Kontrabass Unterricht in Heidelberg und in Sinsheim bei Michael Schneider – Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg a. D., dennoch äusserst aktiv und immer bereit der Neugier auf die Sprünge zu helfen.

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So langsam wird es eng – in Sinsheim an der Musikschule. Im Bereich Kontrabass begann Michel Schneider 2016 als Honorarlehrkraft für Kontrabass mit einem Schüler. ( Lohnt sich das ? ) ( Garantiert nicht – so äusserten sich Kollegen ). Inzwischen sind es fünf Jahre mit inzwischen fünf Schülern. Das ergibt ab dem kommenden Jahr ein eigenes, nein, ich korrigiere: zwei Klassenvorspiele. Die dafür benötigten Kontrabässe hat der Musikschulleiter Detlef Krispien irgendwie aus dem Hut gezaubert. Es geht also in Sinsheim auch um Magie.

Wirklich ? Ja, magische Momente sind es, wenn der wohlwollende Schulleiter zum Zauberstab greift. Dann kommen Schüler und Kollegen in meinen Unterrichtsraum: Oh, der Bass ist aber niedlich, der sieht schön aus.

Warum schreibe ich darüber ? Am Anfang stand die Hoffnungslosigkeit – aus Sicht anderer. Aber wie sagt man hier im Süden : “ Schauen wir mal…….“ Das ist jetzt nicht mein Lieblingsspruch. Aber ich habe es getan. Inzwischen mischen drei Kontrabässe das Sinfonierorchester der Musikschule aus der Tiefe ordentlich auf. Ein Schüler – er gehört zur arbeitenden Bevölkerung – hat sich das Lars Erik Larsson Concertino für Kontrabass ausgesucht: Er will, er wird es öffentlich spielen.

Hat sich Sinsheim gelohnt ? Mehr als jedes gelangweilte Berufsorchester mit gelangweilten Dirigenten, das auf jeden Fall. ( Das war jetzt ein Kompliment für diesen Musikschul-Leiter ). Weiter geht es mit Komplimenten an meine Schüler. Das Larsson Concertino, wie kommt ein Präzisions-Perfektionist auf Larsson ? Warum sucht er sich nicht eine anständige , normale Nummer für Kontrabass aus? Das Concertino muss auch noch in Solo Stimmung gespielt werden. Warum ? Muss nicht, denn er hat schon längst den Klavierpart einen Ganzton tiefer gesetzt. Er spielt das Concertino in Orchesterstimmung.

Und so – ausgestattet mit neuen Instrumenten – sofort gut spielbar mit leichter Ansprache, Griffigkeit und brillanten Tönen – so befindet sich Michael Schneider schon wieder im Paradies. Wieso schon wieder? Da bin ich seit ich Musik mache.

Der Kontrabass in der Musikwerkstatt an der THS in Sinsheim. Michael Schneider stellt seine “ Grossmutter “ vor und 22 Ohren lauschen Grossmutters Erzählungen.

Meine vielen Kinder sind aus dem Haus. Jetzt habe ich noch mehr. Zumindest dann, wenn ich im Rahmen der Musikwerkstatt der Musikschule Sinsheim in Schulklassen gehe und von der ersten bis dritten Klasse den Kontrabass vorstelle.
Wenn die Kinder den Kontrabass erkennen, dann liegen sie bei mir schon mal falsch, denn zunächst ist es kein Kontrabass, sondern eine Hundehütte – so machen sich die Amerikaner über dieses grosse Instrument lustig. In Deutschland lieben die Lustigmacher das Wortspiel zwischen Gross und Grossmutter.
Um die Grösse dieses Instruments zu betonen ziehe ich den Stachel erst einmal einen halben Meter heraus und bin dann daneben ein ganz kleines Männchen. Gehe aber nicht wie das HB Männchen in die Luft, sondern frage die Kinder, was ich jetzt machen soll. Bald ist der Stachel wieder eingefahren und nun führe ich meinen bequemen Knickstachel vor. Auf einem Stuhl stehend benimmt sich der Bass dann den Kindern gegenüber wie ein Cello.

Ganz zu Beginn der Stunde werde ich aber erst einmal wissenschaftlich und kläre den Unterschied zwischen Brot und Brötchen. Meine diesbezüglichen Malereien an der Tafel erkennen die Kinder inzwischen immer. Das führt dann zu den Begriffen Violone und Violoncello. Haben Sie gerade auch etwas gelernt ? Richtig, der grosse Bass und der kleine. Hans, so wie Hänschen. Das kommt immer an, auch in jedem Gehirn. Und Brot und Brötchen begleiten sie ihr Leben lang, das vergessen sie nie.

Ein Lied ? Da lassen die drei Chinesen – mit dem Kontrabass – nicht lange auf sich warten. Das ist ein Lied, da können die Kinder, nein, da können alle Kinder sogar alle Strophen. Zum Schluss erinnert der Musiklehrer der Gruppe noch an den Elefanten aus dem berühmten Karneval der Tier von Camille Saint Saens. Es reicht gerade noch für die ersten Töne, da klingt schon der Gong. Danke. Michael Schneider kann dieses Stück auch nach 35 Jahren als Solokontrabassist immer noch nicht auswendig.

Vor dem abrupten Gong-Ende gab es noch eine Vollversammlung der Ohren am Kontrabass. Ich nenne sie: Ohrwürmer. Wusste nicht, dass elf Kinderohren Platz finden an einer Hundehütte.