1. Ein Totalschaden an meinem “ Bembel “ Cello ( so genannt wegen der gemusterten Randeinlagen ) in diesem Frühjahr sorgte für frischen Wind und Bewegung in der Cello Welt.
Geigenbaumeister Matthias Kohl präsentierte mir seinen Neubau aus Vogelahorn und Haselfichtendecke. Ein unglaublich leichtes Instrument, buchstäblich leicht wie eine Feder. Schon bei den ersten jungfräulichen Tönen vermittelte es Spielfreude und Wohlbefinden.
2. Einbau der Lauffer Feinstimmwirbel. Nie wieder Stau an den Feinstimmern, vorbei die ewige Kollision von Bogen- und Stimmhand.
3. Ein schwerer Ebenholz Saitenhalter, in diesem Fall Eigenbau. Dies empfiehlt Gerold Genssler zu seinen “ Golden Label “ Saiten.
4. Gerold Gensslers Spezial Aufhänge Seil. Inzwischen auch von den konservativsten Kontrabassisten empfohlen und anerkannt.
5. Jetzt kommt der Hammer: Die Genssler Saiten: schnelle Ansprache, warmer Ton ( besonders auch für die Freunde der historisch informierten Aufführungspraxis zu empfehlen ).
Leider riss dann eine gut eingespielte A-Saite. Das erwähne ich, weil ich schon mehrfach darüber geschrieben habe, dass Michael Schneider Anno 2010 ein halbes Jahr gebraucht hat um diese Saiten optimal zu handhaben. Das ist verständlicherweise ein Grund, warum diese Saiten nicht die erwartete allgemeine Anerkennung finden. Nicht jeder Cellist heisst Felix Schönfeld oder Michael Schneider und bleibt hier am Ball.
Jetzt kommt der absolute Hammer: Es ist Gerold Genssler gelungen eine A-Saite herzustellen, die schon am zweiten Tag perfekt reagiert und auch klingt.
Ich konnte sogar feststellen, dass die drei tiefen Saiten mit der neuen A-Saite ihren Kraft- und Wohlklang noch einmal verdoppeln.
Plötzlich hat mein Kohl-Cello eine richtig bassige C-Saite.
6. Die Recital Box liefert dazu das Klangvolumen einer Kathedrale mit langem halligen Nachklang. Wer im Internet recherchiert, der wird feststellen, dass dieses Gerät nicht nur in Heidelberg von mir begeistert genutzt wird.
Übrigens: Der Kontrabassist Walter Pfundstein benutzt die Cello Box auch auf seinem Fünfsaiter.
Artikel der Kategorie ‘Cellounterricht’
Das Violoncello, die Rabbath Technik und die wichtige Frage: waren da einmal Berge von langweiligen Etüden? Cello Unterricht bei Michael Schneider ganz anders und modern.
Michael Schneider kennt von seinen Schülern den leidigen Spruch anderer Lehrender:
“ Wie, du spielst schon Bach? Du musst doch erst mal Berge von Etüden durcharbeiten.“
Es geht noch besser: “ So spielt man nicht Cello, du musst erst mal viele Etüden gespielt haben bevor du das kannst.“
Sagte die Solocellistin in einem Laienorchester und ignorierte, dass meine Schülerin ohne die vielen Etüden die Egmont Ouvertüre trotzdem spielen konnte. Mit der Rabbath Technik: dem Pivot, dem Krabbengang und einem ganz anderen Denk- und Spielsystem auf dem Cello.
Und dazu noch einer modernisierten Lageneinteilung. Diese Lageneinteilung auf dem Cello hat nur noch fünf Lagen die dann das gesamte Griffbett umfassen bis an dessen Ende.
Mit dieser modernen Lageneinteilung hat das Gehirn drei feste Haltepunkte die eine sichere räumliche Aufteilung gewährleisten.
