Astor Piazzollas “ Tangosensations “ werden in Heidelberg aufgeführt. Bandoneon und Streichquartett sind das Thema dieses Querklang Konzertes.

15. Juli 2016 um 20 Uhr: Ein neuer “ Querklang am Berghang “ steht bevor. Fünf Musiker – ein Bandoneon und ein Streichquartett – erfüllen sich einen Traum. Träumen Sie mit in die Welt des Tango, die auch an diesem Abend fast so original ist wie in Buenos Aires. Norbert Kotzan hat dort mehrmals Jahre verbracht um die verpasste Tango-Muttermilch nachzuholen. Er hat es geschafft. Dieses Projekt, die Tangosensations von Astor Piazzolla haben den Weg für diesen wiederum ganz besonderen Abend möglich gemacht.

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Wundern Sie sich gerade ? Das ist nicht Norbert Kotzan auf dem Bild, das ist Michael Schneider. Aufgenommen am 29.April 2016 bei seinem Akkordeon Debut im Querklang Konzert mit arkestra convolt, Dorle Ferber, Paulina Tyszka, Sora Park, Aly Moraly und Uli Kieckbusch.

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Musik zur Marktzeit – das Tango-Nuevo Trio Heidelberg in der Evangelischen Stiftskirche Mosbach – am 4. Juni 2016 um 10.30 Uhr.

Der Freitag Abend wird hier zum Samstag Morgen: Tangoklänge mit Stimme, Bandoneon und Violoncello und Kontrabass.
Die Kirchentür bleibt geöffnet, die Marktgeräusche vor der Kirche singen mit, gestalten und bestimmen den Soundtrack der einzigartigen Atmosphäre dieser kulturellen Institution.
Wer die geöffnete Kirche betritt, angezogen von den Klängen die das Kirchentor nach draussen freigibt, der verlässt sie nicht mehr – bis das Konzert beendet ist. Damit die begeisterten Mosbacher das Einkaufen nicht vergessen, darum ist das Konzert zur Marktzeit besonders kurz gehalten: eine Stunde darf nicht überschritten werden.
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Breite Seite Nummer drei in Sinsheim, Flüchtlingsheim zum Zweiten – der Profi zu Besuch, zweite Ansicht eines Naiven.

