Der übliche Weg von einem zum anderen Ton zu kommen ist der Lagenwechsel, insofern das Intervall die Handspanne übersteigt. Mit dem Pivot komme ich auf dem Kontrabass bequem in der ersten Lage bis zum D ( auf der G-Saite ), ohne die Daumenposition zu verändern. Auf dem Cello gelingt sogar ein Sprung bis zum G ( auf der A-Saite ). Melodien bestehen nun nicht nur aus Tonleitern, sondern aus melodischen Wellenbewegungen auf und ab. Cellisten ist der „ Krabbengang “ vermutlich als Nachsetzen eines Fingers bekannt. Es gibt zwei Arten des Krabbenganges. 1. den offenen und 2. den verdeckten.
Zu 1.:Der offene Krabbengang macht ständige Lagenwechsel für das Auf und Ab einer Melodie überflüssig. Spiele ich in der Daumenlage auf dem Cello z.B. a h c d e f, so lasse ich den 3. Finger auf dem d liegen, während der Daumen nachrückend zum c geht. Danach habe ich einen neuen Haltepunkt und setze den Lauf mit dem 1. Finger fort. Das gleiche Prinzip lässt sich auch ohne Daumen ausführen.
Hierzu zwei Beispiele, eine Passage aus einer Gigue von François Rabbath für Kontrabass und ein weiteres für Cello: Tonada Murciana von Joaquin Nin, sowie ein Beispiel aus El Antigal, eine Komposition meines argentinischen Freundes Willy Burgos.
Bei den Fingersätzen ist jeweils der Finger eingekreist, der solange liegen bleibt, bis ein anderer Finger oder der Daumen nachgerückt sind.
Zu 2. : Der verdeckte Krabbengang wird mit dem Daumen ausgeführt. Statt eines Lagenwechsels positioniere ich den Daumen neu währenddessen ich den vierten Finger so lange liegen lasse bis der Daumen seine neue Position erreicht hat. Dann springe ich mit dem Pivot und dem 1. Finger einen Tön höher als der vorherige 4. So vermeide ich einen Lagenwechsel und mit einiger Übung gewinnt man eine geschmeidige glissando artige Bewegung.