Diese drei Haltepunkte sind ( auf die A-Saite bezogen ) das E ( in Höhe der Halsbeuge ), das Oktav A, allgemein als Daumenlage bezeichnet aus herkömmlicher Sicht.
Und die fünfte Lage bildet das nächste Flageolett E.
Auf diese drei Haltepunkte wird auch der Daumen für das Spiel quer über die Saiten gelegt.
Und was machen wir mit den vielen Bergen von Etüden?
Die vergessen wir, beziehungsweise die kaufen wir erst gar nicht.
Die Violoncello Suiten von Johann Sebastian Bach und das Kirchengesang Buch sind die besten Etüden.
Das Pivot und der Krabbengang stecken alle in den Cello Suiten. Die vielen Kirchen Lieder machen sich meine Schüler für das Spiel in der Daumen Lage zu nutze. Um sich mit der so genannten Daumen Lage – also nach Francois Rabbath die 4. Lage – vertraut zu machen empfehle ich meinen Schülern hier die Kirchen Lieder zu spielen. Es handelt sich in der Regel um einfache Tonarten und kurze überschaubare Melodie Bögen. So fällt es den Schülern leichter sich in der Daumenlage einzuleben und auf den Klang zu achten, weil keine großen technischen Probleme das Gehirn ablenken.
Ich werde nicht müde zu wiederholen, dass die Rabbath Technik keinesfalls das Üben ersetzt.
Der Fokus liegt nur auf einem ganz anderen Aspekt. Und wenn die Technik fertig geübt ist, dann stehen da sechs Cello Suiten zur Verfügung und nicht Berge von Etüden die irgendwo verstauben und die nie wieder jemand anschauen wird.
Das ist doch ein wunderbares Angebot für jeden neuen Anfänger: Das Cellospiel mit allerbester Musik. Das ist die Musik die nie schlecht wird und nur Freude bereitet, ganz gleich auf welchem Niveau du diese Musik spielst.
Angeboren oder angelernt ? Die ewige Frage der Pädagogik und Soziologie. Ein Kommentar zu einem SWR2 Gespräch mit Markus Hengstschläger.
Während meiner Oberstufenzeit am Johanneum in Lüneburg bin ich in den 1968er Jahren nachmittags in verschiedene Vorlesungen an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg gegangen. In den Fächern Pädagogik / Soziologie ging es damals immer wieder um die Frage, ob Begabung angeboren oder erworben ist/wird. Das Pro und Kontra wechselte damals so oft, wie manche das Hemd wechseln. Später, während meines Studiums in Hamburg wurden Vorlesungen von den Linken Studenten immer wieder gesprengt, weil sie erst einmal die gesellschaftliche Relevanz der Vorlesung geklärt haben wollten. Dann wollte ich auch endlich “ handgreiflich “ werden, brach mein Studium ab und studierte Kontrabass in Lübeck. Damit war dieses Thema erst einmal vom Tisch.
Bis dann 1977 Michael Schneider als quasi Orchester-Anfänger mit dem Schleswig-Holsteinischen Jugendorchester als Ältester bei einem europäischen Jugendorchester Treffen mitwirkte. Der Älteste zwar, musikalisch aber der Jüngste.
Folglich stand eines Morgens an meiner Zimmertür in Aberdeen: “ Michael Schneider, der schlechteste Bassist Deutschlands „. Recht hatten sie, aber aus dem falschen Blickwinkel.
Ich bin heute mit 65 Jahren wohl der einzige amtierende Orchester-Solokontrabassist, der ständig Uraufführungen spielt, sowie deutsche Erstaufführungen. Und das nicht nur auf dem Kontrabass, sondern auch mit dem Cello und der Gitarre.
Sind Sie bis hierher gekommen, dann lesen Sie noch ein paar Zeilen weiter. Der folgende SWR2 Audio-Beitrag klärt Sie insbesondere nach 6.30 Minuten darüber auf, dass wir alle im allgemeinen einem Irrtum unterliegen. Markus Hengstschläger ungefähr zitiert: Kommt ein Schüler in einem Fach mit einer 1 nach Hause, dann wird ihm vermittelt, dass er sich darum nicht mehr kümmern müsse, aber um die anderen weniger guten Fächer schon. Am Ende kommt dann in allen Bereichen Mittelmässigkeit heraus “
Hören Sie sich das Gespräch auf SWR2 an, zwölf sehr spannende Minuten warten auf Sie.
http://swrmediathek.de/player.htm?show=0612f360-e38c-11e5-9d9e-0026b975f2e6
Verfügbar bis 1.3.2017 oder Sie laden sich das Gespräch auf Ihren Rechner.
Cello Workshop – in Heidelberg bei Michael Schneider mit der “ Rabbath Technik „
Kommentar eines Cellisten aus Köln, der sich für ein Wochenende von seiner Neugier leiten liess.
“ Ich bin immer noch ganz „geflashed“ von Deinem Unterricht. An dem Sonntag, als Du telefonieren warst, dachte ich „des wird nix“. Aber: Nö! Ich finde Du hast eine großartige Art Dein Wissen weiter zu geben und ich säge jeden Tag tapfer weiter! Irgendwann wird es besser! Und dann noch diese spannende Rabbath Technik! Sehr motivierend alles! Vielen Dank! „
Amazing ! – würde der Engländer sagen. Schon beim Kontrabass war es so, dass ich Neugierigen erzählt habe, dass in den USA, Australien und vielen anderen Ländern ( also : abgesehen von Deutschland ) mindestens hundert Interessenten es genauer wissen wollen mit der Rabbath Technik. Als eine Bassistin zu mir kam um mehr über die Rabbath Technik zu erfahren, da habe ich ihr genau dies erzählt und sie konnte mir bestätigen: “ Ich war gerade in Australien auf einem Kurs von Francois Rabbath und da waren hundert Teilnehmer.“
Das ist beim Cello nicht anders, warum sollten Cellisten ihren Fleiss und den Glauben an ihre Lehrer in Frage stellen.
Die Rabbath Technik auf dem Cello versetzt mich in die Lage, Werke zu spielen, die ich eigentlich gar nicht spielen kann. ( “ Eigentilch “ bezieht sich hier auf die herkömmliche Art Cello zu lernen und zu spielen: nämlich Step by Step die Lagen rauf, bis dann in der Daumenlage gar nichts mehr kommt. ) Die Rabbath Technik schiebt bei Bedarf die Töne quer über die Saiten in eine Lage, in der ich mich nicht mehr rauf-und-runter bewegen muss, sondern quer über die Saiten spiele. So brauche ich keine Fingersätze, ich muss nur noch wissen, welche Tonabstände zu spielen sind. Bei dem “ vertikalen “ Spiel habe ich immer das Problem, dass z.B. eine Tonleiter nicht aufgeht, ich also entscheiden muss, wann ich das ausgleiche: rutsche ich unten nach oder am Ende. Sehr oft passt es nicht, besonders bei Bb-Tonarten. Spiele ich quer über die Saiten, so muss ich mir keine Fingersätze merken, keine Lagenewechsel. Ich muss nur wissen, welche Tonschritte hinter den Tönen stehen, die ich lese.
Z.B G-Saite in der Daumenlage = 4. Lage nach Rabbath. Spiele ich jetzt g – a – h – cis, so greife ich einfach Daumen ( + ) und Finger 123. Kommt jetzt g – as – h – des ( = cis ), so benutze ich die gleichen Finger und muss keinen Lagenwechsel ausführen.
Neue Musik und Genssler “ Rabbath “ Saiten für den Kontrabass.
Der Komponist Johannes Harneit liebt die Verwendung von Flageoletts. ( Der Verfasser wirkte am Freitag den 6. Februar an zwei Uraufführungen in Heidelberg mit ). Die Verwendung zahlloser Obertöne mitten in gegriffenen Tönen und Tonfolgen grenzt an Unspielbarkeit, wenn man die Flageoletttöne nur nach der Simandl Schule gelernt hat. ( Nach der Simandl Methode liegen sie scheinbar alle nur in der Gegend vor und hinter dem Ende des Griffbretts). Sicherlich hat sich auch schon herumgesprochen, dass die gleichen Töne, die gleichen Obertöne am anderen Ende,nämlich in der Nähe des Obersattels sich genauso wieder finden. Nur kennt Michael Schneider seine Probleme mit anderen Saiten, die auch bei Flageoletts nicht so Ansprache genehm sind wie erwünscht.
Mit den Genssler Saiten ist Michael Schneider auch bei den Obertönen jedoch auf der sicheren Seite. Leichte und schnelle Ansprache, sogar ein Pizzicato – Tremolo – Flageolett Ton kommt laut, hell und klar.
Dies betone ich unter dem Aspekt, dass ich auch Cellist bin und als solcher erwarte, dass mir mein Instrument antwortet, wenn ich die Fragen stelle.
Für eine Antwort möchte ich nicht an meinem Instrument herum zerren und drücken und sägen. Jeder unnötige Kraftaufwand beendet den geschmeidigen Fluss der Musik und der dazugehörigen Körperbewegungen.
Meine Kinder haben viele Jahre Autorennen am Computer geübt. Da war Erfolg nicht mit Druck und Zwang möglich.
Nur die geschickte und geschmeidige Unterwerfung unter die Vorgaben des Computerspiels ermöglichten den Sieg.
Als die Konzertmeisterin Isabel Schneider die Ansprache meines Basses so kommentierte: “ Die Saiten sprechen so leicht an wie bei meiner Geige „, da wusste ich, dass Gerold Genssler mich mit seinen “ Rabbath “ Saiten an mein Ziel gebracht hat. Alles was bei mir noch zu wünschen übrig bleibt, das liegt an mir und wartet auf Veränderung und Anpassung meinerseits.
Wenn der Komponist und Dirigent Johannes Harneit einen von mir gespielten “ ponticello “ Ton hört, dann gerät er in Verzückung. Das ist einerseits das Ergebnis und die Möglichkeit mit den Genssler Saiten, ist aber auch der Erkenntnis geschuldet, dass “ ponticello “ kein Kratzen ist, sondern eine Klangfarbe. Das Wissen darum nützt aber nichts, wenn ich Saiten habe, die mich zu Arbeiten zwingen, obwohl ich spielen will.
Cello Feinstimmwirbel – von Adelbert Lauffer, Ingenieur und Erfinder.
Das Geniale ist oft so einfach und liegt so nah.
Herr Adelbert Lauffer hatte eine geniale Idee: Ich stecke einen Pfropfen in die Wirbellöcher in denen sich die Feinmechanik befindet.
Da drin befindet sich also feinstes High Tech. In diesem Pfropfen befindet sich eine Drehmechanik, die spielend leicht zu handhaben ist.
Die gibt es beim Erfinder für 100 €.
Felix Schönfeld, ehemals Konzert Solo Cellist beim Rundfunk Leipzig moniert dazu, dass die Lauffer Feinstimmwirbel ab und an zu viel Spiel haben.
Auf Deutsch: nicht präzise genug reagieren.
Trotzdem leben Felix Schönfeld und Michael Schneider begeistert und dankbar damit, mit dieser Erfindung.
Aber Herr Lauffer ist schlauer als seine Kritiker.
Die Feinstimmwirbel für Geige sind absolut präzise, weil sie klein sind und handgefertigt.
Anders beim Cello: hier sind die Dimensionen schon so potenziert, dass Herr Lauffer sie giessen lässt, beim Cello aus Kostengründen.
Wer nun die Lauffer Feinstimmwirbel absolut präzise haben will, der muss mit einem deutlich höheren Preisen rechnen.
