Cello Unterricht in Heidelberg bei Michael Schneider – Cello spielen leicht gemacht – die Rabbath Technik macht es möglich. Ebenso im Gitarrenunterricht macht das Pivot einen Sinn.

Meterweise Etüden studieren ? Muss nicht sein. Ein anderes Denken genügt: Michael Schneider macht es mit der Rabbath Technik und seinem anderen Denken leicht und schnell. Cello spielen macht Spass wenn man es spielt. Arbeitet man es jedoch, weil es einem so vermittelt wurde, dann fällt es ungeheuer schwer zu akzeptieren, dass es auch leicht sein kann, weil den Schülern in den meisten Fällen immer noch vermittelt wird, dass alles schwer sei. ( Sein muss ). Pivot, Krabbengang und die Einstellung dass es klingen muss und nicht gearbeitet – dies alles führt  in der Optik zu einer Spielweise, dass alle Bewegungen wie ein grosses Glissando wirken. D.h. die Finger in der Bewegung einfach auf das Griffbrett fallen lassen. Wie soll das gehen ? Ein Anfänger spielt nach einem Jahr die Egmont Ouverture in einem VHS Orchester mit ? Geht nicht. sagt die Cellogruppe, du musst erst ganz viele Etuden üben. Mit Daumen und Krabbengang spielt man das nicht. ( Da steht ein Ferrari vor der Höhle und der Höhlenmensch sieht ihn nicht, weil es ihn nicht geben darf – behaupte ich mit Gerald Hüter, Neurowissenschaftler ).Ebenso kann man die Egmont Ouverture mit Daumen nicht spielen.

So ist das menschliche Gehirn, es weigert sich die Leichtigkeit des menschlichen Seins zu akzeptieren, wenn doch alles schwer sein muss. So auch in der Musik. Ein Schüler kam zu mir der schon sieben Jahre Kontrabass Unterricht hinter sich hatte. Ich brachte ihm das Pivot bei. Er akzeptierte die Rabbath Technik ab der vierten Lage ( herkömmlich. die Daumenlage ). Darunter fühlte er sich mit dem Pivot unsicher, brauchte die Sicherheit des gelernten Lagenwechsels. Nach dem Versuch, eine Tonleiter herkömmlich und mit Pivot zu spielen musste er anerkennen, dass er mit Pivot schon sauberer spielte, obwohl er sich damit noch nicht sicher fühlte.

Das Pivot auf auf der Gitarre verhilft schnell zu einer sichern und zielgenauen Griff Technik. Im Gitarren Unterricht bei Michael Schneider wird dies schnell deutlich. Weer sich dafür interessiert, sollte bei mir vorbeischauen.

Kontrabass Unterricht in Heidelberg: Genssler Saiten in Quintstimmung. Auch diese Facette des Kontrabasses bedient Michael Schneider.

Die leeren Saiten korrespondieren mit den leeren Cellosaiten im Oktavabstand. Das ergibt einen ganz neuen unisono Klang und eine ungewohnte Gemeinsamkeit in den Obertönen.  Der Tonumfang des normalen Fünfsaiters wird in dieser Stimmung auf vier Saiten komprimiert.

Ich frage mich immer noch, wie es der kanadische Bassist Joel Quarrington oder junge Studenten fertig bringen, in dieser Stimmung zu spielen, ohne die Basstechnik von Francois Rabbath. Ohne das „ Pivot „, die Krabbenrechnik  ( La marche en crabe) scheint es mir fast unmöglich.
Antworten hierauf gibt der Kontrabass Unterricht in Heidelberg von Michael Schneider.

Die Genssler Saiten in Quintstimmung sind noch weicher als die für die Quartstimmung ( fünf Saiten auf vier reduziert ). Diese Saiten wurden für Francois Rabbath entwickelt und heissen dementsprechend auch “ Rabbath-Saiten“. Ich habe für mich herausgefunden, daß  sie mit einem Cellobogen  noch brillanter und fokussierter klingen als mit einem Bassbogen, der meines Erachtens eine viel zu breite Streichfläche hat.

