David Loeb, New York – neue unbekannte Literatur für Violoncello und Kontrabass entdeckt von Michael Schneider, Heidelberg.

David Loeb (composer)

From Wikipedia, the free encyclopedia
 David Loeb (born May 1, 1939) is an American composer of contemporary classical music. Born in New York City, he has written extensively for early music instruments such as the viol, as well as instruments fromChina and Japan. He teaches at the Mannes College The New School for Music, and has additionally served as a member of the composition faculty at the Curtis Institute of Music. He is Jewish.[1]

His notable students include Jennifer Higdon, Jeremy Beck, and Craig Walsh. 

Zitiert aus: http://en.wikipedia.org/wiki/David_Loeb_(composer)

Seine offizielle Webseite: http://www.philmultic.com/composers/loeb.html

1974 begann ich mit dem Kontrabass Studium in Lübeck. Damit begann auch meine intensive Suche nach Literatur für Kontrabass, beziehungsweise für Literatur mit Kontrabass in der Kammermusik. Eine erste Entdeckung  war ein drei sätziges Duo von David Loeb für Violoncello und Kontrabass. Diese Werkangabe fand ich in Alfred Planyavsky’s Kompendium “ Geschichte des Kontrabasses“.

Dieses Duo hat mich seit 1975 begleitet, ohne dass ich jemals feststellen konnte, dass andere dieses fantastische Duo aufführen. Dann ging meine Suche weiter nach guten Stücken von David Loeb. Ich fand: “ 5 Nocturnes for Cello und Double Bass „, die ich erst heute mit Walter Pfundstein am Kontrabass  in Angriff nehme.

Mit großem Erfolg habe ich ( am Cello ) und Walter Pfundstein am Kontrabass das oben erwähnte Duo in der Bergkirche Schlierbach aufgeführt. Auf der Suche nach weiteren Querklängen schrieb ich dem Komponisten eine Mail um mich bei Ihm für dieses tolle Duo zu bedanken. So begann ein reger Mail Austausch, der dazu führte, dass der Komponist mir “ Three Pastorales für Cello and Double Bass „ schickte.

In diesen drei Duos beweist er ( wie auch in den “ Five Nocturnes “ ) seine profunde Kenntnis der Möglichkeiten im Umgang mit Flageolett Tönen und ebenso beglückend klar und eindeutig in der Notation, dass sich viele andere zeitgenössische Komponisten daran ein Beispiel nehmen sollten. Ich bezeichne seine Musik als modernen Neoklassizismus.

Die Flageolett Notation bei den Kontrabässen ist im Orchester bis heute noch ein immer wieder kehrendes Kuddelmuddel. Arnold Schönberg schreibt z.B. ein tiefes D im Bass Schlüssel ( unter der ersten Hilfslinie ) und darüber ein Karo Fis ( also Flageolett ) und notiert dazu: klingt eine Oktave höher. Das war zu seiner Zeit wohl die “ korrekte “ Notation. Mir will nicht einleuchten, warum er nicht gleich die leere D-Saite mit einem Karo-Fis schreibt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dann jemand versucht hätte, dieses Flageolett eine Oktave höher zu spielen. Bei David Loeb ist mir zum ersten mal eine klare und konsequente Schreibweise der Flageolett Töne begegnet. Dort wo ein Flageolett liegt notiert er den gegriffenen Ton als Karo und notiert darüber die dann erklingende Tonhöhe.

Auch bei Alfred Planyavsky ( Geschichte des Kontrabasses ) finde ich im Wesentlichen nur ein Lamento über ein nicht bereinigtes Chaos.

Wenn es den Spielern gelingt, die vielen scheinbaren Dissonanzen sauber zu intonieren, dann gewinnt die Musik von David Loeb einen süchtig machenden Charme. Seine Verwendung vieler Flageolett Sequenzen gibt dem Duktus seines Stils ein sehr einnehmendes Timbre, vermittelt die Faszination einer magischen Aura aus einem fernen Land, einer anderen Welt. David Loeb ist Jude und seine Beschäftigung mit Alter Musik und sein musikalisches Interesse für China und Japan ergeben ein Mischung, die erahnen lässt, welche Versuchungen den Hörer seiner Musik erwarten.