Es lag also durchaus ein Plan B von Herrn Lauffer vor.
Aber er war und ist sich bewusst, dass mentale Innovation leicht abgeschreckt wird durch einen hohen Kostenfaktor.
Ich will es trotz grosser Zufriedenheit genauer wissen und habe einen Cello Feinstimmer Satz in Geigenqualität bestellt und werde, wenn es so weit ist, darüber berichten.
Die Recital Box für Cello von Anik Avakian
Seit vielen Jahren hängt die “ Recital Box “ am Steg meines Cellos, verunsichert Klassiker – weil die Töne scheinbar ewig nachklingen – erfreut Weltmusiker wegen des endlosen Sustains und dem Echo Effekt, der besonders markant beim Zupfen – für Klassiker: Pizzikato – seine Wirkung zeigt. Ich habe immer meinen halligen Kirchenraum dabei.
Die Recital Box ist eine Erfindung des österrreichischen Gitarristen Vanik Avakian, der sie für das Cello weiter entwickelt hat.
http://www.recitalbox.de/deutsch/erfinder.php
Das ist eine Plastikschachtel in der eine Metallfeder auf Schwingungen reagiert und eine hallige Verlängerung der Töne bewirkt. Ausser dem momentanen Effekt hat sie auf Dauer auch eine ähnliche Wirkung wie die Vibrationsentdämpfung. http://www.kontrabass-cello.de/werkstatt/
Glissandi und vibrierte Töne liebt diese Box ganz besonders und verstärkt sie mit Nachhall. Alle Töne klingen länger nach als gewohnt, genau mit dem gleichen Effekt den wir aus Kirchenkonzerten kennen. Ich höre immer wieder Einwände gegen diese Klang-Box: bei Bach klingen die alten Töne zu lange mit den neuen gemeinsam. In der Kirche ist es auch nicht anders ! ( Warum, frage ich die Gegner dieses Effektes gibt es dann noch Kirchenkonzerte ? )
Sie ahnen es: dies ist nichts für klassische Puristen und es ist auch eine absurde Vorstellung, dass in einem Orchester alle Streicher den Klang beenden, während die gesamte Cello Gruppe noch ewig in die Stille klingt ohne zu spielen.
Ergo: Free Jazz, Weltmusik, Kletzmer, Klangfetischisten und Individualisten sind geeignet für diese wunderbare Erfindung.
Immerhin: der Komponist und Gitarren Virtuose Willy Burgos hat mir seine Komposition “ El Antigal “ für mein Cello gewidmet. Nicht mir ! Er hat einen, den speziellen Klang meines Cellos wahrgenommen und gespürt: diese Stimmung kann nicht jedes Cello erzeugen.
Zitat:
“ Die MAGIC BOX…! Was sonst?
Wie könnte man sonst das kleine versteckte Wunder-Ding, das wie tausend Resonanz-Saiten wirkt (jedoch ohne das man diese Saiten vor dem Spiel auch… stimmen muss!), und meine musikalischen Gedanken viel leichter und klarer in Realität verwandelt, ohne die natürliche Tonfarbe meines Cellos zu verfälschen?
Mit der RECITALBOX, meine solo Stücke bekommen genau den extra-Kick, so dass die Suche nach neuen Klangwelten aufregend und ergebnisreich wird; die schnelle Folge von Akkorden bekommt eine Art orchestraler Dimension, die involvierten, dramatischen Passagen beginnen zu „glühen“, ja die ganze Sound-Palette, typisch für die zeitgenössische Musik, überschreitet alle Grenzen!
Mit dem Barockrepertoire hat man auch eine wahre Freude – mit der RECITALBOX hat man sogar im Freien den Eindruck, in der schönsten gotischen Kirche zu spielen…
Anders als bei den meisten „Spielsachen“ unserer Zeit, die RECITALBOX braucht nicht einmal…Strom!