Mit dem Tonart-Orchester Heidelberg habe ich im Frühjahr 2012 das Carmen-Kontrabasskonzert von Frank Proto aufgeführt und hatte mit diesen Saiten und dem Cellobogen keine Probleme dem großen Orchester Paroli zu bieten.
Auch zu diesem Thema bietet der Kontrabass Unterricht in Heidelberg von Michael Schneider hilfreiche und erklärende Unterstützung.

Sowohl in Quart- als auch in Quintstimmung reduziert sich der Kraftaufwand des Drückens der Saiten in Richtung Null. Das verschafft mir Zeit und Spielraum mich “ spielerisch “ dem Pivot und der Krabbentechnik zu widmen. Den Bogen halte ich oft nach heue angesagter Barock-Technik nicht mehr am Frosch, sondern in Richtung ein Drittel des Bogens. Ich reduziere damit noch einmal das Gewicht und je weniger ich drücke gewinne ich nicht nur einen schönen Ton, sondern erreiche ohne Kraft eine enorme und klare Lautstärke, die ich früher nur mit viel Kraft und Drücken erzeugen konnte. Klanglich fühle ich mich heute jedoch viel wohler.
Antworten bekommt jeder Interessierte im Kontrabass Unterricht in Heidelberg bei Michael Schneider.

Rabbath Technik : Virtuosität für jeden – schon ab dem ersten Ton. Eine andere Vision von Musik und ihr “ Spielen “ als Gegensatz zu : Arbeit.

Eine Cello Schülerin aus Sizilien hat nun drei Jahre bei mir Unterricht. Davor hatte sie einige Stunden bei einem Freund ihren Alters, aber cellomässig von junger Jugend an unterwegs.
Jedes Jahr in der Sommersemester Pause fährt sie zurück nach Sizilien. Letztes Jahr fragte sie dieser Freund und Ex-Lehrer, wie sie die Lagen findet – also im geographischen Sinn, nicht den Geschmack betreffend. Der wusste inzwischen, dass auch sie die Lagen nach der Idee von Rabbath einteilt. Vor einem Jahr konnte sie es ihm nur zeigen aber nicht erklären.
In diesem Sommer sieht es anders aus: Die kommende Begegnung wird ein Treffen unter Kollegen, ihr ehemaliger Lehrer wird von ihr einige Lektionen erhalten.
Rechts hat diese Cellistin inzwischen eine weiche geschmeidige Bogenhand und sie und ihr Heidelberger Lehrer sind gespannt, ob das in Sizilien bemerkt wird.

Michael Schneider hat oft auf dieser Seite von den vielen Anfeindungen im Heidelberger Orchester berichtet.
„ Bleib doch bei uns, verlass uns nicht „ – war eine noch sehr freundliche Formulierung.
Professor Hoffmann aus Karlsruhe konnte die andere Bogenhaltung und die Rabbath Technik für die linke Hand überhaupt nicht ausstehen.
Vier Jahre waren vergangen seit ich bei Rabbath ein neues Studium begonnen hatte, da sass ich mit Professor Hoffmann an einem Pult und ungefragt kommentierte er nach dem Konzert: Das stimmt was du da machst, das überzeugt.
Ein zweiter „ Feind „ kam zu der gleichen Erkenntnis. Mannheimer Nationaltheater, wir beide wieder an einem Pult. Den Rest können Sie sich denken.

Meine Glückseligkeit mit der Rabbath Technik führte in meiner Philharmonischen Tätigkeit zu absurden Situationen.
Meine dünnen Saiten, meine tiefe Saitenlage ermöglichen mir, an jeder Stelle meines Instruments zu spielen. Auch in hohen Lagen auf den tiefen Saiten.
Nach einem Konzert kommt jemand aus dem Publikum zu mir – mein Stellvertreter steht gerade neben mir – und fragt, ob ich eine andere Stimme spiele als meine Kollegen. Wäre ich mein Stellvertreter, ich würde in Grund und Boden versinken.
Aber – meine – weise Antwort: Viele Wege führen nach Rom.