Duos von David Loeb für Violoncello und Kontrabass:

  1. Duo: Prelude-Dance-Dirge
  2. „Three Pastorales“
  3. „Five Nocturnes“

 

Für Violoncello hat David Loeb einige ausserordentliche Solo Stücke komponiert. die “ Sunrise Legends for Cello Solo „ sind fünf Perlen der Cello Literatur. Fortsetzung folgt.

Michael Schneider fällt es wie Schuppen von den Augen: ein Leser und Kenner und “ Besser-Wisser “ im positivsten Sinn hat mich eines Besseren belehrt – über die Lagen Einteilung bei Franz Simandl.

Herr A. A. schrieb mir den folgenden Kommentar :  “ Kleine Anmerkung: Die Lagen auf der G-Saite (Bass) sind nicht nach der B-Dur-Skala benannt, sondern in C-Dur. Relevant ist nämlich nicht der 1., sondern der 4. Finger, somit also die jeweilige Grenze des Tonumfangs nach oben.“

Dieser Kommentar bezieht sich auf meinen Artikel: Die Lagenbezeichnungen auf dem Cello und dem Kontrabass

Jetzt macht das auch für mich einen Sinn, bzw. jetzt verstehe ich das Denken von Franz Simandl und dass ich jetzt mit meiner Weisheit als der Unwissende hier herumstehe, das macht mich auch noch glücklich.

Dies ist für mich ein besonders eklatantes Beispiel, wie sich durch einen anderen Blickwinkel eine “ Wahrheit “ quasi in das Gegenteil verkehren kann. Aus Simandl’s sinnloser, zumindest mir nicht zugänglicher Denkweise, strahlt plötzlich ein klares C-Dur und die Sonne geht auf. 

Word Press teilt mir zurzeit mit, dass es mich schon vor 15,291 Spam-Kommentaren bewahrt hat. Von den restlichen, die Word Press als Kommentar durchgehen lässt, lösche ich noch einmal 99,99 Prozent. Und was dann übrig bleibt, das ist dann der Prozentsatz, der mich glücklich macht. Glücklich, weil ich nun wieder weiss: bilde dir nicht zu viel ein Michael Schneider, morgen kommt einer des es besser weiss. Das ist mir bewusst und darum freue ich mich so darüber. Voilà hier ist er und darf sich gerne noch einmal melden, denn ich hoffe, nicht nur ich möchte wissen, wer so gut informiert ist.

Michael Schneider ist auf der Suche nach dem Jazz in der “ Modernen Klassik “ der Kontrabass Literatur bei Frank Proto, Alec Wilder und anderen.

Der Kontrabassist und Selfmade Komponist Frank Proto machte 1963 sein Diplom. Die Literatur, die ihm damals zur Verfügung stand war so spärlich und nicht nach seinem Geschmack, so dass er sich selbst ein Stück schrieb : die “ Sonate 1963 “ für Kontrabass und Klavier.

Der erste und der dritte Satz sind harmonisch sphärische Erkundungen dessen, was Frank Proto immer weiter bis zu seinem heutigen Stil entwickelte.
Der zweite Satz ist wie ein Bebop Chorus der Sechziger Jahre gehalten und die Klavierbegleitung wirkt dazu wie ein perfekt improvisierend antwortendes Klavier. Die Bass Stimme weist jedoch alle Merkmale der klassischen Sonatenform auf: Thema, Seitenthema, Durchführung, Reprise.
Dieser ausgeschriebene Bebop Chorus gefällt mir immer noch so gut, dass ich ihn öfter in Ermangelung eines Klaviers Solo spiele. Das Publikum nimmt das immer dankbar erstaunt auf, dem Publikum und mir fehlt da in dieser Fassung nichts.
Beim vierten Satz geht dies leider nicht, da hier ein ausgesprochen virtuoser Dialog zwischen Bass und Klavier die Spannung ausmacht und keine Melodie durchgängig auf dem Bass zu finden ist.
Was gibt es in der “ Modernen Klassik “ an Jazz orientierten Stücken !
Mir sind drei Jazz Sonaten des amerikanischen Komponisten Alec Wilder bekannt:
Small Suite for Bass and Piano – Margun Musik Inc., Sonata for String Bass and Piano – Margun Music Inc.
Suite for String Bass and Guitar – Margun Music Inc  sowie Suite No. I For Tuba, Bass and Piano – Margun Music Inc.

