Barock Musik , “ Historisch Informierte Aufführungspraxis “ und Genssler “ Rabbath “ Saiten – passt das zusammen ?

Philhamonisches Orchester Heidelberg – 1. Sinfonie Konzert mit unserem Ehrendirigenten Mario Venzago am 17/18. September 2014.

Zweiter Programmpunkt des Abends: Das Violinkonzert von Johann Sebastian Bach für Violine, Streicher und Basso Continuo Nr. 2 E-Dur BEV 1042.

Die Überraschung des Abends: der Geiger Stefan Jackiw. Eine ganz andere Welt tat sich durch ihn auf, gepaart mit einer komplett anderen Klang Vorstellung so wie einer äusserst virtuosen Barock Spielweise. Das Orchester, sowie das Publikum waren hingerissen. Selbstverständlich erzähle ich dies nicht um Matthias Roth, den Heidelberger Kritiker der Rhein Neckar Zeitung auszustechen, sondern um Ihnen etwas ganz anderes mitzuteilen. Sie werden gleich sehen, beziehungsweise lesen, dass diese Einleitung durchaus einen Sinn macht.

Zwei Kontrabass Kollegen waren im Konzert und haben mein Continuo Spiel auf meinem Fünfsaiter gehört ( in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts vom damaligen Solobassisten Herrn Wilhelm von den Berliner Philharmonikern für dessen Sohn gekauft ). Die noch zu erwähnenden Kommentare dieser beiden Kollegen nach dem Konzert wurden mir mitgeteilt, obwohl diese Kollegen von der Rabbath Technik und den “ Rabbath „ Genssler Saiten nichts wissen wollen. Im ersten Kommentar wurde meine sehr saubere Intonation beim zweiten Satz des Violinkonzertes bewundert ( diese Continuo Stimme wird gelegentlich bei Probespielen vorgelegt ).

Der zweite Kommentar lobte die Rabbath Genssler Saiten über die Maassen. Wörtliches Zitat: “ Wenn hier jemand in der Bass Gruppe Barockmusik spielen darf, dann Michael Schneider. Das klingt nach 25 Jahren Freiburger Barockorchester. Diese “ Rabbath “ Genssler Saiten sind die perfekten Barock Saiten für den Kontrabass. Sie tragen sehr warm und klangvoll ohne vordergründig direkt zu sein -Zitat Ende.

Namen möchte ich hier nicht erwähnen, weil diese beiden Kollegen möglicherweise von anderen für verrückt erklärt würden. Ich füge noch hinzu, es ehrt Gerold Genssler und seine Saiten, dass dieser Kollege gar nicht anders konnte, als mir diesen Kommentar so mitzuteilen. Der Klang dieser “ Rabbath “ Genssler  Saiten war anscheinend so überwältigend, dass er sich ein Kompliment nicht verkneifen konnte.

Dass mein Cello Bogen mit meinem Bass und den Genssler Saiten auch richtig zur Sache gehen können, wenn ich in meinem Kopf die Barocke Spielweise ablege und mich für Arthur Honegger und Brahms in diesem Konzert ins Zeug lege, das ergibt sich aus dem deutlich geringeren Zug der Genssler Saiten gegenüber allen anderen, Gerold Gensslers Spezial Aufhänge Seil, einer otimal flachen Saiten Lage, die es mir ermöglicht wie ein Konzert Solist überall auf dem Instrument, von der ersten Lage bis zum Ende des Griffbretts auf allen Saiten leicht und doch kraftvoll zu spielen.

Die saubere Intonation besonders im zweiten Satz des Violinkonzertes ist mit der Rabbath Technik überhaupt kein Problem, da ich nicht auf einer Saite rauf und runter spiele, sondern mich im wesentlichen komprimiert in der dritten Lage bewege. Für Laien und Neulinge sei noch erwähnt, dass die dritte Lage nach Francois Rabbath sich in der Halsbeuge des Kontrabass Halses befindet. Dort sind die Tonabstände schon um ein Drittel geringer als in der ersten Lage, das heisst, mit Pivot ( Springen ohne den Daumen zu bewegen ) habe ich keinen großen Raum zu durchqueren. Oder ich setze gleich den Daumen in der dritten Lage auf und spiele den Rest quer über die Saiten. ( Die dritte Lage nach Rabbath ist der Daumenaufsatz auf der Höhe des D auf der G-Saite ).