SAP Orchester mit Konzert: Eine bulgarische Kontrabassistin spielt neben mir und schwärmt mir vor, wie toll sie es findet, dass ich Rabbath Technik spiele. Sie hat auch so angefangen, aber Professor Schmidt zwang sie umzusteigen.
Erstens: Er kann nur Deutsch.
Zweitens: Mit Rabbath – rechts oder links – bekommt man in Deutschland keine Stelle.

Das Violoncello, die Rabbath Technik und die wichtige Frage: waren da einmal Berge von langweiligen Etüden? Cello Unterricht bei Michael Schneider ganz anders und modern.

Michael Schneider kennt von seinen Schülern den leidigen Spruch anderer Lehrender:
“ Wie, du spielst schon Bach? Du musst doch erst mal Berge von Etüden durcharbeiten.“
Es geht noch besser: “ So spielt man nicht Cello, du musst erst mal viele Etüden gespielt haben bevor du das kannst.“
Sagte die Solocellistin in einem Laienorchester und ignorierte, dass meine Schülerin ohne die vielen Etüden die Egmont Ouvertüre trotzdem spielen konnte. Mit der Rabbath Technik: dem Pivot, dem Krabbengang und einem ganz anderen Denk- und Spielsystem auf dem Cello.
Und dazu noch einer modernisierten Lageneinteilung. Diese Lageneinteilung auf dem Cello hat nur noch fünf Lagen die dann das gesamte Griffbett umfassen bis an dessen Ende.
Mit dieser modernen Lageneinteilung hat das Gehirn drei feste Haltepunkte die eine sichere räumliche Aufteilung gewährleisten.
Diese drei Haltepunkte sind ( auf die A-Saite bezogen ) das E ( in Höhe der Halsbeuge ), das Oktav A, allgemein als Daumenlage bezeichnet aus herkömmlicher Sicht.
Und die fünfte Lage bildet das nächste Flageolett E.
Auf diese drei Haltepunkte wird auch der Daumen für das Spiel quer über die Saiten gelegt.
Und was machen wir mit den vielen Bergen von Etüden?
Die vergessen wir, beziehungsweise die kaufen wir erst gar nicht.
Die Violoncello Suiten von Johann Sebastian Bach und das Kirchengesang Buch sind die besten Etüden.
Das Pivot und der Krabbengang stecken alle in den Cello Suiten. Die vielen Kirchen Lieder machen sich meine Schüler für das Spiel in der Daumen Lage zu nutze. Um sich mit der so genannten Daumen Lage – also nach Francois Rabbath die 4. Lage – vertraut zu machen empfehle ich meinen Schülern hier die Kirchen Lieder zu spielen. Es handelt sich in der Regel um einfache Tonarten und kurze überschaubare Melodie Bögen. So fällt es den Schülern leichter sich in der Daumenlage einzuleben und auf den Klang zu achten, weil keine großen technischen Probleme das Gehirn ablenken.
Ich werde nicht müde zu wiederholen, dass die Rabbath Technik keinesfalls das Üben ersetzt.
Der Fokus liegt nur auf einem ganz anderen Aspekt. Und wenn die Technik fertig geübt ist, dann stehen da sechs Cello Suiten zur Verfügung und nicht Berge von Etüden die irgendwo verstauben und die nie wieder jemand anschauen wird.

Das ist doch ein wunderbares Angebot für jeden neuen Anfänger: Das Cellospiel mit allerbester Musik. Das ist die Musik die nie schlecht wird und nur Freude bereitet, ganz gleich auf welchem Niveau du diese Musik spielst.