Und selbstverständlich Francois Rabbath: Solos for the Double Bassist, Liben Music. Equation , Kobolds, Sete Quate und Creasy Course sind sehr jazzige Stücke, die als Set gespielt acht bis zehn Minuten hergeben und von jedem Publikum begeistert aufgenommen werden.

Wem beim Lesen weitere Werke in dieser Richtung einfallen, der ist mit seinem Wissen hier sehr willkommen.

Als Jazz Trio für drei Celli oder drei Kontrabässe gibt es noch von Michael Norris drei Sätze : Ragtime, Blues und Cool.
Für Kontrabass Septett gibt es natürlich noch die Kompositionen des legendären “ Orchestre de Contrebasses „ in dem schon Renaud Garcia Fonds als Student auf seinem Fünfsaiter mit hoher C-Saite seinen Stil entwickelte.

 

Holger Schulze, der Intendant des Heidelberger Theaters und Michael Schneider, Solo Kontrabassist des Philharmonischen Orchesters Heidelberg sind sich darin einig: Denkt unökonomisch

Im Internet ist auf der Seite: Nachtkritik.de viel darüber zu lesen, dass es Gegner des Stadttheaters gibt. Befindet sich das Theater und der Intendant in einer Verteidigungsposition? Herr Schultze ist doch zur Zeit der angesagteste Intendant Deutschlands.

Warum muss er sich dann so viel verteidigen?

Ein wichtiger Punkt ist auch: Veränderung, Nachhaltigkeit, Diversität. Dazu könnte auch gehören, dass freie Gruppen aus Heidelberg aus dem Tanz Theaterbereich gerne und bereitwillig mit integriert werden. Das konnte Michael Schneider in Zusammenarbeit mit einem freien Tanztheater Projekt jedoch nicht feststellen. Hier war vielmehr Ausgrenzung und Ablehnung wichtig. Ist dies also ein Verteidigungs Kampf um eigene Erhaltung der eigenen Pfründe?

Yordan Kamdzhalov wurde gemeinschaftlich vom Intendanten und dem Orchester des Theaters gefeuert, mit dem Wissen, dass die großzügige Spende eines Sponsors damit mindestens für eine Spielzeit ausfallen wird.

Das ist eine klare Linie: unökonomisch gedacht. Also: so wie Herr Schultze es propagiert.

Und was hat Michael Schneider damit zu tun?

Er denkt auch “ unökonomisch “ und betreibt eine Konzertreihe in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Schlierbach, die auch noch “ Querklang am Berghang “ benannt ist. Das allein klingt schon sehr unökonomisch, weil der Titel nicht nach Mainstream und Massen klingt, von denen Herr Schultze ja träumt und leben muss.

Einklang also auf allen Ebenen?

Der eine fürchtet auf grossem Niveau, der andere auf dem kleinen.

 

 

Susanne Paul: “ Just Doodling “ für Violoncello Solo am 19. September 2014 in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach, gespielt von Michael Schneider.

Warum schreibe ich hier darüber? Weil ich kürzlich für das letzte Konzert im Juli in der Bergkirche erwähnt habe, dass ich ein Stück für Cello Solo von Mark Summer spielen werde. Bernhard Helpenstein, Verleger in Mainz stiess auf diesen Artikel und machte mich auf weitere interessante Werke für Cello Solo aufmerksam.
Die erste dieser Empfehlungen werde ich am 19. September aufführen.
Auch dieses Stück ( Just Doodling ) ist wie Juli-O ( von Mark Summer ) ein Ohrwurm, eine groovige Droge.
Letzteres habe ich kürzlich im Familienkreis Freunden und Kindern vorgespielt. Danach pfiffen alle Spatzen das Thema stundenlang von allen Dächern. Just Doodling spiele und pfeife zur Zeit nur ich. Das wird sich aber demnächst ändern.

Das Erforschen der Möglichkeiten auf dem Cello begann in der Renaissance, J. S. Bach hat das 36 mal für Cello Solo in seinen Cello Suiten erkundet. Reger und Britten, Ligeti und viele andere suchten weiter und fanden spannende Möglichkeiten.

