Seit drei Jahren spiele ich den Kontrabass nur noch mit einem Cellobogen. Mir hat die breite Haarauflage des Bassbogens noch nie gefallen, bzw. der Ton. Vielleicht unterstützen die Genssler-Saiten das Spiel mit einem leichteren Bogen. Der Ton kommt mir mit einem Cellobogen klarer und fokussierter vor. Ein Kontrabass Konzert habe ich damit schon im letzten Jahr in der Heidelberger Stadthalle gespielt. Noch vor meinem Wechsel zur anderen Bogenhaltung habe ich als Dozent /Trainer bei Landesjugendorchestern oft die Cello und Bass Gruppen zusammengetan und zwischendrin die Spieler ihre Instrumente tauschen lassen. Welche Kommentare waren da zu hören ? Die Cellisten: Mensch, geht das schwer. Die Bassisten: Mensch geht das leicht. Inzwischen gibt es ( neben den Genssler Saiten ) sehr gute Saiten, die ich gezupft vielleicht gar nicht von den Genssler Saiten unterscheiden kann. Den Unterschied merke ich erst, wenn ich so ein Instrument selbst in die Hand nehme. Dann merke ich, wieviel Kraft ich brauche um die Saiten zu drücken. Jemand der dies gewohnt ist bleibt damit in seiner Zufriedenheit und wird erst ein strahlendes Gesicht bekommen wenn er die unerträgliche Leichtigkeit der Genssler Saiten in den Händen spürt. Beim Streichen erwarte ich von den Saiten und meinem Instrument eine Antwort auf meine Frage. Ein Comic: Lehrer: die Antwort ist falsch. Schülerin: Nein, das war die falsche Frage auf meine Antwort. Also: wenn ich erst drücken muss bevor das Instrument reagiert, dann zwingt mich das Instrument so zu spielen wie ich es nicht will. Wenn ich einen Ton ohne Ansatzgeräusche haben will, dann erwarte ich eine prompte Anwort. Von der Geige und dem Cello wissen wir, dass es geht und mit etwas Neugier kann jeder das Ohr dafür bekommen. Man stelle sich vor, ein Bassist versucht mit seiner Technik einer Geige einen schönen Ton zu erzeugen. Wird es ihm gelingen ?