Der Krabbengang auf dem Cello und dem Kontrabass. Michael Schneider versucht ihn mit Worten zu beschreiben.

Der übliche Weg von einem zum anderen Ton zu kommen ist der Lagenwechsel, insofern das Intervall die Handspanne übersteigt. Mit dem Pivot komme ich auf dem Kontrabass bequem in der ersten Lage bis zum D ( auf der G-Saite ), ohne die Daumenposition zu verändern. Auf dem Cello gelingt sogar ein Sprung bis zum G ( auf der A-Saite ). Melodien bestehen nun nicht nur aus Tonleitern, sondern aus melodischen Wellenbewegungen auf und ab. Cellisten ist der „ Krabbengang “ vermutlich als Nachsetzen eines Fingers bekannt. Es gibt zwei Arten des Krabbenganges. 1. den offenen und 2. den verdeckten.

Zu 1.:Der offene Krabbengang macht ständige Lagenwechsel für das Auf und Ab einer Melodie überflüssig. Spiele ich in der Daumenlage auf dem Cello z.B. a h c d e f, so lasse ich den 3. Finger auf dem d liegen, während der Daumen nachrückend zum c geht. Danach habe ich einen neuen Haltepunkt und setze den Lauf mit dem 1. Finger fort. Das gleiche Prinzip lässt sich auch ohne Daumen ausführen.

Hierzu zwei Beispiele, eine Passage aus einer Gigue von François Rabbath für Kontrabass und ein weiteres für Cello: Tonada Murciana von Joaquin Nin, sowie ein Beispiel aus El Antigal, eine Komposition meines argentinischen Freundes Willy Burgos.

Bei den Fingersätzen ist jeweils der Finger eingekreist, der solange liegen bleibt, bis ein anderer Finger oder der Daumen nachgerückt sind.

Zu 2. : Der verdeckte Krabbengang wird mit dem Daumen ausgeführt. Statt eines Lagenwechsels positioniere ich den Daumen neu währenddessen ich den vierten Finger so lange liegen lasse bis der Daumen seine neue Position erreicht hat. Dann springe ich mit  dem Pivot und dem 1. Finger einen Tön höher als der vorherige 4. So vermeide ich einen Lagenwechsel und mit einiger Übung gewinnt man eine geschmeidige glissando artige Bewegung.

Notenbeispiel Webseite Rabbath-Burgos-Nin

Michael Schneider liebt die Kammermusik von Olga Magidenko – ihre Werke evozieren Spielfreude, stellen aber immer wieder hohe Anforderungen an die Spieler. Ohne das Pivot, den Krabbengang und meine neue Lageneinteilung auf dem Cello wäre das für mich unspielbar.

Jason und Medea ist ein gutes Beispiel und Argument für den den „Krabbengang“ auf dem Cello, sowie das Spiel in den Lagen mit dem Daumen quer über die Saiten. In der Mitte des Stückes gibt es sich wiederholende Passagen und musikalische Floskeln, die beim E ( der Quinte über der A-Saite ) beginnen, die sich dann aber in windeseile weit über die Oktave hinauf schrauben. Da ich die vielen Etuden-Meter übersprungen habe und lieber gleich in die Praxis eintauche bedeutet dies nicht, dass ich nicht gerne übe ( das tue ich mehr denn je ), aber nach meinem Verstehen arbeite ich nicht daran, das Unmögliche zu versuchen, schlichtweg weil mir das zu schwer ist. Vielmehr habe ich mit dem Pivot, dem Krabbengang und das intensive Lagenspiel die perfekten Handwerkszeuge um für mich eigentlich unspielbare Stücke in die Leichtigkeit zu transponieren und so der Spielfreude Raum zu geben. Im wahrsten Sinne des von mir schon oft zitierten Ausspruchs eines Geigers, suche ich mir eine Technik aus und mache damit Musik – im Gegensatz zu jenen, die eine Technik gelernt haben und dann versuchen, damit Musik zu machen. Wenn ich nun daran erinnere, dass ich mir die Kontrabass Sonate von Olga Magidenko in drei Tagen angeeignet habe, dann bin ich nicht etwa stolz auf mich, sondern habe mit meinem Handwerkszeug das Vertauen und die Sicherheit, dass es funktioniert.