Mit den oben erwähnten Stücken hält die jazzige Folk- und Jazzmusik Einzug in das Cello.
Aus meiner begrenzten Sicht holt damit die Cello Musik nach, was für den Kontrabass 1963 mit / durch Frank Proto und seiner Jazz-Kontrabass Sonate  “ 1963 „ begann und dann durch François Rabbath und seinen Schüler Renaud Garcia Fonds jazzig-weltmusikalisch vervollkommnet wurde.
Zurück zu Just Doodling : die Anmerkungen von Susanne Paul im Vorwort sind sehr hilfreich.
Früher oder später wäre ich auf die Struktur der Komposition auch selbst gekommen. Aber mit diesen Anmerkungen hat der Spieler, also zumindest Michael Schneider, eine gute Starthilfe.
Sitzt das Stück erst einmal gut in den Fingern und gelingen die Akkordwechsel flüssig, dann ergibt sich das Improvisieren fast von selbst.
Viele Töne sind mit “ Slide“ Zeichen versehen – das Hineinrutschen in den Ton. Diese kommen besonders am Höhepunkt des Stückes zum Einsatz und erzeugen mit wunderbar jazzigen Motiven einen sehr verführerischen Groove.
Da ich ein Klangfetischist bin kann ich mit der Verbindung von Pizzicato und dem Schlagen auf die Saiten nicht viel anfangen.
Ich denke dann: das steht jetzt hier, also mache ich das, auch wenn es musikalisch keinen Sinn ergibt. Am Kontrabass ist es mir immer peinlich wenn ich ein Bartok Pizzicato spielen soll.
Das ist de facto nur ein hässliches Geräusch, das die Schlagzeuger viel besser und auch klangvoller erzeugen können. Wenn ich jedoch an das Stück “ Kalimba “ von Mark Summer denke, dann macht das sehr wohl einen Sinn, weil dann die Musik im rhythmisch Vertrackten liegt. Auch Rockabilly Virtuosen können mich mit ihrer Slap Technik begeistern.
Und mich begeistert immer wieder, dass bis zur Oktave auf dem Cello immer noch nicht alle Möglichkeiten ausgelotet sind.

Intendant Holger Schultze im Gespräch mit dem KIZ ( Kulturinformationszenztum ) und was Michael Schneider dazu fragt.

Vorab: Hier nachzulesen: http://www.nmz.de/kiz/nachrichten/heidelberger-theaterintendant-wir-kennen-keine-krise

Zweites Vorab: Ein Zitat aus dem Interveiw mit dem KIZ: “ Wir haben die große Bühne im neuen Saal, wo wir auch Musiktheater machen.“

Blickt Michael Schneider nicht richtig durch oder offenbart sich hier eine in der Stadt Heidelberg hinter vorgehaltener Hand gemunkelte These, dass die internationalen Erfolge des Philharmonischen Orchesters Heidelberg  unter der Leitung von Yordan Kamdzhalov systematisch und konsequent verschwiegen, bzw, klein geredet werden ? Vielleicht spricht da einfach nur das Unterbeswusstsein des Intendanten Holger Schultze, der ein international fähiges und anerkanntes Orchester neben der grandiosen Nanine Linning und ihren sprudelnden Ideen nicht als zweites gewinnbringendes Additivum wert schätzen kann ?

Das Heidelberger Theater kennt also keine Krise ?  Dabei war zum Zeitpunkt des Interviews die “ Heidelberger Krise “ überhaupt schon voll im Gange. Michael Schneider wurde von seinem  “ persönlichen “ Publikum schon mit Fragen konfrontiert, die ihn selber überraschten. Das Publikum von Michael Schneider ist selbstverständlich auch das Publlikum des Philharmonischen Orchesters Heidelberg, aber die, die mir nahe stehen, die äussern sich mir gegenüber. ( Mobbing wie es Michael Schneider gegenüber geschieht, das hat “ mein “ Pubikum schliesslich nicht zu befürchten ! ).

Warum wurde ein Jahrhundert Dirigent gefeuert, geradezu aus dem Theater “ gelyncht “ ?

Er lebt noch, hat sozusagen überlebt. Aber: leben wir noch, die Zurückgelassenen ? Tun wir dies mit ruhigem Gewissen ? Selbstverständlich, denn die Vision war für Heidelberg zu gross, wir bleiben hier lieber im kleinen Rahmen.  Jeder Amtsvorsteher hat ein Recht darauf, der Amtvorsteher zu bleiben. der darf nicht überholt werden. Oder doch ? Ist doch schon geschehen, weil Yordan Kamdzhalov schliesslich selbst gekündigt hat.