Meine Kategorie “ Orchesterstellen “ ist übrigens verwaist, weil ich noch keine adäquate Darstellungsform gefunden habe. Neugierige können sich jedoch gerne an mich wenden oder mir Noten schicken, ich werde dann mit Fingersätzen im Sinne der Rabbath Technik Anregungen geben.

Rabbath Technik auf dem Violoncello ? Geht das nur bei Michael Schneider ? II. Teil

Mein großartiger Lehrer Willi Beyer sagte immer wieder über Francois Rabbath: “ das ist eine Granate „. Ich übersetze: das können wir nicht lernen. Ich habe es gelernt und noch viel mehr: Ich spiele seitdem auch Cello und zwar so, dass hervorragende Musiker grossen Wert darauf legen mit mir zu musizieren.

Der Krabbengang, das Pivot, die Neue Lageneinteilung, der Daumeneinsatz in allen Positionen und die gedankliche Befreiung von festgefahrenen Denkmustern geben mir die Freiheit mich an Stücke heranzuwagen und sie als leicht zu erleben, die auf traditionellem Weg für mich unspielbar wären. Das kann jeder lernen. Nur: wenn Lehrer ihren Schülern erzählen, dass “ man das so macht und nicht anders „, dann sind sie für die Zeit nach diesem Lehrer blockiert.

Phillip Teubner kam zu mir, hatte schon sieben Jahre Unterricht hinter sich. Ich zeigte ihm das Pivot und er meinte, dass er das unterhalb der Oktave nicht gut könne, weil er dann unsauber spielen würde. Nun gut, dann spiel doch beide Fassungen, deine herkömmliche Art und einmal mit Pivot. Das war die erste Stunde des Kennenlernens von Pivot. Seine eigene Einschätzung war: mit Pivot ist die Tonleiter jetzt schon viel sauberer als auf die alte Art.

Kurze Zeit später spielte er im Saarländischen Landesjugendorchester mit. Während einer Probenphase wurde die Kontrabass Gruppe von einem Bassisten des Saarländischen Rundfunks “ präpariert „. Als er bemerkte, dass Phillip Teubner fast alle Beethoven Passagen in der Daumenlage auch auf den tiefen Saiten spielte, kommentierte er das so: “ das kann ja nicht sauber werden…..“ Phillip Teubner entschloss sich zu einer musikalischen Replik: “ dann spiele ich das jetzt mal alleine vor, ganz gleich wie es wird.“ Es wurde sauber. Er spielte nicht nur sauberer als alle anderen, der Tutor lobte ihn auch noch für seinen schönen Ton. Den Rest der Woche durfte mein Schüler dem Tutor die Rabbath Technik erklären.

Was hat Phillip Teubner anders gemacht ? Läufe auf der G-Saite hat er sich erspart. Z.B. spielt er bis zur leeren G-Saite und der nächst höhere Ton ist dann das A-Flageolett in der Daumenlage auf der dritten Saite und schon geht der Lauf weiter, quer über die nächsten drei Saiten. Hätte Beethoven jetzt noch höher komponiert, dann hätte sich das gleiche Spiel wiederholt: rauf bis zum G in der Daumenlage und dann beim Flageolett A auf der D-Saite weiter.

Genau so verfahre ich auch mit dem Cello. Im herkömmlichen Sinn kann ich gar nicht Cello spielen, verweigere für mich auch das Nachholen. Für die meterlangen Etüden Berge habe ich keine Zeit und keine Lust. Ich will meinen Spass haben. Ich übe Cello gern und viel, aber an der richtigen Stelle. Ich habe in anderen Beiträgen audio-visuelle Beispiele eingefügt: Spagnelo für Kontrabass Solo, Erinnerung für Harfe, Cello und Kontrabass sowie Jason und Medea für Klarinette und Cello, alles Werke von Olga Magidenko ( die finden Sie auch auf Youtube ). In jedem dieser Stücke finden sich für mich eigentlich unspielbare Passagen, wenn ich sie auf einer Saite rauf und runter spielen müsste. Das bereitet mir aber keine Freude. Aber ich habe ja die Rabbath Technik für das Cello entdeckt: statt rauf und runter bewege ich mich quer über die Saiten. Dafür suche ich mir den tiefsten – oder einen tiefen – Ton der Passage auf den tieferen Saiten in einer höheren Lage und bleibe dort solange es geht.

Ich kann Ihnen das gerne noch einmal auf Deutsch erläutern : Ich kann in einem mehrstöckigen Haus bequem mit dem Fahrstuhl in die nächste Etage fahren und es mir dort gemütlich machen. Ich kann aber auch von aussen eine Leiter anlegen und mit Absturzgefahr dort entlang klettern. Wie lange das dauert, das spüren Sie bereits.