Wie gehe ich also mit den “ unspielbaren “ Passagen bei Olga Magidenko um ? Ganz einfach, ich verlege das E ( Quinte über der A-Saite ) einfach auf die dritte, die G-Saite in die 5. Lage ( nach meiner Einteilung der Lagen nach Rabbath ) und spiele jetzt quer über die Saiten bis in die 6. Lage, lasse dabei aber den Daumen in der fünften Lage.

Veröffentlicht am 29.10.2014
Olga Magidenko. Jason und Medea op. 73b für Klarinette und Violoncello (2013)

Stammt aus der 6. Szene aus der Oper Medea

Rabbath Technik auf dem Violoncello ? Geht das nur bei Michael Schneider ? II. Teil

Mein großartiger Lehrer Willi Beyer sagte immer wieder über Francois Rabbath: “ das ist eine Granate „. Ich übersetze: das können wir nicht lernen. Ich habe es gelernt und noch viel mehr: Ich spiele seitdem auch Cello und zwar so, dass hervorragende Musiker grossen Wert darauf legen mit mir zu musizieren.

Der Krabbengang, das Pivot, die Neue Lageneinteilung, der Daumeneinsatz in allen Positionen und die gedankliche Befreiung von festgefahrenen Denkmustern geben mir die Freiheit mich an Stücke heranzuwagen und sie als leicht zu erleben, die auf traditionellem Weg für mich unspielbar wären. Das kann jeder lernen. Nur: wenn Lehrer ihren Schülern erzählen, dass “ man das so macht und nicht anders „, dann sind sie für die Zeit nach diesem Lehrer blockiert.

Phillip Teubner kam zu mir, hatte schon sieben Jahre Unterricht hinter sich. Ich zeigte ihm das Pivot und er meinte, dass er das unterhalb der Oktave nicht gut könne, weil er dann unsauber spielen würde. Nun gut, dann spiel doch beide Fassungen, deine herkömmliche Art und einmal mit Pivot. Das war die erste Stunde des Kennenlernens von Pivot. Seine eigene Einschätzung war: mit Pivot ist die Tonleiter jetzt schon viel sauberer als auf die alte Art.

Kurze Zeit später spielte er im Saarländischen Landesjugendorchester mit. Während einer Probenphase wurde die Kontrabass Gruppe von einem Bassisten des Saarländischen Rundfunks “ präpariert „. Als er bemerkte, dass Phillip Teubner fast alle Beethoven Passagen in der Daumenlage auch auf den tiefen Saiten spielte, kommentierte er das so: “ das kann ja nicht sauber werden…..“ Phillip Teubner entschloss sich zu einer musikalischen Replik: “ dann spiele ich das jetzt mal alleine vor, ganz gleich wie es wird.“ Es wurde sauber. Er spielte nicht nur sauberer als alle anderen, der Tutor lobte ihn auch noch für seinen schönen Ton. Den Rest der Woche durfte mein Schüler dem Tutor die Rabbath Technik erklären.

Was hat Phillip Teubner anders gemacht ? Läufe auf der G-Saite hat er sich erspart. Z.B. spielt er bis zur leeren G-Saite und der nächst höhere Ton ist dann das A-Flageolett in der Daumenlage auf der dritten Saite und schon geht der Lauf weiter, quer über die nächsten drei Saiten. Hätte Beethoven jetzt noch höher komponiert, dann hätte sich das gleiche Spiel wiederholt: rauf bis zum G in der Daumenlage und dann beim Flageolett A auf der D-Saite weiter.