Das heutige “ Philharmonische Orchester Heidelberg “ war bis vor wenigen Jahren ein eigenes Amt. Eine Rarität in Deutschland und ein Privileg. Jetzt muss das Orchester so leben, wie es allen Orchestern in Deutschland ergeht: wohl ergeht es Ihnen.  Abhängig vom Wohl des Intendanten. Und wenn Michael Schneider nicht unter Amnesie leidet, dann kommt der  Intendant Holger Schultze vom Kindertheater.

Michael Schneider kennt jemanden, der kennt jemanden der ein Simandl Fan ist ……..

Ein Schüler dieses „jemand“ hatte bei diesem Kontrabassunterricht. Er bat seinen Lehrer, ihn nach Rabbath zu unterrichten. Ablehnung.!!!

So kam dieser Schüler zu mir.

In seiner Begeisterung für die wunderbaren Etüden im ersten Band der „ Nouvelle Technique de la Contrebasse “ sandte er seinem ehemaligen Lehrer Kopien davon.

Ergebnis: sein Lehrer rief ihn begeistert an: so wunderbare Musik habe er noch nicht gehört!

Der Mann, der im Libanon aufgewachsen ist ( Francois Rabbath ), der nie studiert hat, den kein Lehrer verderben konnte, er kam auf die Idee, Themen von Bach zu nehmen um dann etwas eigenes daraus zu machen. Auch mich freut es, dass so eine Versöhnung zwischen dem Neuen und dem Alten so stimmig stattfinden konnte.

Bach als Inspiration für die eigenen Ideen.

Schon die Etüde Nr. 1 ist ein Vitalitätspaket ersten Ranges. Würde ein Kontrabassist dieses Stück als Jazz Kontrabass Chorus in einer Band spielen, jeder würde denken, das Jazz Kontrabass Spiel wird gerade neu erfunden. Jazzig gezupft gilt das auch von einigen anderen Etüden aus dem ersten Band. Der zweite Schritt, sozusagen die Transformation in höhere Höhen ist dann die Oktavierung. Gemischt mit der gewöhnlichen und der Oktavlage erweitert sich das beeindruckende Spektrum dieser Etüde um das Doppelte. Vielleicht kann der Leser jetzt schon verstehen, dass der Spieler, die Spielerin auf diese Weise sich in einem großen Reichtum bewegt. Das ganze, beziehungsweise das gleiche auf ein oder zwei Saiten gespielt – vielleicht wegen des einheitlicheren Klanges, wie manche meinen – erfordert jahrelange Übung im Lagen Spiel.

Ich habe mir kürzlich einige Bands vom  Festival in Wacken 2014 angeschaut und bewunderte die vielen fantastischen Sologitarristen. Warum sind die so gut? Weil sie das Prinzip von Francois Rabbath schon lange verinnerlicht haben. Eine gute Idee, die sie in einer Lage quer über die Saiten haben, die schieben sie einfach in einen anderen Bund und spielen dort ihre Ideen weiter.

Francois Rabbath und Renaud Garcia Fonds ( ein Schüler von Rabbath ) beweisen eindrücklich, dass diese Idee überzeugend und sehr gut spielbar ist.

Vielleicht haben sich die Zeiten inzwischen geändert, aber vor Jahren betonte mein Lehrer Willi Beier immer wieder : Francois Rabbath, das ist eine Granate. Heraus gehört habe ich dabei: das ist etwas, das wir nicht lernen können, also versuchen wir es gar nicht erst.

Es kommen immer häufiger Bassisten und angehende Jazzbassisten zu mir, die neugierig auf die verschiedenen Techniken von Francois Rabbath sind. Und sie spiegeln mir auch die Toleranz ihrer Lehrer, wie inzwischen bereit sind, sich für diese neuen Aspekte des Kontrabassspiels zu öffnen.

 

 

 

 

Am 22.5.2014 schrieb Sebastian Eckholdt, Orchestervorstandsmitglied an Michael Schneider die folgende Bitte um Veröffentlichung, nachdem er den Vorwurf erhoben hatte, dass Michael Schneider auf seiner Web-Seite keine andere Meinung zulasse: Philharmonsiches Orchester Heidelberg aktuell !!!

