Cello Unterricht in Heidelberg bei Michael Schneider – Cello spielen leicht gemacht – die Rabbath Technik macht es möglich. Ebenso im Gitarrenunterricht macht das Pivot einen Sinn.

Meterweise Etüden studieren ? Muss nicht sein. Ein anderes Denken genügt: Michael Schneider macht es mit der Rabbath Technik und seinem anderen Denken leicht und schnell. Cello spielen macht Spass wenn man es spielt. Arbeitet man es jedoch, weil es einem so vermittelt wurde, dann fällt es ungeheuer schwer zu akzeptieren, dass es auch leicht sein kann, weil den Schülern in den meisten Fällen immer noch vermittelt wird, dass alles schwer sei. ( Sein muss ). Pivot, Krabbengang und die Einstellung dass es klingen muss und nicht gearbeitet – dies alles führt  in der Optik zu einer Spielweise, dass alle Bewegungen wie ein grosses Glissando wirken. D.h. die Finger in der Bewegung einfach auf das Griffbrett fallen lassen. Wie soll das gehen ? Ein Anfänger spielt nach einem Jahr die Egmont Ouverture in einem VHS Orchester mit ? Geht nicht. sagt die Cellogruppe, du musst erst ganz viele Etuden üben. Mit Daumen und Krabbengang spielt man das nicht. ( Da steht ein Ferrari vor der Höhle und der Höhlenmensch sieht ihn nicht, weil es ihn nicht geben darf – behaupte ich mit Gerald Hüter, Neurowissenschaftler ).Ebenso kann man die Egmont Ouverture mit Daumen nicht spielen.

So ist das menschliche Gehirn, es weigert sich die Leichtigkeit des menschlichen Seins zu akzeptieren, wenn doch alles schwer sein muss. So auch in der Musik. Ein Schüler kam zu mir der schon sieben Jahre Kontrabass Unterricht hinter sich hatte. Ich brachte ihm das Pivot bei. Er akzeptierte die Rabbath Technik ab der vierten Lage ( herkömmlich. die Daumenlage ). Darunter fühlte er sich mit dem Pivot unsicher, brauchte die Sicherheit des gelernten Lagenwechsels. Nach dem Versuch, eine Tonleiter herkömmlich und mit Pivot zu spielen musste er anerkennen, dass er mit Pivot schon sauberer spielte, obwohl er sich damit noch nicht sicher fühlte.

Das Pivot auf auf der Gitarre verhilft schnell zu einer sichern und zielgenauen Griff Technik. Im Gitarren Unterricht bei Michael Schneider wird dies schnell deutlich. Weer sich dafür interessiert, sollte bei mir vorbeischauen.

Francois Rabbath und Franz Simandl – ein Tonleiter Spaziergang durch zwei verschiedene Spielansätze.

Die größte Gemeinsamkeit ist meines Wissens der Vorname. Unser französischer Virtuose heißt demnach also „Franz “ Rabbath.
Denke ich an meine erste Zeit mit den zehn Bänden von Franz Simandl und seiner Kontrabass Schule, dann erinnere ich mich daran, dass es zum Beispiel 2-3 Möglichkeiten gibt eine Tonleiter auf einer oder zwei Saiten zu spielen. Auch wenn die Simandl Schule dem Lernenden zunächst alle Töne über alle vier Saiten Stufe um Stufe vermittelt, wird am Ende dieses Wissen nicht mehr benutzt. In der Praxis geht es dann immer sehr zügig auf die oberste Saite. Mein Studienkollege Jörg Linowitzky, der schon lange Kontrabass Professor in Lübeck ist, er ist ein eifriger Verfechter des Spielens auf einer Saite. Wegen des gleichmäßigen, ausgewogenen Klanges.
Entsprechend mündet die Ausbildung heute immer noch beim Kontrabass Spiel möglichst auf einer Saite. So wird ein so genanntes Mono Saiten Denken produziert.
Nennen wir es: freiwillige Selbstbeschränkung.

Im dritten Band seiner “ Nouvelle de la Contrebasse “ stellt François Rabbath alle Tonleitern über drei Oktaven vor und die Möglichkeiten die Fingersätze und die Wege über alle vier Saiten bis in die höchsten Lagen zu gestalten.
Er selbst möchte damit keineswegs jemanden animieren, alle diese Varianten zu üben.
Er schlägt dem Lernenden vor, sich drei davon auszusuchen und die gut zu beherrschen.
Schon bei Ansicht der vielen Varianten, in Dur sind es zwischen 150 und 180, bei den B – Tonarten reduziert sich das wegen der fehlenden leeren Saiten auf ungefähr die Hälfte, 60-80, schon beim Betrachten der vielen aufgezeigten Möglichkeiten bekomme ich ein Gefühl von Reichtum. Es gibt also so viel Auswahl, so reichliche Auswahl, dass ich sie gar nicht vollständig wahrnehmen kann.
Wenn ich dann noch die Daumenlage-Kapodaster-Technik mit einbeziehe, dann verdoppeln sich die Möglichkeiten in Kreuz- und B-Tonarten noch einmal.
In der Daumenlage spiele ich die Greifmuster von A-Dur, Bb-Dur und C- bzw..G-Dur, je nachdem ich über drei oder vier Saiten spiele. Mit Daumenlage ist hier keineswegs die Oktavlage nach Franz Simandl gemeint, sondern Daumenlage bezieht sich darauf, dass ich den Daumen dort hinlege, wo ich einen beliebigen Ton als Grundton brauche.
Die drei Varianten noch einmal in Moll und ich habe ohne mich zu bewegen 14-16 Töne in einer Hand.

