Dorle Ferber – Multitalent der virtuos-archaischen Klangwelt im Medium der freien Improvisation. Michael Schneider darf mit ihr konzertieren: 29. April 2016 in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach um 20 Uhr.

Stimme, Violine, Obertonflöte, Shruti- Box, Angklungs, Klangtulpen, Vogelstimmen, Metallblumentrommel, Blech & Plunder…

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Klänge und Gesänge zwischen Komposition und Improvisation-
Lyrik, Schreie und Gelächter
Gezirpt-geschabt-gesungen
von Zaunköniginnen, der schönen Lau und dem Zipferlak
neue Kammermusik aus Urwald und Küche
Stroh zu Gold und böse Küsse
Stimmentänze zu Blech und Geigenklängen
Musik aus der Kindheit und für bessere Zeiten!

Dorle Ferber bewegt sich als Klangkünstlerin im weiten Feld von Komposition, Improvisation und Performance. Sie streift als Jägerin und Sammlerin mit Stimme und Geige durch verschiedene musikalische Welten und spinnt daraus ihren eigenen Klangkosmos.
Spielend lotet sie dabei Klangmöglichkeiten von Stimme und Violine aus von zart flirrenden Klanggespinsten bis zum verzweifelten Schrei. Sie singt, spricht, schreit und flüstert zu Klängen ihrer Geige oder seltsamen, metallenen Objekten. Sie streift das stimmliche Spektrum einer Operndiva und knarzt zu extremen Stimmgeräuschen zeitgenössischer Voice-Art. Elfenhafte, kinderliedschlichte Gesänge verwandeln sich in archaische Vokalgewitter. Folkloristische oder jazzige Improvisationen legen sich über bewegte Klanglandschaften aus Metall oder tanzende Streichergrooves. Sie rezitiert Texte zur indischen Shrutibox, begleitet sich mit Feldsteinen und Eierschneider, lässt Bleche singen und Vogelschwärme flattern und schnattern, entführt manchmal in verwirrende Märchenwelten. Sie lässt Stroh zu Gold spinnen und den „Zipferlak“ aus Alice im Wunderland auftreten. Sie vertont Lyrik von Hugo Ball oder Yvan Goll, singspricht Gedichte von Hans Arp oder Mereth Oppenheim, sie improvisiert Lautpoetisches zwischen Dada, Jazz und der Volksmusik nie besuchter, geträumter Länder, …
Authentisch, eigenständig und intuitiv in ihrer Musik begibt sie sich angetrieben von klanglicher Neugier mit großer Spielfreude auf die Suche nach gleichzeitig Vertrautem und dennoch „Unerhörtem“.
„Ein herrliches Vergnügen!“ resummierte die Esslinger Zeitung

Michael Schneider, Cellist aus Heidelberg im Duo mit Uli Kieckbusch, Klavier mit Weihnachtsliedern aus aller Welt im Kulturbahnhof Balingen am 7. Dezember 2014. Uli Kieckbusch spielt das “ Una Corda Klavier “ von Klavins aus der Klavier Klinik Balingen.