Inzwischen kommen auch Cellisten zu mir die etwas über die Rabbath Technik erfahren möchten. Ich verrate Ihnen ein Geheimnis aus Frankreich: Francois Rabbath hat einem Geiger aus dem Orchester der Opera de la Bastille mit seiner Technik dazu verholfen, die Paganini Capricen für Violine so im Konzert zu spielen, dass seine Orchester Kollegen aus allen Wolken fielen. Dieser Geiger war und ist Tuttist an der Opera de la Bastille.

 

Das Violoncello und die Rabbath Technik – wurde sie dafür erfunden ? – fragt scheinheilig Michael Schneider und empfiehlt seine Neue Lageneinteilung auf dem Cello. I. Teil

Es gibt unendlich viele phantastische Cellisten. Wie haben sie ihr hohes Niveau erreicht? Durch sehr viel Üben. Das hätten sie sich alles sparen können. Selbstverständlich nicht das Üben. Es geht hier um eine andere Denkweise, einen anderen Weg zur Virtuosität.

Zum Beispiel Tonleitern: Meine erwachsenen Schüler spielen nach drei Monaten Tonleitern über vier Oktaven. Ziemlich selbstverständlich, auch sauber und elegant in den Bewegungsabläufen. Von vornherein werden auch die Tonleitern in ihren Variationen auf allen vier Seiten ein-gelernt. Dazu gehört von Anfang an das Pivot ( anstelle der “ weiten Lage „  – die entspannte und geschmeidige Beherrschung dieser herkömmlichen Art bekommen sie durch das Pivot sozusagen geschenkt ).

Die 4. Lage ( nach Rabbath, bzw die Daumenlage in der Oktave ) kommt in der ersten Stunde zum Einsatz, sei es als leere Saiten oder als Daumenflageolett in der Oktave. Geht “ alle meine Entchen“ in der 1. Lage, dann geht es auch in der Oktave mit Daumen und drei Fingern. Von dort ist der Weg zur 5. Lage ( nach meiner neuen Lageneinteilung also auf der A-Saite das E über der Oktave ) nur noch eine Unterrichtsstunde entfernt.

So begreifen meine Schüler sehr schnell, dass auf allen Saiten und in allen Lagen das gleiche Strickmuster gilt und dass es um “ Spielen “ geht und nicht um etwas “ Schweres „. Das ist eigentlich meine wichtigste Erkenntnis der Rabbath Technik : ich lerne, dass Musik leicht ist, ich lerne den Mut und die Lust auf musikalisches Risiko. Das ist für mich eine Technik der Souveränität : mach Musik und such dir die Technik aus die dazu passt. Früher habe ich eine Technik gelernt und musste damit klar kommen.

Dazu gebe ich hier ein Beispiel: Jason und Medea von Olga Magidenko. Auf dem Höhepunkt kommen einige rasante Läufe, die für mich nur machbar sind, weil ich in ( und mit  ) der Neuen Lageneinteilung spiele und denke. Ebenso unspielbar wären für mich die Läufe in den tiefen Lagen im Finale ohne das Pivot.

Veröffentlicht am 26.05.2014. Olga Magidenko. Jason und Medea op. 73b für Klarinette und Violoncello (2013). Stammt aus der 6. Szene aus der Oper Medea. Claus Rosenfelder, Klarinette und Michael Schneider, Cello

 

 

Kontrabass Unterricht in Heidelberg – für kleine Hände – Pivot und andere Tricks auf dem Weg zum Erfolg

Eine Koreanerin kam zu mir, hatte beschlossen Kontrabass zu lernen. Sie erzählte mir, dass sie viele Jahre Geige gespielt hat und immer schon Probleme mit ihrem kleinen Finger hatte ( auf der Geige ). Kein Problem für Michael Schneider: Wir fangen einfach in der Vierten Lage ( nach Rabbath ) an. Das ist die sogenannte Daumenlage. Da braucht sie ihren vierten Finger nicht und wenn ihre Finger sich an das Bassspielen gewöhnt haben und  Kraft bekommen haben, dann rutschen wir in die dritte Lage. ( Das bedeutet: Daumen auf das D der G-Saite ). Hier bekommt sie die Daumentöne nicht mehr „gratis“, d. h. sie muss die Töne des Daumens drücken. Durch Benutzung des Daumens für die Flageolett Töne in der Vierten Lage hat sich der Daumen inzwischen schon an das Herunterdrücken der Saiten gewöhnt. Für die tiefen Saiten muss der Daumen in der Vierten Lage quer über die Saiten wandern – für eine gute Intonation.

