Der Kontrabass – Info: Michael Schneider, begeisterter Musiker und Solokontrabassist der Heidelberger Philharmoniker frönt nicht nur in seinem Haus seiner grenzenlosen Begeisertung für das Violoncello und den Kontrabass. Für das Duo Lyrik-Kontra-Bass ist ein Abend am Freitag, den 20.03.2015 im Rote-Insel-Salon in Berlin Schöneberg erst der Anfang der musikalischen Lebensfreude.

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Lyrik-Kontra-Bass
auf der “ After Work Party “ nach dem Konzert am 21.11.2014 im 25. Querklang am Berghang in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach. Soviel zu dem Thema: frustrierter Kontrabassist – laut Patrick Süskind, der mit seinem Insider Wissen den Hit auf Deutschlands Bühnen gelandet hat. Wie die Realität in Heidelberg aussieht, das können Sie sich in aller Ruhe auf den nachfolgenden Bildern ansehen.

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Lyrik-Kontra-Bass, das sind zwei Optimisten ersten Ranges. Für Stefan Hölscher und Michael Schneider geht es immer nur bergauf, auch wenn wir vielleicht niemals oben ankommen.

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Die beiden Windhunde ( links: Louis, rechts: Skuby-dubidu ) befürchten vielleicht das Schlimmste. Wir jedoch wissen: es geht immer nur bergauf, auch wenn wir anscheinend “ auf den Hund “ gekommen sind.

Profis zu Besuch: Michael Schneider vom Philharmonischen Orchester Heidelberg besucht die 4. Klasse der Kurpfalzschule in Kirchheim am 25.11.2014. Ein Vormittag über das Brot und Brötchen.

Vierte Klasse: Wieder einmal erwartungsvolle Kinder, offen, neugierig-interessiert und voller intelligenter Fragen. Michael Schneider darf auf dem Stuhl der Märchenerzähler Platz nehmen. Der inspirierte den Philharmoniker zu einem Vergleich von Kontrabass-Violoncello mit der Grössenordnung von Brot-Brötchen. Lernen kann auch Spass machen. Aber da ist die 4. Klasse der Kurpfalzschule bei Frau Karin Mittag sowieso bestens aufgehoben.
Der Obertitel des Schulbesuches war: die Moldau.
Also stellt Michael Schneider die Wellenbewegung des Flusses dar durch das Präludium aus der ersten Cello Suite von Johann Sebastian Bach.
Die Kinder nehmen das dankbar an.DSC01318
Dann kommt der Kontrabass ins Spiel. Schneider spielt jetzt die Moldau auf dem Kontrabass.
Es ist eine Komposition von Francois Rabbatth : “ Reitba „, die musikalische Darstellung eines Sonnenunterganges auf einem afrikanischen See.DSC01322
Die Kinder glauben es und nehmen es dankbar an. Dann kommt der Kommentar der Klassenlehrerin Frau Mittag: auf dem Kontrabass ist das auch schwer zu hören.
Da geht Michael Schneider ein Licht auf. Er hat musikalisch gesehen gar keine Lügengeschichte erzählt, sondern die Kontrabass Stimme ist selten detailliert heraus zu hören.
In diesem Moment merkt Michael Schneider, dass er die, oder eine originale Moldau Melodie gar nicht mitgebracht hat.
Trotz aller Begeisterung und “ cool “ Kommentare : ich bin diesen Kindern etwas schuldig.DSC01315
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Der Kontrabass – Auferstehung in Heidelberg in die höheren Weihen der Kammermusik. David Loeb und seine Duos für Violoncello und Kontrabass. Aufgeführt von Michael Schneider und Walter Pfundstein in Heidelberg

KMD Professor Carsten Klomp, Professor für Künstlerisches Orgelspiel am KI in Heidelberg, kommentierte die Aufführung von sechs Sätzen von David Loeb so: “ Diese Musik ist sehr dicht und kompakt „.
Aus dem Publikum wurden sie so kommentiert, dass sie bei geschlossenen Augen sehr fantasievolle Bilder entstehen lässt.
Und Prof. Dr. Dr.h.c. mult. Theißen war sehr angetan über die musikalisch-spirituelle Ergänzung dieser Kompositionen zu seinen Texten.
So viel Lob für die Kunst von David Loeb gab es nach dem Gottesdienst am 23.11.2014, dem “ Ewigkeitssonntag „. Ausgeführt von Walter Pfundstein, Kontrabass und Michael Schneider, Violoncello.

