und der Ansprache des Instruments.

Die Faulheit sagt natürlich zunächst: lass das, mach‘ dir nicht soviel Arbeit, es ist doch alles gut so wie es ist. Wer aber den Versuch wagt und dann trotzdem enttäuscht ist, der kann sich darauf verlassen, dass ich vorbeikomme und die Saiten wieder normal aufziehe. (Natürlich muss er oder sie warten, bis ich mal in der Gegend bin!).

Wer das also ausprobiert und eine deutliche Verbesserung hört, der sollte der Firma Pirastro vorschlagen, auch ein Loch in den Knopf oder eine Schlaufe am Ende der Saite anzubringen.

Kürzlich liess sich ein Kollege von Herrn Wilfer überreden, das Spezial-Aufhängeseil von Gerold Genssler zu benutzen. Und was höre ich ? Der Bass klingt plötzlich wie ein Streichinstrument. Mein Stellvertreter probierte ihn  so nebenbei aus und ich traute meinen Ohren nicht, hätte Stradivari einen Bass gebaut, der hätte nicht besser klingen können.