Breite Seite, was für eine Strassenbezeichnung ! Passt genau zu dem Krieg, den die Neinsager und Neider gegen die Opfer unseres Wohlstands führen: Klingt also wie: Breitseite, Volltreffer in ein Schiff. Das hätten viele, Herr Seehofer und die AfD sehr gerne, dass die Flüchtlinge verschwinden, einfach versenken damit wir armen Deutsche auch noch etwas abbekommen. Aber wovon?
Ich gebe Heidelberg und Herrn Seehofer und den neidischen Deutschen ein Beispiel:
Michael Schneider war als aktives Orchestermitglied und Solokontrabassist oft und gerne in Schulen um unter dem Motto: “ Profis zu Besuch “ seine Instrumente und die Musik im Allgemeinen vorzustellen. So kam er auch an die Waldparkschule in Heidelberg Boxberg. Diese ist ein Konglomerat aus allen Völkern der Welt die hier in Heidelberg gelandet sind. Nie zuvor hat Michael Schneider so begeisterte und hungrige Augen gesehen.
Also hatte ich die Idee, dass doch jeder Orchestermusiker an einem Nachmittag jeder Woche ein bis zwei Stunden für Musikunterricht an dieser Schule opfern könnte. Diese Idee bot ich dann dem Theater zur Verwirklichung an. Nun scheint es aber grundsätzlich so zu sein, dass Ideen von Michael Schneider nur sehr ungern vom Intendanten oder dem GMD aufgenommen werden. Hinzu kam dann noch das Argument, dass das Orchester der städtischen Musikschule dann Konkurrenz machen würde. ( Die Musikschule hat das aber auch nicht übernommen und die Waldparkschule ebenso nicht ). Bei diesem Projekt wäre es also darum gegangen, in Heidelberg ansässige minderbemittelte Kinder durch Musikunterricht zu fördern.
Und nun zurück zur Breiten Seite Nummer drei: Zweite Begegnung. Wieder viel Musik von Bach. Aber auch “ Adios Nonino “ für Cello Solo in einem Arrangement von mir, ein Tanz von Abramova und wieder fetzige amerikanische Cellomusik.
Elf junge Männer aus Afghanistan und zwei aus Gambia sind heute meine Zuhörer. Ab und zu klingelt ein Handy. Wir können uns bestens auf Englisch verständigen. Michael Schneider ist trotz innerer Verwirrung anderen, mir fremdem kulturellen Hör-Managements bereit und offen sich nicht irritieren zu lassen.
Meine “ Chefin “ ( für freie Mitarbeiter ) erzählt mir in einem Nebensatz: diese jungen Männer befinden sich im Krieg.
Ich erinnere: einer kann Klavier spielen, aber sein Haus ist zerstört, er musste fliehen. Warumm sitzen elf junge Männer aus Afghanistan mir hier gegenüber und hören sich Musik von Johann Sebastian Bach an ? Die sind bestimmt nur hier her gekommen um viel Geld abzukassieren und sich Musik von Bach und anderen vorspielen zu lassen ?
Das mag Herr Seehofer behaupten und die AfD.
Aber der Nebensatz meiner Betreuerin von DRK Rhein Neckar hat gesessen: “ Die sind noch im Krieg „.
Da möchte ich nicht sein. Niemals. Ich hatte am Heidelberger Theater und Orchester Mobbing Krieg gegen mich. Aber wenn mir jemand mein Instrument wegnimmt, zerschiesst, ich mich retten muss, fliehen und es nur um mein Überleben geht. Nein danke. Ich lebe in einer Zeit: 70 Jahre ohne Krieg. 70 Jahre Selbstverwirklichung.
Breite Seite Nummer drei:
Ich kann Dschembe spielen sagt ein Flüchtling zu mir. Ich bringe eine Dschembe mit, er bringt sich aber bei der zweiten Begegnung nicht mit. Aber der junge Mann aus Afghanistan, der Gitarre lernen wollte, er kommt und erhält seine erste Stunde. Ein zweiter Afghane hört zu und will am Ende der Stunde auch Gitarre lernen. Ich sage dem ersteren: Bring du ihm bis zur nächsten Stunde bei, was du heute gelernt hast, dann könnt ihr gemeinsam weiter machen.
Mein junger Afghane bekommt eine Gitarre von mir, der andere eine vom DRK.
Aber es gab auch eine Schlägerei am Wochenende mit Polizeieinsatz und ein Mitarbeiter befürchtet, dass den Gitarren im Rausch eines Problems keine Rücksicht gewährt wird.
Michael Schneider und die DRK Betreuerin gehen beide dieses Risiko ein, wohlwollendes Vertrauen schenkend.

Michael Schneider mit seinen Gästen im “ Querklang am Berghang “ in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach.

“ Allgemein sind die vier Musiker eine unterhaltsame und meist gut aufeinander abgestimmte Truppe, die das Feuer in lockerer Atmosphäre schnell auf die Kirchenbänke überspringen ließ. Die Freude am Musizieren ist ihnen anzusehen, und ihr Spiel kommt voller Witz und Humor daher. Mit der Spontanität gehen zwar kleinere Unsauberkeiten in der Ausführung einher, diese treten jedoch schnell in den Hintergrund, wenn das Quartett sich der Musik hingibt und auf diese Weise aufmacht, die Seele der Zuhörer ein kleines bisschen zu befreien“.
Zitiert aus der Rhein Neckar Zeitung vom 29.6.2015

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Josepha Gruenberg lädt ein zur Tangostunde in die Bergkirche Schlierbach am Freitag den 26. Juni 2015 um 20 Uhr. Mit dabei ist der Sänger Marcelo Paletta und der Bandoneon Virtuose Norbert Kotzan.

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Josepha Gruenberg reiht sich ein in unsere Begeisterung für den Tango sowie die faszinierende Musik von Astor Piazzolla. Sie spricht, rezitiert, interpretiert für Sie die Tangotexte, bevor Marcelo Paletta Sie dann mit einigen traditionellen Tangos “ con corazon “ nach Buenos Aires entführen wird. Norbert Kotzan, Bandoneon und Michael Schneider, Cello, Kontrabass geben die Banda.
Ein “ einmaliger “ Abend in jeder Hinsicht. Am Tag vor dem Konzert hat Josepha Gruenberg eine Generalprobe am Heidelberger Theater sowie am Tag danach die Premiere.
Ein einmaliger Glücksfall, dass Sie dieses “ Quartett “ in der Bergkirche erleben.

Michael Schneider konzertiert im Dialog mit Norbert Kotzan, Bandoneon in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach am 26. Juni 2015 um 20 Uhr. Tango Nuevo von Astor Piazzolla.

Norbert Kotzan, BANDONEON

Norbert Kotzan verfeinerte seine Liebe zum Tango in verschiedenen Orchestern in Buenos Aires zur Kunst und lernte dort von den großen Virtuosen des Bandoneonspiels. Er lebte und studierte den Tango über vier Jahre in Argentinien.

Als Tango-Musiker ist er weit über die Region hinaus bekannt und spielt in verschiedenen Ensembles die ganze Bandbreite des Tangos.

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Recuerdos de la iglesia de montaña en el 07/11/2014 a las 20 horas. Guitarra y violonchelo en el diálogo.

Miguel Pesce (fotos L2) Miguel Pesce - Fest. Guitarras - Pilar

Michael Schneider kann gerade mal das Cello halten und der Konzertgitarrist Miguel Angel Pesce aus Buenos Aires hat auf seiner Europa Tournee nichts besseres zu tun, als an einem seiner wenigen freien Tage in Heidelberg Halt zu machen um in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach in einem weiteren “ Querklang am Berghang Konzert „  einen Gitarren-Cello Abend zu geben. Quer ist also einmal wieder alles an diesem Konzert und darum wird es wieder wunderbar poetisch und elektrisierend. Noch verquerer ist, dass Michael Schneider kein Spanisch spricht, sich nur noch rudimentär an Latein und Italienisch erinnert und Miguel nur Spanisch spricht und er bisher mit mir nur via Internet Übersetzer auf Englisch kommuniziert hat. Wir wünschen viel Vergnügen. Der Abend steht gewisser massen unter dem Motto: “ Prima la musica e poi le parole “ , dem Motto der Richard Strauss Oper “ Cappriccio „.

„Contrabajeando“ von Astor Piazzolla – gespielt von Michael Schneider mit arkestra convolt im Querklang am Berghang

Libertango, Adios Nonino und Contrabajeando in Insrumentalversionen, mal solistisch am Kontrabass ( Michael Schneider ) mit und ohne Begleitung von arkestra convolt. Eine fulminante Musik. Herb und spröde, faszinierend fremd, dabei atemraubend und zupackend wenn Musiker dies mit dem wilden Geist der musikalischen Freiheit interpretieren können.
Stellen Sie sich den Impetus der Französischen Revolution vor ( so wie wir uns das heute deuten ), nur ohne Tote. Doch : Piazzolla begräbt die bürgerlich konservative Musikrezeption unter seiner spröden Harmonik. Aber eigentlich war Bruckner da auch schon sehr ausgefuchst, nur hat es niemand gemerkt weil er nicht Bandoneon spielt und auch nicht mehr lebt.
Wenn ein Klassiker Piazzolla spielt, dann füllt er meistens gerade die musikalische Sterbeurkunde aus. Er spielt halt : Piazzolla.
Wie soll ich leben? Wild und gefährlich !!! Das war vor zwanzig Jahren eine beliebte Postkarten Frage-Antwort.
Ich versuche nicht die richtigen Töne zu spielen .Ich spiele sie und der Zuhörer dankt es mir, weil er sich um mich und meine Noten-Töne keine Sorgen machen muss. Wer Contrabajeando spielen möchte, die Noten aber nicht findet, der kann sie bei mir erhalten.