David Loeb ist Jude ( * 1939 ). Als Komponist hat er sich mit der Alten Musik auseinander gesetzt und komponiert. Zusätzlich zieht es ihn regelmässig nach Japan.
Beide Richtungen spiegelt nicht nur seine Musik wider, sondern auch die Titel seiner Kompositionen: Sunrise Legends, Fantasias for Japanese Consort, Between Sea and Sky ( Guitar Trio ), „Japanese Bells“ Suite: Shinnen No Kane, Ancient Legends, Two Views of the Silent Waterfall.
Alle oben erwähnten Kommentare gehen völlig konform mit meinem eigenen Eindruck und Gefühl nach dieser Aufführung.
Ich bezeichne die Ausdruckskraft dieser Musik als unprätentiösen Tiefgang, sie bewegt und rührt einen an. Ich begeistere mich für viel Arten Musik. Diese eher stille Musik von David Loeb erfüllt und macht satt.
Nun genug des Lobes.
Wer es nicht glaubt oder es wissen will, der mache sich auf den Weg.

 

David Loeb:

Duo for Cello and Bass: ( for Warren Petty ): Prelude-Dance-Dirge

Five Nocturnes for Cello and Bass: Lento-Allegro-Allegro-Adagio-Allegro moderato

Three Pastorales for Cello and Bass: Poco Lento-Lento assai-Moderato-

 

Fünf in die Jahre gekommene Kompositionen – immer noch gut und auf hohem Niveau anspruchsvoll. Michael Schneider, Solokontrabassist und “ Privater Solo-Cellist “ empfiehlt Werke von Hanning Schröder, Hans Werner Henze, Teppo Hauta Aho und Karlheinz Stockhausen

1968, mitten in den Studentenunruhen in Deutschland, spielte ich schon einmal Cello und fand die Noten von Hanning Schröder als Photokopie und so sind sie mir irgendwie erhalten geblieben. Das einzige Manko dieser Fünf Stücke für Violoncello Solo ist aus meiner Sicht, dass Hanning Schröder nicht sechs Suiten à fünf Sätze komponiert hat ( 1957 ).
Der Schwierigkeitsgrad ist nicht besonders hoch. Im Duktus moderater Neuer Musik geschrieben, für mich im Stil des modernen Neoklassizismus gehalten, kann ein versierter Cello Schüler sie durchaus spielen.
So musste ich schon nach einer Aufführung dieser fünf Stücke erleben, dass eine bekannte Cellistin mir unterstellte, dass ich diese Stücke unter dem Pseudonym „Hanning Schröder “ spielen würde, weil sie nicht den Schwierigkeitsgrad 5 haben.
Aber mancher Sinn erschließt sich auch durch die Zutaten eines Meisters: Klangfarbe, Timbre, Interpretation.
Berühmt geworden ist sein Streichquartett über das Lied der Moor Soldaten.
Weiterhin spiele ich heute noch zwei Stücke von Hans-Werner Henze.
Seine Serenade für Kontrabass Solo in einer vom Komponisten autorisierten Bearbeitung .
Neun sehr unterschiedliche kurze Episoden, die auch auf dem Kontrabass immer noch frisch und frech wirken, sowie S. Biagio 9 agosto ore 12.07 für Kontrabass Solo.

