Ein Schüler dieses „jemand“ hatte bei diesem Kontrabassunterricht. Er bat seinen Lehrer, ihn nach Rabbath zu unterrichten. Ablehnung.!!!
So kam dieser Schüler zu mir.
In seiner Begeisterung für die wunderbaren Etüden im ersten Band der „ Nouvelle Technique de la Contrebasse “ sandte er seinem ehemaligen Lehrer Kopien davon.
Ergebnis: sein Lehrer rief ihn begeistert an: so wunderbare Musik habe er noch nicht gehört!
Der Mann, der im Libanon aufgewachsen ist ( Francois Rabbath ), der nie studiert hat, den kein Lehrer verderben konnte, er kam auf die Idee, Themen von Bach zu nehmen um dann etwas eigenes daraus zu machen. Auch mich freut es, dass so eine Versöhnung zwischen dem Neuen und dem Alten so stimmig stattfinden konnte.
Bach als Inspiration für die eigenen Ideen.
Schon die Etüde Nr. 1 ist ein Vitalitätspaket ersten Ranges. Würde ein Kontrabassist dieses Stück als Jazz Kontrabass Chorus in einer Band spielen, jeder würde denken, das Jazz Kontrabass Spiel wird gerade neu erfunden. Jazzig gezupft gilt das auch von einigen anderen Etüden aus dem ersten Band. Der zweite Schritt, sozusagen die Transformation in höhere Höhen ist dann die Oktavierung. Gemischt mit der gewöhnlichen und der Oktavlage erweitert sich das beeindruckende Spektrum dieser Etüde um das Doppelte. Vielleicht kann der Leser jetzt schon verstehen, dass der Spieler, die Spielerin auf diese Weise sich in einem großen Reichtum bewegt. Das ganze, beziehungsweise das gleiche auf ein oder zwei Saiten gespielt – vielleicht wegen des einheitlicheren Klanges, wie manche meinen – erfordert jahrelange Übung im Lagen Spiel.
Ich habe mir kürzlich einige Bands vom Festival in Wacken 2014 angeschaut und bewunderte die vielen fantastischen Sologitarristen. Warum sind die so gut? Weil sie das Prinzip von Francois Rabbath schon lange verinnerlicht haben. Eine gute Idee, die sie in einer Lage quer über die Saiten haben, die schieben sie einfach in einen anderen Bund und spielen dort ihre Ideen weiter.
Francois Rabbath und Renaud Garcia Fonds ( ein Schüler von Rabbath ) beweisen eindrücklich, dass diese Idee überzeugend und sehr gut spielbar ist.
Vielleicht haben sich die Zeiten inzwischen geändert, aber vor Jahren betonte mein Lehrer Willi Beier immer wieder : Francois Rabbath, das ist eine Granate. Heraus gehört habe ich dabei: das ist etwas, das wir nicht lernen können, also versuchen wir es gar nicht erst.
Es kommen immer häufiger Bassisten und angehende Jazzbassisten zu mir, die neugierig auf die verschiedenen Techniken von Francois Rabbath sind. Und sie spiegeln mir auch die Toleranz ihrer Lehrer, wie inzwischen bereit sind, sich für diese neuen Aspekte des Kontrabassspiels zu öffnen.