Genau so verfahre ich auch mit dem Cello. Im herkömmlichen Sinn kann ich gar nicht Cello spielen, verweigere für mich auch das Nachholen. Für die meterlangen Etüden Berge habe ich keine Zeit und keine Lust. Ich will meinen Spass haben. Ich übe Cello gern und viel, aber an der richtigen Stelle. Ich habe in anderen Beiträgen audio-visuelle Beispiele eingefügt: Spagnelo für Kontrabass Solo, Erinnerung für Harfe, Cello und Kontrabass sowie Jason und Medea für Klarinette und Cello, alles Werke von Olga Magidenko ( die finden Sie auch auf Youtube ). In jedem dieser Stücke finden sich für mich eigentlich unspielbare Passagen, wenn ich sie auf einer Saite rauf und runter spielen müsste. Das bereitet mir aber keine Freude. Aber ich habe ja die Rabbath Technik für das Cello entdeckt: statt rauf und runter bewege ich mich quer über die Saiten. Dafür suche ich mir den tiefsten – oder einen tiefen – Ton der Passage auf den tieferen Saiten in einer höheren Lage und bleibe dort solange es geht.

Ich kann Ihnen das gerne noch einmal auf Deutsch erläutern : Ich kann in einem mehrstöckigen Haus bequem mit dem Fahrstuhl in die nächste Etage fahren und es mir dort gemütlich machen. Ich kann aber auch von aussen eine Leiter anlegen und mit Absturzgefahr dort entlang klettern. Wie lange das dauert, das spüren Sie bereits.

Inzwischen kommen auch Cellisten zu mir die etwas über die Rabbath Technik erfahren möchten. Ich verrate Ihnen ein Geheimnis aus Frankreich: Francois Rabbath hat einem Geiger aus dem Orchester der Opera de la Bastille mit seiner Technik dazu verholfen, die Paganini Capricen für Violine so im Konzert zu spielen, dass seine Orchester Kollegen aus allen Wolken fielen. Dieser Geiger war und ist Tuttist an der Opera de la Bastille.

 

Das Violoncello und die Rabbath Technik – wurde sie dafür erfunden ? – fragt scheinheilig Michael Schneider und empfiehlt seine Neue Lageneinteilung auf dem Cello. I. Teil

Es gibt unendlich viele phantastische Cellisten. Wie haben sie ihr hohes Niveau erreicht? Durch sehr viel Üben. Das hätten sie sich alles sparen können. Selbstverständlich nicht das Üben. Es geht hier um eine andere Denkweise, einen anderen Weg zur Virtuosität.

Zum Beispiel Tonleitern: Meine erwachsenen Schüler spielen nach drei Monaten Tonleitern über vier Oktaven. Ziemlich selbstverständlich, auch sauber und elegant in den Bewegungsabläufen. Von vornherein werden auch die Tonleitern in ihren Variationen auf allen vier Seiten ein-gelernt. Dazu gehört von Anfang an das Pivot ( anstelle der “ weiten Lage „  – die entspannte und geschmeidige Beherrschung dieser herkömmlichen Art bekommen sie durch das Pivot sozusagen geschenkt ).

Die 4. Lage ( nach Rabbath, bzw die Daumenlage in der Oktave ) kommt in der ersten Stunde zum Einsatz, sei es als leere Saiten oder als Daumenflageolett in der Oktave. Geht “ alle meine Entchen“ in der 1. Lage, dann geht es auch in der Oktave mit Daumen und drei Fingern. Von dort ist der Weg zur 5. Lage ( nach meiner neuen Lageneinteilung also auf der A-Saite das E über der Oktave ) nur noch eine Unterrichtsstunde entfernt.