“ Still und weit “ nennt Uli Kieckbusch seinen Zyklus weihnachtlicher Lieder. Faszinierend neu, fremd ( und doch so vertraut ) präsentiert sich uralt-bekanntes in einem neuen Gewand, sprich: der echte Urgrossneffe von Johannes Brahms versteht sich auf neue Harmonisierung und dem Spiel in Dur und Moll – besonders dort, wo der Hörer es nicht erwartet. Dabei legt Uli Kieckbusch es nicht darauf an, provozierend neu zu sein. “ Still und weit “ signalisiert an diesem Abend inspirierende Einstimmung, noch ist Zeit, den Advent zu geniessen.
Die freien Improvisationen der beiden Solisten waren Musik der Stille, gespiegelt in den strahlenden Improvisationen der beiden Solisten. Woher wissen wir das? Bei den vielen strahlenden Gesichtern im Publikum kann es keine andere Antwort geben.
Das Besondere an diesem Abend war, dass Uli Kiekbusch ein Una Corda Klavier der “ Klavier Klinik Balingen “ spielte, ein von Herrn Klavins ( kein Schreibfehler ) entwickeltes Leichtklavier. Dieses ist mit nur jeweils einer Saite für jeden Ton bespannt. Es ist dadurch nicht so laut wie ein Flügel, aber für den Partner Michael Schneider am Cello war es eine wahre Weihnachtsfeier im Intonieren, die Auswahl zwischen drei Saiten für jeden Ton fiel an diesem Abend weg, Schwebungen können so dem Publikum als solche musikalisch klar dargestellt werden. Bei einem leicht dreistimmigem Ton ( wegen der Trio-Saiten für je einen Ton – beim herkömmlichen Klavier ) entsteht mit dem vierten Ton vom Cello oder einem anderen Soloinstrument ein „Klangquartett“ bei dem nur der Solist dann die Qual der Wahl zwischen drei Partnern hat.
Also : kein Instrument für Tastenlöwen und deren Musik.
Aber Uli Kiekbusch ist ein Tastenlöwe ganz anderer Art. Wendig, geschmeidig und sehr geschmackvoll im jeweiligen Stil einer Komposition und seiner dazu improvisierten Momente.
Ebenso berühmt wie gerühmt ist Michael Schneiders immense Improvisationsfähigkeit : Nach dem Konzert wollten Interessierte wissen, wie man denn das in Noten ausdrücken kann, was jedoch de facto improvisiert war.
Viel Dank für diesen vorweihnachtlichen “ Moment Musical “ gab es nach dem Konzert.
Michael Schneider dankt an dieser Stelle Gabi und Peter Seifert für Ihre wunderbare Gastfreundschaft. Und mein besonderer Dank gilt Uli Kieckbusch, dessen Kompositionen und Arrangements ich sehr liebe.
Aber dass ich an diesem Abend die schönsten und auch einfachsten Melodien kombinieren durfte mit der freien Improvisation im Dialog mit diesem genialen Pianisten und Komponisten, das war und wird sein mein grösstes Weihnachtsgeschenk. Sie brauchen mir also keine Weihnachtsgeschenke mehr zu bringen, der 24. Dezember war auf den 7.12.2014 in den Kulturbahnhof Balingen vorverlegt. Und wenn Sie nicht da waren, dann haben Sie gerade Weihnachten verpasst.

Tollhaus am 5. Oktober . Michael Schneider mit seinem Cello dabei im Tollhaus Karlsruhe

 

18. Juli 2013 | 9:37 UhrKarlsruhe (bb). In intensiven Beratungen hat die Experten-Jury die Teilnehmer des am 4. und 5. Oktober im Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus stattfindenden Finales „creole südwest – Globale Musik aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz 2013“ ermittelt. Aus 39 meist hochkarätigen Bewerbungen wurden die zehn Musikgruppen herausgefiltert, die am meisten dem creole-Gedanken entsprechen und auf hohem Niveau multistilistische und unterschiedliche kulturelle Einflüsse verbinden. So wurden das multikulturellexperimentelle Arkestra Convolt aus Mannheim, die Oriental-World-Rocker Gültekin Kaan & diVan und die Indo-Jazzer Indrajala aus Rheinland-Pfalz beziehungsweise dem Saarland und die Tübinger Formation Kallaton ausgewählt, die die sprachliche Verwandtschaft von Finnen und Ungarn musikalisch als Basis nutzt. Ein Heimspiel beim creole südwest-Finale hat die Karlsruher Band um die Singer/Songwriterin Liv, aus Freiburg kommen Ottoman Empire Soundsystem und das Elektro-Beatbox-Pop-Duo Pari San, aus Mannheim die Formation Meltem, vom Bodensee die Gruppe Stubenjazz, und aus Stuttgart reist die Balkan-Brass-Combo Volxtanz an. Zum vierten Mal wird 2013/2014 creole, der einzigartige bundesweite Wettbewerb für Globale Musik aus Deutschland ausgetragen. Die Preisträger der bundesweit sieben Regionalausscheide qualifizieren sich für das Bundesfinale »creole – Globale Musik aus Deutschland«, das im Mai 2014 im Pavillon in Hannover stattfindet.

Die Ausrichtung des Karlsruher Regionalwettbewerbs wird von den Mitgliedern des Trägerkreises creole südwest getragen, zu dem sich das Forum der Kulturen Stuttgart, das Kulturamt der Stadt Mannheim, der Verein Kultur Rhein-Neckar Ludwigshafen, das Kulturamt der Stadt Freiburg und das Kulturzentrum Tollhaus Karlsruhe zusammengeschlossen haben. Unterstützt wird creole als Projekt unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO Kommission vom Kulturamt der Stadt Karlsruhe, vom Land Baden-Württemberg sowie vom Kultursommer Rheinland-Pfalz. Die Auswahl für das creole südwest-Finale trafen Etienne Emard, der Geschäftsführer des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, die Kulturmanagerin Susanne Göhner und der Musiker und Weltmusikorganisator Rüdiger Oppermann.

Und hier noch ein Link über das Schlierbacher Bürgerfest im Juni dieses Jahres: