Rote Insel Salon Berlin – Konzertankündigung – Lyrik-kontra-Bass

Liebe Freunde,

es macht mir große Freude, als dritte Veranstaltung im ersten Quartal 2015 das Duo Stefan Hölscher und Michael Schneider mit Ihrem Programm „ Lyrik contra Bass“ anzukündigen. Es ist die erste Aufführung des Duos in Berlin. Die Beiden Akteure werden eine phantasievolle Kombination aus modernen Gedichten, jazzigem Kontrabass und Klavierbegleitung präsentieren. Zitat:“ Das Ergebnis ist eine ebenso bewegte wie enge, vor allem aber anstiftend unkonventionelle Verbindung von Sprache und Musik. Die ersten Aufführungen sind hoch gelobt worden und somit dürfen wir sehr gespannt sein. Zeitungsrezensionen finden sich in dem beigefügten Flyer. Ich habe mir sowohl auf der Homepage als auch in Youtube diverse Beispiele Ihrer Aufführungen angesehen und bin begeistert von der Kreativität n Kombination mit höchstem musikalischem Können. Ich lade euch ein zu. Ich freue mich, euch anlässlich dieser Aufführung wieder begrüßen zu dürfen. Viele Grüße Bernd Siering
Lyrik contra Bass
am 20.3.2015 um 20 Uhr im Rote-Insel-Salon, Großgörschenstraße 6, 10827 Berlin
Die Karten kosten EUR 12 sowie ermäßigt EUR 8. Aufgrund der beschränkten Platzanzahl bitte ich um Platzreservierungen per Email oder Telefon (030) 606 6 706.

http://www.rote-insel-salon.de/

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Olga Magidenko – “ Spagnelo „. Konzertstück für Kontrabass Solo. Uraufführung Mai 2014. Solist: Michael Schneider 

Erstes Durchspielen. Erster Gedanke – wie schon oft zuvor: OMG !!! was hat Olga da wieder geschrieben. ( Früher hörte ich oft: “ Ach du grüne Neune ! ). Meine Frau stöhnt auf: was ist denn das. Michael Schneider ist schon lange erster ( amtlicher ) Fan von Olga Magidenko. Also muss da doch etwas dran sein. Die Fingersätze klären sich, die Tempi und Ritardandi ebenso und gehen über in den Fluss des Spiels. Jetzt kommt die Erinnerung auf an einen berühmten Berliner Bassisten, der die 6 Cellosuiten von Johann Sebastian Bach gnadenlos in der tiefen Basslage orchestermässig zersägt, dass mir beim Hören die obigen Kommentare dazu in den Sinn kommen.
Also giesse ich noch eine Prise Salz in die Suppe und schon nimmt das “ Ding “ Geschmack an. Musikalisch bedeutet das: leg den Schrubber weg und gib dir Mühe. “ Spagnelo „, damit assoziiere ich Spanien, Flamenco, Temperament und Rhythmus. Dies auf dem Bass mit “ Staccato “ umgesetzt ergibt bei mir nur einen Brei. Schnelle Passagen klingen nun schön und klar mit liegendem Bogen an der Spitze. Laute und schnelle Doppelgriffe brauchen hingegen ein extrem hartes Spiccato. Mein Faszit: es kommt alles anders als man denkt – bogenmässig. Und wenn Olga “ con fuoco “ schreibt, dann bedeutet das bei ihr keine hemmungslose Geschwindigkeit. Schön und klar steht bei ihr im Vordergrund, dann erst kommt die Tempobezeichnung dran. Michael Schneider hat dieses aussergewöhnliche Bravourstück seit der Uraufführung im Mai 2014 soeben im Kulturfenster Heidelberg zum dritten mal präsentiert, begleitet von einem begeisterten Publikum, welches im heftigen Applaus auch die Bewunderung für die Komponistin Olga Magidenko zum Ausdruck brachte.
Inzwischen hat “ Lyrik-kontra-Bass dieses Stück in das laufende Performance Programm aufgenommen.
Nächste Aufführungen: 20.3.2615 20.00, Rote Insel Salon, Berlin-Schöneberg. 21.3.2015 20.30, Buchhandlung “ Prinz Eisenherz „, Berlin und 28.3.2015. 20.00, Jakobus Theater Karlsruhe

Profis zu Besuch – und der Klang der Stille nach der Cello Musik von Johann Sebastian Bach.

Musik von Johann Sebastian Bach und Francois Rabbath bringt die Klasse 4 von Frau Mittag in Kirchheim zum Schweigen – nach dem Vortrag von Michael Schneider. Ich schreibe hier vom Schweigen danach, eben vom : Klang der Stille. Sie haben gespürt: Es gibt Musik, die bringt uns zum Schweigen, wir müssen nicht in tosenden Applaus ausbrechen und diese Kinder wollten es auch gar nicht.