Eine Reichhaltigkeitsexpedition empfehle ich jedem Neugierigen.

Zunächst : Verzweiflung. Die Sinnlosigkeit steht vor der Tür. Dann : Verstehen, aber noch nicht: Können. Dann beginnt eine neue musikalische Lebensfreude: “ Tu auras l’habitude d’un virtuoso „.
Wie hört sich das nun bei Michael Schneider an ?
Auf unserer Webseite von “ Lyrik Kontra Bass “ gibt es es zwei passende Beispiele dazu: ein Larghetto von Antonio Vivaldi und “ Reitba “ von Francois Rabbath.
Für den Reitba-Clip erhielt ich gestern den folgenden Kommentar zu meiner Interpretation: „……. oh, ich höre gerade nebenher den Francois Rabbath…. mann, ist DAS schön gespielt – so schön habe ich einen Kontrabass noch nie gehört!…“
So der Kommentar einer Pianistin/Dirigentin.
Mich erstaunt, dass im Philharmonischen Orchester Heidelberg diese Klangvorstellung bei meinen Kollegen überhaupt nicht beliebt ist. So hat ein Kollege sogar ein Aufbaustudium bei Professor Jörg Linowitzky begonnen, als er seinen Dienst in Heidelberg begann, während ich zu der Zeit besonders im Orchester 70 Prozent aller Passagen in meine “ Daumen-Kapodaster-Lagen “ verlegte.
Durch diese Spielweise muss ich wegen eines Halbtons nur einen Finger höher oder tiefer setzen, bleibe aber mit dem Daumen wo ich bin. Mit dem Denken nach Simandl/ Jörg Linowitzky muss ich jedoch ständig einen Lagenwechsel machen, muss eigentlich ein Virtuose sein.
Mein Lieblingsbeispiel dafür ist die h-Moll Suite von Johann Sebastian Bach. Da hier wegen der Moll-Tonalität ein ständiger Wechsel stattfindet, besonders zwischen g/gis und a/ais, muss der Simandl-Liebhaber ständig ( und sehr schnell ) die Lagen wechseln und dann noch vom gis auf der G-Saite schnell in die erste Lage für das fis auf der D–Saite und ruckzuck wieder in die gewöhnliche Lage zum gis. Und das hört überhaupt nicht auf.
Und viele Flötisten haben schnelle Finger. Ich habe schon Cellisten neben schwitzen “ gehört „, während ich mich bei den längeren Fugato-Passagen überhaupt nicht bewegt habe, sozusagen nur mit einem Finger geschnipst habe, einen kleinen oder einen grossen Tanzschritt vollführte.

Bass Spielen – ein unendlicher Spass für Michael Schneider

Ich wurde immer wieder wegen meiner Bemerkungen  in meiner “ Vita “ bezüglich der Geschwindigkeit gefragt, warum ich schnell spielen will. Das Geheimnis liegt nicht im Tempo, sondern in der Raum-Zeit-Bewegung. Wenn ich meine Wege auf dem Instrument verkürze, dann wird der Raum den ich durchschreiten muss kleiner, kürzer und auch die Bewegungen werden reduziert auf Fingerbewegungen. Nutze ich das nicht aus, dann habe ich auch immer große Armbewegungen und viele Lagenwechsel. Das bedeutet, viele Probleme und Arbeit um die Musik herum. Das Ziel der Rabbath-Technik ist für mich die “ kunstlose Kunst „. Die Musik kann ich aber nur fliessen lassen, wenn ich Zeit für die Musik habe, andernfalls bin ich mit anderen Problemen beschäftigt und habe keine Zeit für die Musik.