Zwei Stücke von Teppo Hauta Aho: Cadenza und Pieni Bassofantasia sind auch in meinem Repertoire geblieben.
Ich weiss dass der Komponist Cadenza nicht mehr hören kann und will.
Aber ich bleibe dabei: Cadenza ist das anspruchvollste und seriöseste Stück von ihm.
Und zu guter letzt eine weitere Empfehlung von mir: die Tierkreiszeichen von Karlheinz Stockhausen.
Ich habe sie in den tiefen Lagen gespielt und auch in der Daumen Lage und teilweise auch gemischt – ebenso in gleicher Manier auf dem Cello.
In Konzerten kündige ich die zwölf Melodien der  Tierkreiszeichen gerne an als das schönste was nach Johann Sebastian Bach geschrieben wurde.
Über Geschmack lässt sich streiten, denn manchmal sieht ein Publikum das ganz anders. Unbestritten ist aber immer wieder die Seriosität dieser der von mir empfohlenen Stücke in ihrer Wirkung auf das Publikum und die Adaption dieser Musik für den Kontrabass.

In meiner Heidelberger “ Konzertphase “ habe ich alle „Probespiel Konzerte “ mit unserem Orchester aufgeführt, sowie zum 100 jährigen Bestehen des Philharmonischen Orchesters Heidelberg eine Uraufführung von Kurt Schwertsik. Alle Konzerte blieben Exoten und werden es wohl auch bleiben. Ganz anders ergeht es mir mit meinen obigen Empfehlungen. Nie taucht hier die Frage auf, warum jemand auf dem Kontrabass versucht wie ein Cello oder eine Geige zu sein, zu spielen. Intuitiv spürt das Publikum, dass dies Musik vom Kontrabass für dieses Instrument ist, bzw. wie bei den Tierkreiszeichen, ist die Komposition über alle Zweifel erhaben, dass sie sogar auf dem Bass ihre Anerkennung nicht verfehlt. Cadenza von Teppo Hauta Aho wird immer vom Publikum gewürdigt. Mit anderen Worten, es  spürt, dass es um Musik geht und eben nicht den Versuch, mehr zu sein als das Instrument hergibt.

Literatur-Kontra-Bass – am 21.11.2014 ist es soweit: eine Legende der Heidelberger Kultur zeigt Flagge: Jetzt geht es los. In der Bergkirche Schlierbach startet ein Event, das sich bis März 2015 bis nach Berlin tourt.

Was zart begann ist nicht hart geworden. Sie begegnen der Souveränität zweier Wissender, die gerne loslassen – auch mal die Sau – heftig bis verführerisch.

Lassen Sie sich “ heftig verführen “ im 25. „Querklang am Berghang“ mit Stefan Hölscher und Michael Schneider.

David Loeb, New York – neue unbekannte Literatur für Violoncello und Kontrabass entdeckt von Michael Schneider, Heidelberg.

David Loeb (composer)

From Wikipedia, the free encyclopedia
 David Loeb (born May 1, 1939) is an American composer of contemporary classical music. Born in New York City, he has written extensively for early music instruments such as the viol, as well as instruments fromChina and Japan. He teaches at the Mannes College The New School for Music, and has additionally served as a member of the composition faculty at the Curtis Institute of Music. He is Jewish.[1]

His notable students include Jennifer Higdon, Jeremy Beck, and Craig Walsh. 

Zitiert aus: http://en.wikipedia.org/wiki/David_Loeb_(composer)

Seine offizielle Webseite: http://www.philmultic.com/composers/loeb.html

1974 begann ich mit dem Kontrabass Studium in Lübeck. Damit begann auch meine intensive Suche nach Literatur für Kontrabass, beziehungsweise für Literatur mit Kontrabass in der Kammermusik. Eine erste Entdeckung  war ein drei sätziges Duo von David Loeb für Violoncello und Kontrabass. Diese Werkangabe fand ich in Alfred Planyavsky’s Kompendium “ Geschichte des Kontrabasses“.

Dieses Duo hat mich seit 1975 begleitet, ohne dass ich jemals feststellen konnte, dass andere dieses fantastische Duo aufführen. Dann ging meine Suche weiter nach guten Stücken von David Loeb. Ich fand: “ 5 Nocturnes for Cello und Double Bass „, die ich erst heute mit Walter Pfundstein am Kontrabass  in Angriff nehme.