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Profis zu Besuch – Michael Schneider besucht die Klasse 4 von Frau Mittag in Kirchheim.

Ein weiterer Vormittag im Paradies mit aufmerksam-interessierten Kindern. Ihnen schickt Michael Schneider ein dickes Kompliment für 90 Minuten konzentriertes Zuhören und neugierige sehr erfindungsreiche Fragen und viele innovative Ideen für physikalische Phänomene und Probleme bei Streichinstrumenten. ( Erste Hälfte der vielen handlichen Briefe ).

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Cello Workshop – in Heidelberg bei Michael Schneider mit der “ Rabbath Technik „

Kommentar eines Cellisten aus Köln, der sich für ein Wochenende von seiner Neugier leiten liess.

“ Ich bin immer noch ganz „geflashed“ von Deinem Unterricht. An dem Sonntag, als Du telefonieren warst, dachte ich „des wird nix“. Aber: Nö! Ich finde Du hast eine großartige Art Dein Wissen weiter zu geben und ich säge jeden Tag tapfer weiter! Irgendwann wird es besser! Und dann noch diese spannende Rabbath Technik! Sehr motivierend alles! Vielen Dank! „

Amazing ! – würde der Engländer sagen. Schon beim Kontrabass war es so, dass ich Neugierigen erzählt habe, dass in den USA, Australien und vielen anderen Ländern ( also : abgesehen von Deutschland ) mindestens hundert Interessenten es genauer wissen wollen mit der Rabbath Technik. Als eine Bassistin zu mir kam um mehr über die Rabbath Technik zu erfahren, da habe ich ihr genau dies erzählt und sie konnte mir bestätigen: “ Ich war gerade in Australien auf einem Kurs von Francois Rabbath und da waren hundert Teilnehmer.“

Das ist beim Cello nicht anders, warum sollten Cellisten ihren Fleiss und den Glauben an ihre Lehrer in Frage stellen.
Die Rabbath Technik auf dem Cello versetzt mich in die Lage, Werke zu spielen, die ich eigentlich gar nicht spielen kann. ( “ Eigentilch “ bezieht sich hier auf die herkömmliche Art Cello zu lernen und zu spielen: nämlich Step by Step die Lagen rauf, bis dann in der Daumenlage gar nichts mehr kommt. ) Die Rabbath Technik schiebt bei Bedarf die Töne quer über die Saiten in eine Lage, in der ich mich nicht mehr rauf-und-runter bewegen muss, sondern quer über die Saiten spiele. So brauche ich keine Fingersätze, ich muss nur noch wissen, welche Tonabstände zu spielen sind. Bei dem “ vertikalen “ Spiel habe ich immer das Problem, dass z.B. eine Tonleiter nicht aufgeht, ich also entscheiden muss, wann ich das ausgleiche: rutsche ich unten nach oder am Ende. Sehr oft passt es nicht, besonders bei Bb-Tonarten. Spiele ich quer über die Saiten, so muss ich mir keine Fingersätze merken, keine Lagenewechsel. Ich muss nur wissen, welche Tonschritte hinter den Tönen stehen, die ich lese.
Z.B G-Saite in der Daumenlage = 4. Lage nach Rabbath. Spiele ich jetzt g – a – h – cis, so greife ich einfach Daumen ( + ) und Finger 123. Kommt jetzt g – as – h – des ( = cis ), so benutze ich die gleichen Finger und muss keinen Lagenwechsel ausführen.

Olga Magidenko : zwei Uraufführungen im Querklang am Berghang

Am 27.2.2015 um 20 Uhr in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach, Wolfsbrunnensteige 7 präsentiert Michael Schneider ein weiteres Porträtkonzert für Olga Magidenko mit zwei Uraufführungen.

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Essay für Klarinette, Violoncello und Kontrabass
O Jerusalem für Sprecher, Gitarre und Kontrabass

Weiterhin stehen auf dem Programm:
Erinnerung für Harfe, Violoncello und Kontrabass
Spagnelo für Kontrabass Solo
Jason und Medea für Klarinette und Violoncello

Die Mitwirkenden sind:
Johanna Feodora Gabler, Harfe
Shamali Sen, Sprecherin
Claus Rosenfelder, Klarinette
Michael Schneider, Violoncello, Kontrabass und Gitarre
Walter Pfundstein, Kontrabass

Cello Feinstimmwirbel – von Adelbert Lauffer, Ingenieur und Erfinder.