Das einzige Problem mit der RECITALBOX: man braucht den Mut es zu verwenden! Was mich betrifft, ich habe den Mut dazu. „Cello-UP“!
Yvonne Timoianu
Konzert-Cellistin
www.timoianu.at
www.concert-soloists.at
www.yvonne.timoianu.com
Cello Saiten
Jetzt gibt es die Genssler “ Rabbath Saiten “ genannt Red Label.
Sie erzeugen einen warmen seidig runden Ton, der dem Spieler von diesen Saiten geschenkt wird, worum sich Cellisten bei anderer Besaitung sehr bemühen müssen. Anders ausgedrückt: wieviel Lern- und Übe Aufwand muss betrieben werden um ein schönes Klangergebnis zustande zu bringen. Ganz zu schweigen vom finanziellen Aufwand für ein gutes Instrument.
Ich gehe seit vielen Jahren einen anderen Weg: ich versuche nicht zu ändern was ich nicht bezahlen kann, sondern arbeite an machbaren Veränderungen am Instrument. Geigenbauer Kohl aus Heidelberg taxiert mein Cello auf 1200 €.
Vor allem habe ich mich verändert, das kostet nichts, das gibt es gratis. Aber nicht im Kopf.
Verändert habe ich meine Bogentechnik. Seit fünf Jahren spiele ich das Vorgänger Modell dieser Genssler Saiten.
Fast ein halbes Jahr habe ich mich seinerzeit wohlwollend um diese Saiten bemüht. D.h., obwohl ich vorher schon viele Jahre Corelli Medium auf dem Bass gespielt habe und auch dann die Genssler “ Rabbath Saiten „, die für normale Kontrabass Drückeberger schon eine enorme Herausforderung sind, musste ich aus meiner Bogentechnik noch einmal die Kraft herausnehmen. Das bedeutet nicht: kraftlos spielen.
Ganz im Gegenteil, im Philharmonischen Orchester Heidelberg bin ich mit meinem Fünfsaiter und den Rabbath Saiten, die ich mit einem Cellobogen spiele der Lauteste wenn es sein muss – und das auch noch mit einem seidigen Glanz über dem Orchester.
Kürzlich war ein Cellist aus Köln zu einem Wochenend Workshop bei mir in Heidelberg, der mir tatsächlich erzählte, dass sein Lehrer ihm beigebracht habe, den Bogen auf die Saite zu drücken und dann los zu spielen.
Mit dieser Technik haben weder die Corelli Saiten, noch die Genssler Saiten sowohl für den Kontrabass als auch für das Cello klingen können.
Ich habe es schon in einem anderen Artikel erwähnt: diese Saiten berühren die Seele und nicht nur das Ohr. Wer auf seinem Cello Geschichten erzählen möchte die zu Herzen gehen, dann kenne ich nur die Genssler Rabbath Saiten, die dies möglich machen.
Jeder Cellist kennt die grössten der Grossen am Cello: Das Cellokonzert beginnt. Grosse Geste und dann mit einem gewaltig gestauten Ton geht es los. Oder vor Jahren in der Oper in Budapest: Aida. Grosses Cello Solo. Damit es gross klingt beginnt es mit einem kraftvoll knarzendem Ton.
Das ist die eine Fraktion. Ich bevorzuge den Beginn mit einem reinen Ton, ohne Ansatzgeräusche und Knarzen. Das andere kann ich auch, ich hatte somit immer eine Alternative anzubieten. Jetzt aber nicht mehr. Die Genssler Rabbath Saiten machen unter zu grossem Druck einfach schlapp. auch für knarzende Töne muss ich mir jetzt eine neue Technik angewöhnen.
Feinstimmer Cello……………..High Tech im Wirbelkasten.
High Tech im Wirbelkasten: Die “ Lauffer Feinstimmwirbel “ von Adelbert Lauffer aus Reutlingen.