„Lieber Michael, vielen Dank für Deine „freundliche“ mail. Zunächst einmal finde ich es sehr schade, dass Du auf Deiner Seite zwar die Möglichkeit bietest Beiträge zu kommentieren-dann aber Kommentare welche nicht Deiner eigenen Meinung entsprechen, einfach nicht zur Veröffentlichung zuläßt. Entspricht das etwa Deiner Auffassung von Demokratie und freier Meinungsäußerung? Ich habe jediglich versucht, dem von Dir entworfenden Bild-in unserem Orchester herrsche eine Atmosphäre von Rassismus und Ausländerfeindlichkeit- zu widersprechen. Das ist nicht nur meine Aufgabe als Vorstand, sondern entspricht auch meiner tiefen inneren Überzeugung-denn ich möchte keine Sekunde in einem Betrieb arbeiten in dem ein solches Klima herrschen würde! Unser Orchester habe ich diesbezüglich jedoch ganz anders erlebt, deswegen arbeite ich gerne hier und mache mir auch die Mühe unsere Gemeinschaft gegen derartige Vorwürfe zu verteidigen. Was Deinen Verdacht gegen mich betrifft bin ich jederzeit zu einer Schriftprobe bereit. Es bestürzt mich allerdings schon ein wenig, dass Du allen Ernstes meinst, ich sei Rassist, der anonyme Briefe verschickt. Vielleicht interessiert es Dich ja, dass ich seit mehreren Jahren mit einer Ausländerin zusammen lebe, die ich in wenigen Wochen (im Ausland) heiraten werde…vielleicht interessiert es Dich ja auch dass mein Geigenprofessoren aus Israel bzw. Slovenien kommen, oder dass über die Hälfte meiner Freunde und Bekannte keine Deutschen sind…nein das alles interessiert Dich natürlich nicht. Denn für Dich ist jeder der Deine Bewunderung für unseren Generalmusikdirektor nicht teilt gleich ein Rassist. Das ist ja auch so schön einfach! Denn „Nazi“-das ist das Totschlagargument schlechthin. So einfach ist die Sache aber nicht. Ja, es ist richtig, dass ich persönlich sehr unzufrieden bin mit der Arbeit von Y. Kamdzhalov. Ich weiß auch dass wir in diesem Punkt unterschiedlicher Meinung sind. Trotzdem kann es doch auch Dir nicht entgangen sein dass die überwiegende Mehrheit unseres Orchesters diese meine Unzufriedenheit teilt ( nach den „Tosca“ Proben vor knapp einem Jahr hat sich genau einer der anwesenden Stimmführer (selbst Matthias Friedrich nicht!) für eine weitere Zusammenarbeit mit Y.K. bei dieser Produktion ausgesprochen). Glaubst Du allen Ernstes das sind alles Rassisten?! Oder glaubst Du wirklich alle haben soviel Angst vor Thierry oder mir dass sie gegen ihre Überzeugung abstimmen?! Das ist doch lächerlich! Welches Druckmittel hätten wir denn um eine solche Angst zu erzeugen? Was die Geschichte mit Irina Simmes betrifft-die höre ich von Dir zum ersten Mal, deswegen kann ich dazu auch nichts weiter sagen. Zu unserem Zeitungsinterview stehe ich allerdings nach wie vor. Ich werde auch in Zukunft meine Meinung (in diesem Fall die Mehrheitsmeinung des Orchesters!) wenn es sein muß auch öffentlich vertreten und mich dabei auch nicht von Deinen Beleidigungen oder Unterstellungen einschüchtern lassen! Deine E-Mail habe ich übrigens samt Deines Artikels zur Kenntnisnahme an der Personalrat weitergeleitet. mit freundlichen Grüßen, Sebastian“

Zitat Ende.

 

Ich habe dem Vorstand darauf geantwortet, dass ich, Michael Schneider sofort eine Schriftprobe von mir zur Verfügung stellen würde, wenn mich jemand in die Nähe eines Verdachts des Rassismus oder die Menschenwürde herabsetzender Schriften bringen würde. Ich habe von keiner der betroffenen Personen, die ich in den möglichen Täterkreis einbezogen habe, eine weitere Reaktion erlebt. Danach war nur noch Schweigen.

Aber auf meiner Seite ist jede andere Meinung sehr willkommen, darum erfülle ich die dringende Bitte von meinem lieben Kollegen Sebastian Eckholdt, der sicherlich im Namen des gesamten Vorstandes schreibt, sehr gerne.

Ich habe an dieser Stelle schon mehrfach erwähnt, dass ich seinerzeit als schlechtester Bassist Deutschlands bezeichnet wurde. Ich stehe dazu, wie ich bin und schicke gerne Videos von meinem letzten Konzert vom 25.7.2014, die meine “ Schlechtigkeit“ beeindruckend dokumentieren.