Das Geniale ist oft so einfach und liegt so nah.
Herr Adelbert Lauffer hatte eine geniale Idee: Ich stecke einen Pfropfen in die Wirbellöcher in denen sich die Feinmechanik befindet.
Da drin befindet sich also feinstes High Tech. In diesem Pfropfen befindet sich eine Drehmechanik, die spielend leicht zu handhaben ist.
Die gibt es beim Erfinder für 100 €.
Felix Schönfeld, ehemals Konzert Solo Cellist beim Rundfunk Leipzig moniert dazu, dass die Lauffer Feinstimmwirbel ab und an zu viel Spiel haben.
Auf Deutsch: nicht präzise genug reagieren.
Trotzdem leben Felix Schönfeld und Michael Schneider begeistert und dankbar damit, mit dieser Erfindung.
Aber Herr Lauffer ist schlauer als seine Kritiker.
Die Feinstimmwirbel für Geige sind absolut präzise, weil sie klein sind und handgefertigt.
Anders beim Cello: hier sind die Dimensionen schon so potenziert, dass Herr Lauffer sie giessen lässt, beim Cello aus Kostengründen.

Wer nun die Lauffer Feinstimmwirbel absolut präzise haben will, der muss mit einem deutlich höheren Preisen rechnen.
Es lag also durchaus ein Plan B von Herrn Lauffer vor.
Aber er war und ist sich bewusst, dass mentale Innovation leicht abgeschreckt wird durch einen hohen Kostenfaktor.
Ich will es trotz grosser Zufriedenheit genauer wissen und habe einen Cello Feinstimmer Satz in Geigenqualität bestellt und werde, wenn es so weit ist, darüber berichten.

Cello Saiten

Jetzt gibt es die Genssler “ Rabbath Saiten “ genannt Red Label.
Sie erzeugen einen warmen seidig runden Ton, der dem Spieler von diesen Saiten geschenkt wird, worum sich Cellisten bei anderer Besaitung sehr bemühen müssen. Anders ausgedrückt: wieviel Lern- und Übe Aufwand muss betrieben werden um ein schönes Klangergebnis zustande zu bringen. Ganz zu schweigen vom finanziellen Aufwand für ein gutes Instrument.
Ich gehe seit vielen Jahren einen anderen Weg: ich versuche nicht zu ändern was ich nicht bezahlen kann, sondern arbeite an machbaren Veränderungen am Instrument. Geigenbauer Kohl aus Heidelberg taxiert mein Cello auf 1200 €.
Vor allem habe ich mich verändert, das kostet nichts, das gibt es gratis. Aber nicht im Kopf.
Verändert habe ich meine Bogentechnik. Seit fünf Jahren spiele ich das Vorgänger Modell dieser Genssler Saiten.
Fast ein halbes Jahr habe ich mich seinerzeit wohlwollend um diese Saiten bemüht. D.h., obwohl ich vorher schon viele Jahre Corelli Medium auf dem Bass gespielt habe und auch dann die Genssler “ Rabbath Saiten „, die für normale Kontrabass Drückeberger schon eine enorme Herausforderung sind, musste ich aus meiner Bogentechnik noch einmal die Kraft herausnehmen. Das bedeutet nicht: kraftlos spielen.
Ganz im Gegenteil, im Philharmonischen Orchester Heidelberg bin ich mit meinem Fünfsaiter und den Rabbath Saiten, die ich mit einem Cellobogen spiele der Lauteste wenn es sein muss – und das auch noch mit einem seidigen Glanz über dem Orchester.
Kürzlich war ein Cellist aus Köln zu einem Wochenend Workshop bei mir in Heidelberg, der mir tatsächlich erzählte, dass sein Lehrer ihm beigebracht habe, den Bogen auf die Saite zu drücken und dann los zu spielen.
Mit dieser Technik haben weder die Corelli Saiten, noch die Genssler Saiten sowohl für den Kontrabass als auch für das Cello klingen können.
Ich habe es schon in einem anderen Artikel erwähnt: diese Saiten berühren die Seele und nicht nur das Ohr. Wer auf seinem Cello Geschichten erzählen möchte die zu Herzen gehen, dann kenne ich nur die Genssler Rabbath Saiten, die dies möglich machen.
Jeder Cellist kennt die grössten der Grossen am Cello: Das Cellokonzert beginnt. Grosse Geste und dann mit einem gewaltig gestauten Ton geht es los. Oder vor Jahren in der Oper in Budapest: Aida. Grosses Cello Solo. Damit es gross klingt beginnt es mit einem kraftvoll knarzendem Ton.
Das ist die eine Fraktion. Ich bevorzuge den Beginn mit einem reinen Ton, ohne Ansatzgeräusche und Knarzen. Das andere kann ich auch, ich hatte somit immer eine Alternative anzubieten. Jetzt aber nicht mehr. Die Genssler Rabbath Saiten machen unter zu grossem Druck einfach schlapp. auch für knarzende Töne muss ich mir jetzt eine neue Technik angewöhnen.