Die präzis-perfekte Ingenieurskunst dieses Erfinders katapultiert das Stimmen des Cellos spacemässig in eine neue Dimension.
Im Wirbelkasten High Tech und am Saitenhalter – der ist bei mir und Gerold Genssler aus schwerem Ebenholz – quasi pure Natur:
Direkt durch die vier Löcher im Saitenhalter wird die Saite von oben eingefädelt und dann durch die Schlaufe/Ring am Ende der Saite gefädelt. So schwimmt der Saitenhalter auf einer virtuellen Linie über den beiden Aufhängepunkten zwischen Saiten und Aufhängeseil. Das oft klemmende Gewinde der Metall Feinstimmer im Saitenhalter wird nun nicht mehr benötigt. Michael Schneider hat immer die unhandliche Handhabung der Feinstimmer am Saitenhalter gestört. Der linke Arm ist in jedem Fall bei jedem Menschen zu kurz um an die Feinstimmer zu kommen. Oder der linke Arm stört den rechten beim Streichen. Also hat Michael Schneider mit der linken Hand gestrichen um mit der rechten Hand die Schrauben zu drehen.
Aus und vorbei: jetzt dreht Michael Schneider die “ Lauffer Feinstimmwirbel “ mit dem kleinen Finger der linken Hand und streicht so bequem wie gekonnt mit der Bogenhand.
Warum ist Michael Schneider über diese Erfindung so begeistert und wirklich beglückt ?
Ich war immer auf der Suche nach minimalem Aufwand für den grösstmöglichen Erfolg.
Platt ausgedrückt: Immer so faul wie möglich mit dem grössten Erfolg. Dabei habe ich in vieler Hinsicht einen enormen Aufwand betrieben – an Fleiss, Zeit, Geduld, Ungeduld und suchender Neugier – um an dieses Ziel zu kommen.
Jetzt darf ich erleben, dass sich in der realen Reihenfolge ein Traum erfüllt: Rabbath Technik auf dem Cello, Genssler Saiten auf dem Cello, Genssler Aufhängeseil für Cello, Ebenholz Saitenhalter – handgefertigt und last but not least die Lauffer Feinstimmwirbel.
www.cello-technologie.de
Sie sehen oben auf meiner Webseite einen strahlenden Cellisten: Sie können nun ein weiteres – beglücktes – Lächeln hinzufügen. Allen Neugierigen steht dieses Lächenln auch bevor: inhaltlich bedeutet dies – Glück.
Cello stimmen…………….!
Drei Aspekte: Ohren, Feinstimmer, Stimmgerät.
Das Stimmgerät: Das beste, das ich bis heute gefunden habe ist “ Cleartune „, eine App, die für 3.99 € sowohl für i-phone als auch für Android erhältlich . Eine grosse Drehscheibe zeigt den Ton mit einem grossen Pfeil an, der nicht flackert und nervös hin und her wedelt, wie ich es von vielen vorangegangenen Versuchen kenne. Die prozentuale Genauigkeit wird darüber von plus/minus 20% bis Null angegeben.
Die Feinstimmer: Kürzlich hat mir Gerold Genssler die “ Lauffer Feinstimmwirbel „ empfohlen, damit ich seine Saiten, die am Ende mit einem Ring ausgestattet sind, direkt am Saitenhalter befestigen kann. Jetzt fallen für mich die klobigen Feinstimmer am Saitenhalter weg. Mit einer Wirbelahle sind die “ Lauffer Feinstimmwirbel “ tatsächlich in Null-Komma-Nichts eingebaut, sind spielend leicht zu drehen und äussert präzise. Ein Meisterwerk der Ingeieurskunst von Herr Lauffer aus Reutlingen.
Das Ohr: Ihre Ohren werden es Ihnen danken wenn Sie ihnen dazu einen Satz “ Genssler Saiten „ gönnen. Das ist das Beste und Wärmste an Klang, was ich bis jetzt erlebt habe.