So begreifen meine Schüler sehr schnell, dass auf allen Saiten und in allen Lagen das gleiche Strickmuster gilt und dass es um “ Spielen “ geht und nicht um etwas “ Schweres „. Das ist eigentlich meine wichtigste Erkenntnis der Rabbath Technik : ich lerne, dass Musik leicht ist, ich lerne den Mut und die Lust auf musikalisches Risiko. Das ist für mich eine Technik der Souveränität : mach Musik und such dir die Technik aus die dazu passt. Früher habe ich eine Technik gelernt und musste damit klar kommen.

Dazu gebe ich hier ein Beispiel: Jason und Medea von Olga Magidenko. Auf dem Höhepunkt kommen einige rasante Läufe, die für mich nur machbar sind, weil ich in ( und mit  ) der Neuen Lageneinteilung spiele und denke. Ebenso unspielbar wären für mich die Läufe in den tiefen Lagen im Finale ohne das Pivot.

Veröffentlicht am 26.05.2014. Olga Magidenko. Jason und Medea op. 73b für Klarinette und Violoncello (2013). Stammt aus der 6. Szene aus der Oper Medea. Claus Rosenfelder, Klarinette und Michael Schneider, Cello

 

 

Cello Unterricht bei Michael Schneider in Heidelberg. Die Tugend der Leichtigkeit.

Üben muss jeder immer noch selbst, den Weg, dies zu vermeiden hat sogar die geniale Unterrichtsidee von Francois Rabbath nicht verhindern können. Nur liegen die Themenschwerpunkte an anderen gewichtigen Interessen. Diese sind: Krabbengang, Pivot Technik, sowie die von mir so genannte Kapotaster-Technik. Dies bedeutet, dass ich den Daumen wie einen beweglichen Kapotaster einsetze.Dies, soweit es die linke Hand betrifft.

Die drei letzten Ideen sind selbst verständlich nicht meine Erfindung, sondern die Adaption durch einen genialen Instrumentalpädagogen, wie es Francois Rabbath ist. Der hatte das Glück, nie einen Lehrer gehabt zu haben, er hat auch nie eine Hochschule von innen gesehen, abgesehen von seinem ersten Hochschulversuch für einen Monat bei Bussagol in Paris, danach hat er Hochschulen und Universitäten nur noch als Dozent betreten. Es handelt sich hierbei in einem gewissen Sinn um musikalische Alternativ Medizin. Ich selbst habe viele Jahre lang das musikalische „Faul-sein“ geübt, damit ich am Ende durch möglichst wenig Bewegung alles spielen kann. Es ist für mich immer wieder erschreckend, wie eklatant auffällig diese Sparsamkeit im Publikum wahrgenommen wird. Durch diese vielen instrumentalen Ideen habe ich gelernt. den Satz zu verstehen: der Prophet gilt nichts im eigenen Lande. Würde der Prophet im eigenen Land wahrgenommen werden, dann müssten alle, die dies bemerken, ihr Leben, ihr Verhalten oder vielleicht ihre Technik verändern und sich und das bisher Gelernte in frage stellen. Das will sogar ich von meinen Kollegen nicht verlangen. Und akzeptiere damit, dass sie meine anderen Ideen und deren Umsetzung im Alltag nicht wahrnehmen, oder vielleicht positiv kommentieren können.

So unterrichte ich von der ersten Stunde an auch auf dem Cello in zwei Oktaven. Genau eine Oktave höher habe ich im Prinzip die gleichen Fingersätze. Der Daumen ersetzt die leere Saite der tiefen Oktave. Denn die Oktave über der leeren Saite ergibt Flageolett gespielt den gleichen klingenden Ton wie gedrückt. Nur der vierte Finger wird durch den dritten ersetzt. Ab der zweiten Stunde können alle Schüler schon in zwe/drei Oktaven spielen. z.B. eine C-Dur Tonleiter über drei Oktaven. Von der leeren C-Saite bis hinauf zum f auf der D-Saite, dann wird der Daumen Flageolett auf die Oktave der G-Saite gesetzt und die letzten zehn Töne werden bis zur dritten Oktave in der Daumenlage gespielt.