Mit großem Erfolg habe ich ( am Cello ) und Walter Pfundstein am Kontrabass das oben erwähnte Duo in der Bergkirche Schlierbach aufgeführt. Auf der Suche nach weiteren Querklängen schrieb ich dem Komponisten eine Mail um mich bei Ihm für dieses tolle Duo zu bedanken. So begann ein reger Mail Austausch, der dazu führte, dass der Komponist mir “ Three Pastorales für Cello and Double Bass „ schickte.

In diesen drei Duos beweist er ( wie auch in den “ Five Nocturnes “ ) seine profunde Kenntnis der Möglichkeiten im Umgang mit Flageolett Tönen und ebenso beglückend klar und eindeutig in der Notation, dass sich viele andere zeitgenössische Komponisten daran ein Beispiel nehmen sollten. Ich bezeichne seine Musik als modernen Neoklassizismus.

Die Flageolett Notation bei den Kontrabässen ist im Orchester bis heute noch ein immer wieder kehrendes Kuddelmuddel. Arnold Schönberg schreibt z.B. ein tiefes D im Bass Schlüssel ( unter der ersten Hilfslinie ) und darüber ein Karo Fis ( also Flageolett ) und notiert dazu: klingt eine Oktave höher. Das war zu seiner Zeit wohl die “ korrekte “ Notation. Mir will nicht einleuchten, warum er nicht gleich die leere D-Saite mit einem Karo-Fis schreibt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dann jemand versucht hätte, dieses Flageolett eine Oktave höher zu spielen. Bei David Loeb ist mir zum ersten mal eine klare und konsequente Schreibweise der Flageolett Töne begegnet. Dort wo ein Flageolett liegt notiert er den gegriffenen Ton als Karo und notiert darüber die dann erklingende Tonhöhe.

Auch bei Alfred Planyavsky ( Geschichte des Kontrabasses ) finde ich im Wesentlichen nur ein Lamento über ein nicht bereinigtes Chaos.

Wenn es den Spielern gelingt, die vielen scheinbaren Dissonanzen sauber zu intonieren, dann gewinnt die Musik von David Loeb einen süchtig machenden Charme. Seine Verwendung vieler Flageolett Sequenzen gibt dem Duktus seines Stils ein sehr einnehmendes Timbre, vermittelt die Faszination einer magischen Aura aus einem fernen Land, einer anderen Welt. David Loeb ist Jude und seine Beschäftigung mit Alter Musik und sein musikalisches Interesse für China und Japan ergeben ein Mischung, die erahnen lässt, welche Versuchungen den Hörer seiner Musik erwarten.

Duos von David Loeb für Violoncello und Kontrabass:

  1. Duo: Prelude-Dance-Dirge
  2. „Three Pastorales“
  3. „Five Nocturnes“

 

Für Violoncello hat David Loeb einige ausserordentliche Solo Stücke komponiert. die “ Sunrise Legends for Cello Solo „ sind fünf Perlen der Cello Literatur. Fortsetzung folgt.

Frank Proto, Alec Wilder und der Jazz in der “ Modernen Klassik “ der Kontrabass Literatur. Michael Schneiders Spurensuche nach guter Musik in diesem Genre.

Der Kontrabassist und Selfmade Komponist Frank Proto machte 1963 sein Diplom. Die Literatur, die ihm damals zur Verfügung stand war so spärlich und nicht nach seinem Geschmack, so dass er sich selbst ein Stück schrieb : die “ Sonate 1963 “ für Kontrabass und Klavier.

Der erste und der dritte Satz sind harmonisch sphärische Erkundungen dessen, was  Frank Proto immer weiter bis zu seinem heutigen Stil entwickelte.