Jetzt kommen auch schon die Genssler-Saiten ins Spiel. Nachdem der Solobassist des Tonart Orchesters, Walter Pfundstein mit neuen Genssler- Saiten bei einer Registerprobe erschien, kommentierte dies ein Kollege mit seiner Bewunderung für die Lautstärke durch die Genssler-Saiten. Nach der Probe durfte er die neuen Saiten ausprobieren.  Die gesamte Bassgruppe staunte über das entspannte und lockere Spielen des Kollegen. Alle hatten den Eindruck, dass die “ Rabbath“ Saiten schlagartig die Mimik und die Körperhaltung des Kollegen radikal verändert hatten.

Damit kommt die Koeranerin auch sofort auf ein anderes Niveau. Wenn der bisher unumgängliche Kraftaufwand durch hohe Saitenlage und zehn Kilo mehr Zug pro Saite als bei den Genssler-Saiten weg fällt, dann hat sie mehr Freiraum für die Musik. Leicht zu drückende Saiten sind in jeder Hinsicht eine Befreiung. Keine Blasen mehr beim Zupfen. Die Leser dieses Blogs sollten sich einmal ein Video auf You Tube anschauen: Arvell Shaw spielt ein langes Solo über “ How high the moon“. 1947 in Australien aufgenommen.Aber nicht mit der flachen Saitenlage und Tonabnehmer, wie es Nils Henning Oersted Patterson eingeführt hat und mit drei oder vier Fingern, Nein, das spielt er alles mit einem Finger.

Mit Hilfe des Pivot kann die Schülerin mit der kleinen Hand auch in der ersten Lage ohne Lagenwechsel vom As auf der der G-Saite bis zum C springen. Ohne dieses Hilfsmittel kann sie nicht einmal einen Ganzton mit der linken Hand greifen.

Raum-Zeit-Bewegung – das Problem des Kontrabasses

Wenn ich wenig Zeit habe, dann habe ich es eilig. Bin gehetzt, ohne Ruhe und muss mich darauf konzentrieren, mein Pensum zu schaffen. So habe ich es viele Jahre lang auf dem Kontrabass erlebt und genauso auf dem Cello. Meine Bewunderung gilt den vielen Cellisten und Bassisten, die durch viel üben irgendwann an den Punkt kommen, dass sie aufwendig ihr Ziel erreichen. Francois Rabbath hatte die geniale Idee über dieses Raum-Zeit und Bewegung-Problem nachzudenken und hat schließlich eine Lösung gefunden. Auf dem Bass, wie auf dem Cello ( in der Dimension fast halbiert gegenüber dem Kontrabass ) haben wir einen großen Raum, große Bewegungen, oft aber wenig Zeit.

Wie soll, wie kann die rechte Bogenhand sich ruhig bewegen, wenn die linke Hand es eilig hat und immer zu wenig Zeit hat und sich hektisch dem Zeitdruck unterwerfen muss ?  Wie schaffen es Gitarristen wie Django Reinhardt oder Bireli Lagrene so wunderschön ihr Instrument zu beherrschen, da sie doch im herkömmlichen Sinn ihr Instrument nie gelernt haben ?

Rabbath hat für den Bass und das Cello die Antwort gefunden:

Wenn ich  in einer Lage quer über die Saiten wunderschöne Melodien hervorbringen kann, dann muss ich das nur in den entsprechenden anderen Tonarten, Tonlagen genauso machen.  Damit gewinnt der Spieler Zeit, denn wenn die Melodie nicht mehr auf einer Seite rauf und runter gespielt/ gehetzt werden muss, dann gewinnt er Zeit, der Raum wird klein, die Bewegung beschränkt auf die Veränderung im Fingersatz bezüglich der Halb- und Ganztonschritte.

So entsteht ein neues musikalisches Lebensgefühl: “ Tu auras l’habitude d’un virtuoso “ habe ich von Francois Rabbath gelernt. Frei übersetze ich das mit: Du wirst das Lebensgefühl eines Virtuosen haben. Dafür muss ich keine Wettbewerbe mehr gewinnen und benötige dafür keine Bescheinigungen.