Lange bevor ich Francois Rabbath kennen lernte, begann ich Cello zu spielen und spielte schon nach meinen ersten Fingerübungen in einem Salon-Quartett. Dann stand „der Schwan“ vor der Tür. Ich als Anfänger sollte im Heidelberger Königssaal dieses berühmteste alle berühmten Werke Solo mit Streichtrio Begleitung im Konzert darbieten. Die Schwierigkeit ( für einen Anfänger ) liegt vielleicht nicht im Stück selber, sondern in seiner Bedeutung. Wie ein Lagenwechsel auf dem Cello geht, das hatte ich schliesslich nicht gelernt. Also spielte ich es in der Daumenlage, tue dies heute noch und bin immer noch davon überzeugt, das es viel besser klingt. Auch dies kann jeder Anfänger spielen, sobald er dieses Prinzip verstanden hat.

Kontrabass Unterricht in Heidelberg – für kleine Hände – Pivot und andere Tricks auf dem Weg zum Erfolg

Eine Koreanerin kam zu mir, hatte beschlossen Kontrabass zu lernen. Sie erzählte mir, dass sie viele Jahre Geige gespielt hat und immer schon Probleme mit ihrem kleinen Finger hatte ( auf der Geige ). Kein Problem für Michael Schneider: Wir fangen einfach in der Vierten Lage ( nach Rabbath ) an. Das ist die sogenannte Daumenlage. Da braucht sie ihren vierten Finger nicht und wenn ihre Finger sich an das Bassspielen gewöhnt haben und  Kraft bekommen haben, dann rutschen wir in die dritte Lage. ( Das bedeutet: Daumen auf das D der G-Saite ). Hier bekommt sie die Daumentöne nicht mehr „gratis“, d. h. sie muss die Töne des Daumens drücken. Durch Benutzung des Daumens für die Flageolett Töne in der Vierten Lage hat sich der Daumen inzwischen schon an das Herunterdrücken der Saiten gewöhnt. Für die tiefen Saiten muss der Daumen in der Vierten Lage quer über die Saiten wandern – für eine gute Intonation.

Jetzt kommen auch schon die Genssler-Saiten ins Spiel. Nachdem der Solobassist des Tonart Orchesters, Walter Pfundstein mit neuen Genssler- Saiten bei einer Registerprobe erschien, kommentierte dies ein Kollege mit seiner Bewunderung für die Lautstärke durch die Genssler-Saiten. Nach der Probe durfte er die neuen Saiten ausprobieren.  Die gesamte Bassgruppe staunte über das entspannte und lockere Spielen des Kollegen. Alle hatten den Eindruck, dass die “ Rabbath“ Saiten schlagartig die Mimik und die Körperhaltung des Kollegen radikal verändert hatten.

Damit kommt die Koeranerin auch sofort auf ein anderes Niveau. Wenn der bisher unumgängliche Kraftaufwand durch hohe Saitenlage und zehn Kilo mehr Zug pro Saite als bei den Genssler-Saiten weg fällt, dann hat sie mehr Freiraum für die Musik. Leicht zu drückende Saiten sind in jeder Hinsicht eine Befreiung. Keine Blasen mehr beim Zupfen. Die Leser dieses Blogs sollten sich einmal ein Video auf You Tube anschauen: Arvell Shaw spielt ein langes Solo über “ How high the moon“. 1947 in Australien aufgenommen.Aber nicht mit der flachen Saitenlage und Tonabnehmer, wie es Nils Henning Oersted Patterson eingeführt hat und mit drei oder vier Fingern, Nein, das spielt er alles mit einem Finger.

Mit Hilfe des Pivot kann die Schülerin mit der kleinen Hand auch in der ersten Lage ohne Lagenwechsel vom As auf der der G-Saite bis zum C springen. Ohne dieses Hilfsmittel kann sie nicht einmal einen Ganzton mit der linken Hand greifen.