Der zweite Satz ist wie ein Bebop Chorus der Sechziger Jahre gehalten und die Klavierbegleitung wirkt dazu wie ein perfekt improvisierend antwortendes Klavier. Die Bass Stimme weist jedoch alle Merkmale der klassischen Sonatenform auf: Thema, Seitenthema, Durchführung, Reprise. Dieser ausgeschriebene Bebop Chorus gefällt mir immer noch so gut, dass ich ihn öfter in Ermangelung eines Klaviers Solo spiele. Das Publikum nimmt das immer dankbar erstaunt auf, dem Publikum und mir fehlt da in dieser Fassung nichts.

Beim vierten Satz geht dies leider nicht, da hier ein ausgesprochen virtuoser Dialog zwischen Bass und Klavier die Spannung ausmacht und keine Melodie durchgängig auf dem Bass zu finden ist.

Was gibt es in der “ Modernen Klassik “ an Jazz orientierten Stücken !

Mir sind drei Jazz Sonaten des amerikanischen Komponisten Alec Wilder bekannt:

Suite No. 1 for Tuba, Bass and Piano, Small Suite for Bass and Piano

Suite for String Bass and Guitar, Sonata for Bass and Piano

Alle Margun Music Inc,

Paul Leenhouts komponierte 1993 “ Daido“ für Piccoloflöte und Kontrabass. Dieses Stück führe ich regelmässig mit Saxopon und Kontrabass auf.

Wem beim Lesen weitere Werke in dieser Richtung einfallen, der ist mit seinem Wissen hier sehr willkommen.

Als Jazz Trio für drei Celli oder drei Kontrabässe gibt es noch von Michael Norris “ Bass Motives“quasi cool – quasi blues – quasi cake walk.  Für Kontrabass Septett gibt es natürlich noch die Kompositionen des legendären  “ Orchestre de Contrebasses „ in dem schon Renaud Garcia Fons als Student auf seinem Fünfsaiter mit hoher C-Saite seinen Stil entwickelte.

Frank Proto schrieb auch ein Trio für Violine, Viola und Kontrabass, im coolen Bebop-Proto Stil geschrieben, das dem Kontrabassisten zur freien Improvisation einen beliebig langen Freiraum lässt. Diese Idee setzt Frank Proto auch in seinem Kontrabass Konzert fort. Eigentlich ist das gar nichts besonderes, was im Jazz als Chorus bezeichnet wird, nennen wir in den Klassischen Konzerten Kadenz. Nur ist den Klassikern das freie Spiel abhanden gekommen, so dass sie sich ihren Chorus vorher aufschreiben oder gleich eine Kadenz vom Komponisten oder anderen spielen. Francois Rabbath setzt in seinen Kompositionen mit Klavierbegleitung diese Idee in  “ Reitba „ und seinem “ Concerto No. 2″ sowie “ Concerto No. 3 “ ( mit Klavierbgleitung ) um und gibt dem Solisten Gelegenheit sich solistisch “ Solo “ zu präsentieren.

Ich habe seine beiden „Concerti“  No. 2 und 3 seit einigen Jahren auch für mein Cello adaptiert und schon mehrfach aufgeführt. ( Das Placet von Francois Rabath habe, ich habe es ihm zusammen mit seinem Sohn Sylvain vor fünf Jahren vorgespielt ). Damit bin ich vermutlich bislang der einzige, der “ Rabbath“ auf dem Cello spielt.

Francois Rabbath und seinem umfangreichen Werk werde ich ein eigenes Kapitel widmen.

 

Amuse Gueule von Stefan Hölscher anlässlich der Premiere zur Weltkarriere am 21.11.2014 im 26. Querklang am Berghang in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach.

Frühlingserwachen

man singt ein Lied und merkt es nicht

des Nachts der Radarblitz besticht durchs Licht

der Chef will deiner Freundin Stauden saugen

den Politessen sprießen blaue Augen

Altdamenkränze machen auf den Straßen wilde Tänze

vom Himmel baumeln keusche Cowboyschwänze

der Pfarrer lässt zum Einzug donnernd einen fahren

zum Taubenklacks auf deinem Kopf

hörst du dich Amen sagen

Ich liebe Menschen, die langsam sind weil sie Zeit haben. Dazu gehört neben Andres Segovia auch Miguel Angel Pesce, Gitarrist aus Buenos Aires, der am 7. November mit Michael Schneider in der Bergkirche Schlierbach konzertiert.

