Ein Zyklus der Schmerzen, der Trauer und der vielen Abschiede.
“ Ayre “ von Osvaldo Golijov. Ein einzigartiges musikalisches Dokument der aktuellen Ereignisse. In Deutschland, eigentlich weltweit. Harmonie wird gewaltsam in ihr Gegenteil gekehrt. In der Musik geschieht dabei etwas ausserordentlich Erstaunliches: Die Katastrophen werden geschildert bei/mit den unglaublichsten, schönsten Melodien.
So hat Michael Schneider sich entschieden, dass der Giacomo Puccini der Moderne der Argentinier Osvaldo Golijov ist.
Michael Schneider taucht schon in der Flüchtlingshilfe in viele schmerzhafte Momente ein. Morgen kann die nächste Trennung anstehen, nachdem durch Deutschunterricht oder Musik Hoffnung auf Kontinuität entsteht. Gegen den Kopf, der weiss: Das geht nicht. Aber die Seele redet da nicht nur ein Wörtchen mit. Irgendwann drückt sie auf einen Knopf, dann kann auch der Kopf sich nicht mehr verweigern. Gebe ich mich der Sinnlosigkeit weiter hin ? Liebe ich diesen permanenten Schmerz ? Ja das tue ich, denn es geht nicht um mich. Als Solokontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg gehörte es auch zu meinen Pflichten, gegen Kritik resistent zu sein. Anders ausgedrückt – für alle die es noch lernen wollen: Solange ich an meine Überzeugung glaube, solange kann ich auch daran festhalten. Daran können sich Kritiker abarbeiten, aber sie haben dann eine klare Vorgabe.
Sie lesen hier gerade Goethe’s Faust. Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust.
Ich bin nur ein ehrenamtlicher Helfer. Ich habe keine Ahnung, aber Zeit zum Helfen. Ein wenig. Denn schnell wird klar: Das Wenige ist zu wenig. Aber retten kann ich die Welt nicht. Sie haben oben schon gelesen, dass auch meine Sparflammen – Aktivität das nicht so richtig auf die Reihe bekommt. Plötzlich scheint nur noch Mangel zu herrschen. Diese Sicht ist doch nicht so verkehrt, die Flüchtlinge spalten unsere Gesellschaft, sie spalten auch die grosse Politik. Was unter den Teppich gekehrt wurde das kommt jetzt eben trotzdem wieder hervor.
Darum geht es am 14. Juli 2017 um 20 Uhr in der Bergkirche Schlierbach.
Schon vor 500 Jahren gab es Vertreibung aus Syrien und Spanien.
Die Juden wurden aus ihrem Land vertrieben und mussten sich auf die ganze Welt verteilen.
“ Ayre „ ist wie die Sicht von Eric Satie auf das Leben: “ Choses vues à droite et à gauche „.