Noch einmal zum Thema Geschwindigkeit: Eine Geigen Kollegin sprach mich während einer Mozartoper an und teilte mir die Bewunderung ihrer Eltern mit, die im oberen Rang gegenüber von uns sassen. Sie staunten darüber, wie schnell ich spielen kann. ( Meine spontane Antwort: ja schneller als die Geigen ) Das ist ja nicht der Sinn des Zusammenspiels, dass irgendeiner früher fertig ist und dann wie in einem Comic von Sempé der Geiger früher nach Hause geht, weil er heute mal wieder schneller als die anderen gegeigt hat.  Es kann sich also nur um einen optischen Eindruck handeln. Diesen optischen Eindruck vermittelt Francois Rabbath’s Technik  in den Videoaufnahmen von den Paganini Variationen von Frank Proto. ( Nine Variants on  Paganini for  Double Bass and Piano, Liben Music Publishers ) Während der schnellsten Passagen scheinen die Bewegungen kleiner und ruhiger zu werden. Die Überwindung grosser Entfernungen auf dem Kontrabass, verbunden mit vielen Lagenwechseln kann optisch wie musikalisch nicht die Ruhe ausstrahlen, die ein anderes Spiel-Denken mit sich bringt.

Wie sieht das im Alltag, im Orchester aus ? Z.B. Beethovens Pastorale: da zieht ein Gewitter auf und es gibt jede Menge zu tun. Versuche ich die Sechzehntel Läufe auszuspielen, dann kann ich eigentlich gleich die sog. Mannheimer Schule verwenden: alles mit einem Finger rauf und runter. Mache ich es mit Rabbath, dann lege ich den Daumen auf den ersten Ton der jeweiligen Sechzehntel und spiele die Gruppe mit den übrigen Fingern aus. Kommt dann die nächste Gruppe, so schiebe ich den Daumen auf den Grundton und spiele genau so weiter. Bewegen muss ich mich dafür also nicht und es sieht  leicht aus, ist schneller, weil jeder Finger immer schon da ist und ich mich nicht erst dort hinbewegen muss.  Dabei spiele ich natürlich auf den tieferen Saiten in höheren Lagen, so dass für den Laien schon mal der Eindruck entstehen kann, dass ich eine ganz andere Stimme spiele, weil ich mich fast gar nicht bewege aber zumindest die Ruhe selbst bin.

Warum neue Ideen so neugier-resistent sind, das steht alles in dem Buch von Gerald Hüter in der „Gebrauchsanweisung für das menschliche Gehirn“

Kontrabass Unterricht in Heidelberg – für kleine Hände – Pivot und andere Tricks auf dem Weg zum Erfolg

Eine Koreanerin kam zu mir, hatte beschlossen Kontrabass zu lernen. Sie erzählte mir, dass sie viele Jahre Geige gespielt hat und immer schon Probleme mit ihrem kleinen Finger hatte ( auf der Geige ). Kein Problem für Michael Schneider: Wir fangen einfach in der Vierten Lage ( nach Rabbath ) an. Das ist die sogenannte Daumenlage. Da braucht sie ihren vierten Finger nicht und wenn ihre Finger sich an das Bassspielen gewöhnt haben und  Kraft bekommen haben, dann rutschen wir in die dritte Lage. ( Das bedeutet: Daumen auf das D der G-Saite ). Hier bekommt sie die Daumentöne nicht mehr „gratis“, d. h. sie muss die Töne des Daumens drücken. Durch Benutzung des Daumens für die Flageolett Töne in der Vierten Lage hat sich der Daumen inzwischen schon an das Herunterdrücken der Saiten gewöhnt. Für die tiefen Saiten muss der Daumen in der Vierten Lage quer über die Saiten wandern – für eine gute Intonation.

Jetzt kommen auch schon die Genssler-Saiten ins Spiel. Nachdem der Solobassist des Tonart Orchesters, Walter Pfundstein mit neuen Genssler- Saiten bei einer Registerprobe erschien, kommentierte dies ein Kollege mit seiner Bewunderung für die Lautstärke durch die Genssler-Saiten. Nach der Probe durfte er die neuen Saiten ausprobieren.  Die gesamte Bassgruppe staunte über das entspannte und lockere Spielen des Kollegen. Alle hatten den Eindruck, dass die “ Rabbath“ Saiten schlagartig die Mimik und die Körperhaltung des Kollegen radikal verändert hatten.

Damit kommt die Koeranerin auch sofort auf ein anderes Niveau. Wenn der bisher unumgängliche Kraftaufwand durch hohe Saitenlage und zehn Kilo mehr Zug pro Saite als bei den Genssler-Saiten weg fällt, dann hat sie mehr Freiraum für die Musik. Leicht zu drückende Saiten sind in jeder Hinsicht eine Befreiung. Keine Blasen mehr beim Zupfen. Die Leser dieses Blogs sollten sich einmal ein Video auf You Tube anschauen: Arvell Shaw spielt ein langes Solo über “ How high the moon“. 1947 in Australien aufgenommen.Aber nicht mit der flachen Saitenlage und Tonabnehmer, wie es Nils Henning Oersted Patterson eingeführt hat und mit drei oder vier Fingern, Nein, das spielt er alles mit einem Finger.

Mit Hilfe des Pivot kann die Schülerin mit der kleinen Hand auch in der ersten Lage ohne Lagenwechsel vom As auf der der G-Saite bis zum C springen. Ohne dieses Hilfsmittel kann sie nicht einmal einen Ganzton mit der linken Hand greifen.