Darüber hinaus erspart das Pivot viele unnötige und aufwendige Lagenwechsel. Das Pivot bezeichnet die Öffnung der linken Hand, der Daumen bleibt hinter dem Hals und die Hand wird durch Öffnung zu dem gewünschten Ton gebracht. So komme ich auf meinem Bass mit einer Mensur von 113 cm in der ersten Lage bequem vom As ( auf der G-Saite ) bis zum Cis.Ohne Lagenwechsel. Auf dem Cello komme ich auf der A-Saite ohne Lagenwechsel bequem bis zum G ( einen Ton unter der Oktave ).

Wenn ich auf der Gitarre ein Stück kann und es mit Hilfe eines Kapotasters in eine andere Tonart / Tonhöhe verschiebe, dann bleiben die Fingersätze und Tonabstände gleich. Das Lagenspiel mit dem Daumen quer über die Saiten macht aus dem Daumen also nur einen beweglichen Kapotaster.

Violine und die Rabbath Technik

Inzwischen kommen auch Geiger zu mir. Was können sie von einem im Hauptberuf Kontrabassisten lernen ? Das fängt an mit einer guten Bogenhaltung und -Führung. Manchmal sehe ich Geiger mit dieser besonderen Bogenführung und frage mich, ob sie bei Francois Rabbath gelernt haben. Das haben sie natürlich nicht, viel wahrscheinlicher ist es, dass Rabbath auf der Suche nach seiner Bogentechnik bei berühmten Geigern und Cellisten sich das jeweils Schönste herausgefischt hat. Was habe ich noch zu bieten ? Den Krabbentgang auf der Geige. Vielleicht gibt es ihn auf der Violine schon, gehört habe ich davon noch nichts. Antonio Vivaldi’s Violinkonzert in G-Dur musste daran glauben und statt Lagenwechsel lernte eine Geigenstudentin das Pivot und den Krabbengang. ( Lagenwechsel konnte sie auch noch nicht so richtig ). Und es funktioniert. Falls dies ein Geiger liest und nicht versteht, worum es geht : ich schicke gerne eine Kopie mit meinen Fingersätzen und erkläre am Telephon wie es geht. Ich bin dabei jedoch nicht so vermessen anzunehmen, das die Geigentechnik einer weiteren Revolution bedarf.  Aber vor Rabbath hat auch niemand geglaubt, dass es seine Technik geben kann. Meine Begeisterung zielt nicht dahin, dass es jetzt etwas besseres als das herkömmliche gibt, sondern vielmehr begeistere ich mich an einer weiteren Möglichkeit gut Bass , Cello oder Geige zu spielen, wenn die herkömmlichen Angebote mir auf meinem musikalischen Weg nicht wirklich weiterhelfen.

Walter Pfundstein im “ Querklang am Berghang “ am 22.2.2013 und sein eigenwilliges Gehirn

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Walter Pfundstein – Solobassist bei Tonart Heidelberg

arkestra convolt hat ein Cello und einen Bass. Aber auch Michael Schneider kann sich nicht zweiteilen, so gab es bisher immer nur ein entweder oder. An diesem Abend ging es aber plötzlich doch: Walter Pfundstein trug J.S.Bach mit seinem Fünfsaiter auf satten sonoren Klängen. Obwohl er ehemals als E-Bass Rocker sein musikalisches Unwesen trieb, hat er wohl aus dieser Zeit sich seine musikalische Frechheit bewahrt und mischte mit wie Till Eulenspiegel das Geschehen aufmischte: hier seht mal, ich mach das jetzt einfach so. Wir würden nicht so darüber schreiben, wenn dies nicht zu dem geführt hätte was wir bisher erlebt haben: ein begeistertes Publikum. Wir haben seit diesem Abend ein neues Attribut für diesen Musiker: Walter Pfundstein, ein Pfunds-Bassist. Wir und das Publikum haben ihn erlebt , als wäre er von Anfang an dabei gewesen. Wir haben es immer gewusst: Bach und Pfundstein, das sind Namen, die merken wir uns.

Aber dann kommt sein musikalischer Alltag: Solobassist beim Tonart Orchester Heidelberg. Das ist ein Solobassist, der seine Stimme vom ersten Tag an übt. Aber er macht es sich leicht, er hat ja die Rabbath Technik gelernt. Es geht aber nicht voran, manche Stellen wollen einfach nicht in seine Finger. Das ist dann der Moment wo ich als sein Berater Mozart ins Spiel bringe:

Manche Passagen gehen musikalisch sinnvoll nur auf die neue Art. Andere sind nicht zu verbessern und machen auf die neue Art keinen Sinn. Faszit und Botschaft in alle Welt: Wir sind eine grosse Community und brauchen jeden und grenzen niemand und nichts aus. Sprach Michael Schneider und schickte diesen Blog in den Äther.