Eine Schriftprobe habe ich bisher von niemandem erhalten, bzw. ist mir nicht bekannt, dass irgendjemand aufklärend in dieser Hinsicht tätig geworden ist.

Michael Schneider hat über die musikalische Innovation durch Francois Rabbath in seinem letzten Artikel berichtet. Jetzt geht es um innovative Musik auf dem Cello. Teil II

Julie-O von Mark Summer für Cello Solo ist ein musikalisch-innovativer Meilenstein der Celloliteratur.

Stimmig vom ersten bis zum letzten Ton, mit der Möglichkeit einer Freien Improvisisation im Stück, die schon François Rabbath und Frank Proto in ihre Werke eingebaut haben.

Selbstverständlich fehlt mir der totale Überblick über alle Neuerungen.

Aber wenn schon Gitarristen danach dürsten Julie-O auf der Gitarre zu spielen, eine Musik Spezies, die mit allem Reichtum gesegnet ist, dann muss bei dem Stück schon die Post abgehen.

Mit diesem Stück und anderen Werken von Mark Summer sowie z.B. “ Just Doodling “ von Susanne Paul haben für mich nun die Cellisten den Gleichstand mit François Rabbath und Renaud Garcia Fonds erreicht.

Diese neuesten Erkenntnisse verdanke ich Bernhard Helpenstein, Ponticello Edition, dem ich an dieser Stelle für seine Reaktion auf einen vorherigen Artikel danke. Weitere Stücke von Mark Summer: Kalimba und Lo how a rose e’er blooming ( Es ist ein Ros entsprungen ) .

Und wie bin ich auf “ Julie-O “ gestossen? Das verdanke ich meinem Freund Christian Hinz aus Köln. Er hat sein Wissen grosszügig mit mir geteilt.

 

Michael Schneiders langer Weg zu François Rabbath und seiner phänomenalen Technik und noch mehr : inspirierender Musik. Teil I.

Am Anfang gab es eine Kassette. Darauf hatte mir ein Freund aus England einige Solo Stücke von Francois Rabbath geschickt. Begeistert von dieser Musik begab ich mich auf die Suche nach Schallplatten. Das war damals in den siebziger Jahren aus unerfindlichen Gründen nicht leicht. Dann waren sie da und weckten dann ganz neue Wünsche für und auf dem Kontrabass.

Wo waren die Noten dazu? Wieder dauerte es einige Jahre bis ich den ersten und zweiten Band seiner “ Nouvelle Méthode de la Contrebasse  “ aufgetrieben hatte. Da standen seltsame Fingersätze drin, so wie bei der Kontrabass Schule von Hansen ( Dänemark ), der schon in der gewöhnlichen und ersten Lage mit vier Fingern spielte. Also nahm ich meine Fingersätze und die wunderbare Musik von Francois Rabbath.

Und hatte fortan an nur noch zufriedene und begeisterte Schüler. Ich musste erst 40 Jahre alt werden, bis ich auf den Gedanken kam, Francois Rabbath nach Heidelberg zu holen. Um ihn dann doch vorher noch in Paris zu besuchen. Danach gab es kein Halten mehr. Das, was ich dort erlebte, das war nicht mehr zu toppen. Ich habe 23 Jahre verstreichen lassen, um ihn dann doch noch kennen zu lernen und bei Ihm ein neues Kontrabass  Studium zu beginnen. Jetzt ist es schon wieder 23 Jahre her, seit meinem Neustart. Seine Stücke für Kontrabass Solo, sowie seine Kompositionen für Kb und Klavier haben mir seitdem eine neue Welt eröffnet. Als ich noch die herkömmlichen Kontrabass Konzerte spielte, da hieß es entweder: “ Hilfe, die Möbelpacker kommen.“

Oder aber:  “ Unglaublich , dass so etwas auf dem Bass möglich ist.“

Bei der Musik:von Francois Rabbath merkt das Publikum, dass hier Musik vom Kontrabass gespielt wird.

François Rabbath ist auch der technisch-musikalische Ziehvater von Renaud Garcia Fonds.

François Rabbath ist auch zu verdanken, dass sich die Cellosuiten von J. S. Bach in den USA zu Pflichtstücken bei Probespielen entwickelt haben – in der Original Lage.