Damit will ich nicht sagen, dass er nicht schnell spielen kann, aber wie bei Francois Rabbath wirkt manchmal das schnellste Tempo langsam, gerade weil er viel Zeit hat. Miguel Angel Pesce hat auch Zeit und gewinnt damit einen betörend schönen Ton. Der geht nicht nur ins Ohr, der berührt die Seele, setzt im Zuhörer Schwingungen frei, die nur selten in Bewegung gesetzt werden. Und damit gehört er zu den Musikern, die mit ihrer Musik und diesem Fall Miguel mit seiner Gitarre, die Geschichten erzählen die süchtig machen. Wenn Sie also am Freitag in der Bergkirche Schlierbach das Bedürfnis haben, unbedingt sitzen zu bleiben, dann sind Sie im richtigen Konzert. Und hier noch einmal ein Verweis auf Miguels Webseite:

http://www.miguelangelpesce.com.ar/mp3.htm

Danza Andaluza von Enrique Granados werden Miguel Pesce, Gitarre und Michael Schneider, Violoncello am 7.11.2014 in der Bergkirche zelebrieren.

Auf youtube können Sie unter diesem Link Danza Andaluza von Andres Segovia gespielt anhören.

youtube.com/watch?v=0fXadbPzqD8&list=RD0fXadbPzqD8

Der Krabbengang auf dem Cello und dem Kontrabass. Michael Schneider versucht ihn mit Worten zu beschreiben.

Der übliche Weg von einem zum anderen Ton zu kommen ist der Lagenwechsel, insofern das Intervall die Handspanne übersteigt. Mit dem Pivot komme ich auf dem Kontrabass bequem in der ersten Lage bis zum D ( auf der G-Saite ), ohne die Daumenposition zu verändern. Auf dem Cello gelingt sogar ein Sprung bis zum G ( auf der A-Saite ). Melodien bestehen nun nicht nur aus Tonleitern, sondern aus melodischen Wellenbewegungen auf und ab. Cellisten ist der „ Krabbengang “ vermutlich als Nachsetzen eines Fingers bekannt. Es gibt zwei Arten des Krabbenganges. 1. den offenen und 2. den verdeckten.

Zu 1.:Der offene Krabbengang macht ständige Lagenwechsel für das Auf und Ab einer Melodie überflüssig. Spiele ich in der Daumenlage auf dem Cello z.B. a h c d e f, so lasse ich den 3. Finger auf dem d liegen, während der Daumen nachrückend zum c geht. Danach habe ich einen neuen Haltepunkt und setze den Lauf mit dem 1. Finger fort. Das gleiche Prinzip lässt sich auch ohne Daumen ausführen.

Hierzu zwei Beispiele, eine Passage aus einer Gigue von François Rabbath für Kontrabass und ein weiteres für Cello: Tonada Murciana von Joaquin Nin, sowie ein Beispiel aus El Antigal, eine Komposition meines argentinischen Freundes Willy Burgos.

Bei den Fingersätzen ist jeweils der Finger eingekreist, der solange liegen bleibt, bis ein anderer Finger oder der Daumen nachgerückt sind.

Zu 2. : Der verdeckte Krabbengang wird mit dem Daumen ausgeführt. Statt eines Lagenwechsels positioniere ich den Daumen neu währenddessen ich den vierten Finger so lange liegen lasse bis der Daumen seine neue Position erreicht hat. Dann springe ich mit  dem Pivot und dem 1. Finger einen Tön höher als der vorherige 4. So vermeide ich einen Lagenwechsel und mit einiger Übung gewinnt man eine geschmeidige glissando artige Bewegung.

Notenbeispiel Webseite Rabbath-Burgos-Nin